Verpackungen: Öko-Charts

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illith
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Verpackungen: Öko-Charts

Beitrag von illith » 7. Sep 2013 00:16

wie in einem anderen thread schon angerissen - hat jemand konkrete infos zur ökoverträglichkeit der verschiedenen verpackungsarten? so vom bauchgefühl liegt man da ja gerne mal falsch, was problematisch(er) ist und was nicht.^^
spontan fallen mir ein (in zufälliger reihenfolge):
mehrweg plastikflaschen
einweg/mehrweg glas
tetrapak
plastikfolie
dieses schaumgummizeug
plastik-schalen/flaschen
papier- und pappverpackungen
imprägniertes? papier
konservendose
getränkedose

wobei es bei besagter verträglichkeit ja sicher einen haufen aspekte zu beachten gibt - benötigte energie, wasser und rohstoffe zur herstellung, recyclebarkeit, entsorg/abbaubarkeit, aber in nächster instanz auch gewicht und benötigter platz, was von bedeutung ist, wenns durch die welt transportiert wird.
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Krishnathia
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Beitrag von Krishnathia » 7. Sep 2013 08:37

btw um die 5 liter wasserverbrauch pro bäckereitüte. also immer schön eine eigene mitnehmen (falls man überhaupt jemals was dort kaufen sollte)

und dieser quatsch mit den politisch voll korrekten "bio"tüten (z.B beim rewe) stimmt nicht. sind nicht besser biologisch abbaubar, als plastiktüten. auch da am besten immer eigene dabei haben.
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Vampy
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Re: Verpackungen: Öko-Charts

Beitrag von Vampy » 7. Sep 2013 18:08

konservendosen sind ziemlich übel, die sind ja aus alu, und das ist sehr ressourcenintensiv, schwer recyclebar, und beim abbau entstehen gifte.
papier/pappe ist am besten. ansonsten glaube ich, dass je dünner eine Verpackung, desto ökologischer ist sie, weil ja weniger rohstoff verwendet werden muss.
dieses geschäumte zeug ist das noch aus pvc? das soll ja auch ziemlich bedenklich sein.

hier gibt's ne Studie zur ökobilanz von getränkepackungen: http://www.umweltdaten.de/publikationen ... /k1882.pdf
das hier scheint mir das wichtigste zu sein:
Die bestehenden PET-Mehrwegsysteme sind gegenüber den bestehenden Glas-Mehrwegsystemen in den Getränkesegmenten Mineralwasser und CO2-haltige Erfrischungsgetränke aus Umweltsicht vorzuziehen.
Zwischen den bestehenden Glas-Mehrwegsystemen und Getränkekartonverpackungs-Systemen lässt sich in den Getränkesegmenten Mineralwasser, CO2-freie Getränke und Wein mit der hier durchgeführten Bewertungsmethode kein umfassender ökologischer Vor- oder Nachteil erkennen.
Glas-Einwegsysteme sowie Getränkedosensysteme aus Weißblech und Aluminium zeigen bei den kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken gegenüber vergleichbaren Mehrwegsystemen deutliche ökologische Nachteile.
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Martin
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Beitrag von Martin » 8. Sep 2013 09:08

Stimmt. In Island gibt es eine Stadt, die im Wesentlichen aus einer Aluminiumhütte, einem Hafen und einem Kraftwerk besteht - weil der Strom dort sehr günstig ist, rentiert es sich, das Aluminium per Schiff zu bringen, dort zu verhütten und wieder abzutransportieren.

Zufällig neulich beim Einkaufen gesehen: von der Firma Bonduelle gibt es "leichte" Konservendosen, d.h. Aludosen mit dünneren Wänden/Böden. Vielleicht eine Alternative, wenn es Dosengemüse sein soll.
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emmy
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Beitrag von emmy » 9. Sep 2013 12:26

Gibt es zur Aluminiumproblematik einen schön zusammengefassten Text/Artikel/Reportage irgendwo? Bis jetzt habe ich immer nur aus dem Forum hier gehört, wie schlimm Konservendosen sind und hätte gerne was einfaches fertiges zum Vorzeigen. :oops:

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HelLo
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Beitrag von HelLo » 9. Sep 2013 12:39

So auf die schnelle fällt mir diese Info der Berliner Stadtreinigungsbetriebe ein: Auch das Äußere zählt Getränkeverpackungen aus ökologischer Sicht
Quelle: PDF http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... GE&cad=rja
Stand: Mai 2008

Ich weiß aber momentan nicht wie verlässlich diese Angaben sind! Und sie sind ja auch schon 5 Jahre alt!
Warum Dosen?
Dosen sind leicht, handlich und bequem. Lebensmittel wie Wurst, Suppe, Fisch oder Bier und andere kohlensäurehaltige Getränke sind darin lange haltbar. Die Kehrseite ist allerdings die Innenseite: Ein Bestandteil der Beschichtung steht im Verdacht, erbgutverändernd zu wirken. Ein weiterer Nachteil: Einmal geöffnet, lassen sich Dosen nicht mehr verschließen. Hauptnachteil sind jedoch der hohe, ökologisch nachteilige Herstellungsaufwand sowie die Tatsache, dass keine erneute Befüllung möglich ist.
Nach Angaben der Dosenhersteller zeigte das Jahr 2007 das bisher größte Absatzwachstum. Auf dem europäischen Getränkedosenmarkt wurden 50,2 Milliarden Dosen abgesetzt. In Deutschland dagegen ging seit Einführung
des Pflichtpfandes für Dosen im Jahr 2003 der Verbrauch um 60 Prozent zurück.
Hinweis: Weißblech ist kalt gewalztes Stahlblech mit 0,1 bis 0,49 Millimeter Dicke. Stahlblech wird unter großem Bedarf an Landschaft und Energie über die Zwischenstufen Eisenerz, Roheisen, Rohstahl, Stranggussbarren und warm gewalzte Platten erzeugt. Der Name Weißblech rührt von der hauchdünnen Zinnschicht (zwei Gramm Zinn pro Quadratmeter und Seite) her, die elektrolytisch auf das Blech aufgebracht wird. Sie schützt das Material vor Korrosion.
Weißblechdose – Aludose
Der Energieaufwand zur Herstellung von einer Tonne Weißblech unter Einsatz von Sekundärmaterial liegt bei rund 6.000 Kilowattstunden und bei Aluminium bei rund 12.000 Kilowattstunden. Dieser Unterschied relativiert sich aber bei der Betrachtung einer Verpackungseinheit, z. B. der 0,33-Liter- Getränkedose, da aus der gleichen Menge Aluminium fast doppelt so viele Dosen hergestellt werden können. Allerdings lässt sich Weißblech aufgrund seiner magnetischen Eigenschaften einfacher separieren und damit leicht recyceln. Nach Angaben der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung liegt die Verwertungsquote mittlerweile bei fast 90 Prozent. Trotz der positiven Eigenschaften bei Handling und Transport sowie der Fortschritte der Weißblechindustrie im Hinblick auf die Gewichtsreduzierung(fast 70 Prozent: von 83 Gramm in den Fünfzigern auf heute knapp 30 Gramm) und steigender Recyclingquote fiel die Ökobilanz im Auftrag des Umweltbundesamtes sowohl für die Weißblech- als auch die Aludose eindeutig negativ aus. Warum? Der „ökologische Rucksack“ dieser für den einmaligen Gebrauch bestimmten Verpackung ist einfach viel zu schwer! Ähnlich wie bei der Energiebilanz liegt auch der Beitrag der Getränkedose zum Treibhauseffekt wesentlich höher als bei der Mehrwegflasche. Der Einsatz von Stahl und Aluminium ist daher nur für langlebige Gebrauchsgüter, die von den typischen Eigenschaften dieses Materials profitieren, empfehlenswert.
Hinweis: Aluminium ist zwar das dritthäufigste Element der Erdkruste, liegt aber nie in reiner Form vor. Bauxit, das wichtigste Erz zur Aluminiumherstellung, wird unter immensem Landschaftsverbrauch sowie mannigfachen negativen Umweltwirkungen (u. a. schwermetallhaltiger Rotschlamm, Fluoride) abgebaut und mit großem Energieaufwand über die Zwischenstufen Bauxit, Tonerde, kalzinierte Tonerde und Alugussbarren zu Aluminium verarbeitet.
Einwegglasflaschen sowie Dosen, gleichgültig ob aus Aluminium oder Weißblech, bilden mit Abstand die Schlusslichter der ökologischen Bewertung. Selbst die Annahme kürzester Transportwege und höchster Recyclingquoten würde daran nichts ändern.
Look at all those stars.
Look at how goddamn ugly the stars are.

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Beitrag von Wunderblümchen » 27. Okt 2013 12:21

habe hier gerade ein PDF über eine Designstudie für Verpackungen für Bio-Produkte entdeckt:

http://www.kb-packungsdesign.de/downloa ... en2013.pdf

Infos über die Beschaffenheit von ökologisch sinnvoller Verpackung gibt sie leider nicht her, wenn ich nichts überlesen habe.

Ich finde, das Plastik sollte man im Biobereich weglassen, wenn es möglich ist und ausschließlich durch möglichst wenig bedrucktes Papier / Pappe ersetzen.

Ich habe mich auch dazu entschlossen, mich von der (Fertig-) Produktvielfalt in einem Bio-Laden nicht mehr verführen zu lassen. Frischkost und alles selber zubereiten so wie es Zeit u.a. zulassen soll mein Ziel sein, da ja auch hier ständig Verpackung anfällt. Und ich finde, Bio-Ware sollte in biologisch abbaubarer und wenn irgendwie möglich ökologisch verträglich sein.

Und letztens habe ich ein youtube - Video über Mineralöl in Lebensmitteln entdeckt: Aufgrund von Papier-Recycling durch die Druckerschwärze von den Zeitungen.

https://www.youtube.com/watch?v=RWCimjkya1Y

Vielleicht hat sich da aber schon wieder was verändert in der Zwischenzeit was das MIneralöl betrifft?

LG
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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Spreewaldgurke
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Beitrag von Spreewaldgurke » 29. Okt 2013 15:15

HelLo hat geschrieben:So auf die schnelle fällt mir diese Info der Berliner Stadtreinigungsbetriebe ein: Auch das Äußere zählt Getränkeverpackungen aus ökologischer Sicht (...)
Danke für die Quelle bzw dieses Thema hier. Sehr Interessant!
Die Quelle bezieht sich zwar auf Getränkeverpackungen aber wenn ich mal verallgemeinere würde ich auf folgende Reihenfolge kommen:

Wenn produktabhängig möglich:
1: Papier/Pappe
2. PET-Mehrweg
3. Glas-Mehrweg
4. PET-Einweg oder Verbundstoffkarton (Tetra Pack)
5. Glas-Einweg oder Dose

Was vergessen oder falsch?

Das würde konkret bedeuten, dass ich demnächst z.B. Speiseöl lieber in ner PET-Flasche kaufe als in ner Glasflasche - ebenso Ketchup.
Geschälte Tomaten in der Dose gehen gar nicht - Ab jetzt wenn mgl. Tomatenpassata im Tetra Pack.
Bei Einweggemüse ist es egal ob Dose oder Glas (da beides horrormäßig umweltschädlich), also möglichst frisch, trocken oder TK.

Anscheinend hab ich doch noch ziemlichen Nachholbedarf was diesen Bereich angeht. Man lernt nie aus...
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Re: Verpackungen: Öko-Charts

Beitrag von illith » 29. Okt 2013 15:47

und einwegglas ist SO schädlich? kann ich mir irgendwie gar nicht vorstellen?
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tentakel
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Beitrag von tentakel » 29. Okt 2013 16:13

einweggläser von nussmusen (ca. 400 ml) nehm ich gerne als keimgläser oder zum transport/aufbewahrung von futterzeuch (statt plastikschachteln) =)
das leben ist jetzt. :heart: 🐿

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