Kompost Toiletten

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Spreewaldgurke
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Kompost Toiletten

Beitrag von Spreewaldgurke » 21. Nov 2013 10:05

Es klingt ein bisschen strange aber ich wollte es mal vorstellen.
Angestiftet wurde ich von diesem Beitrag.
landwirtschaft ohne tiere
Letztendlich passte es aber doch so gut zum Thema und der Themenersteller schein ja auch nicht ernsthaft an einer kontroversen Diskussion über alternative Düngemittel interessiert zu sein...
Daher neuer Thread.

Also, dass können wir meiner Meinung nach vom den "Small Island States", hier insbes. Tuvalu,im Südpazifik lernen. Anpassung an den Klimawandel und Wassermanagement haben dort eine ganz andere (überlebenswichtige) Bedeutung als hier.
Auch wenn wir nicht diese Probleme haben aber Wasseraufbereitung verschlingt auch bei uns eine Menge Energie, genauso wie die Düngemittelerzeugung.
Dies ist eine intelligente Alternative:

http://www.pacific-iwrm.org/videos/Tuva ... ilets.html
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Splendidus
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Beitrag von Splendidus » 21. Nov 2013 11:17

Ich bin totaler Befürworter von diesen Dingen!!
Hab schon viel darüber gelesen. Allerdings bin ich mir noch unschlüssig, wie praxistauglich so eine Komposttoilette in der Wohnung wirklich ist, bezüglich der Geruchsbelästigung.
Auch hätte ich keine große Lust die so oft auszuleeren.

Wenn ich mal ein entsprechendes Haus (egal ob eigentum oder Miete) habe mit entsprechendem Garten, werde ich mir dort eine Toilette ins Freie bauen. Ein kleines Häuschen aus brettern mit einem einfachen "Plumpsklo" darin. Unten eine große Wanne und wenn die voll ist, dann schön verbuddeln irgendwo und nach 1 bis 2 Jahren ist das super Dünger!
Spart auf jedenfall viel Wasser und das Zeug verschmutzt keine Flüsse und muss aufwändig und Energieintensiv in einer Kläranlage gereinigt werden.

Gruß
Splendidus
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Pueppi_
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Beitrag von Pueppi_ » 21. Nov 2013 12:17

Hab gerade eben eine Folge von "Herr Eppert sucht ..." von zdfneo geguckt, in der Herr Eppert in einem "Öko Dorf" ist, die auch nur Kompost Toiletten haben. Die Dame erzählte, dass sie da nicht reinpinkeln dürfen, sondern nur "groß" machen, weil es sonst zu sehr stinkt. Der Kot würde nicht stinken, wenn sie nach dem Geschäft Späne und/oder Asche auf den Kot geben. Bei Urin würde das nicht funktionieren, der stinkt zu sehr. Uriniert würde nur im Freien.
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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 21. Nov 2013 12:33

Unsere wassergespülten Toiletten werden zwar gerne als kulturelle Errungenschaft gesehen, sind aber eigentlich eine ökologische Sünde.

Wir benutzen Trinkwasser als Transportmittel für Abfälle!

Und versuchen dann mit einem riesigen Aufwand in den Kläranlagen die Verunreinigungen wieder heraus zu holen.

Um den Nährstoff-Kreislauf zu schließen müssen wir auch hier weiter denken.

Es gibt bereits Kompost-Toiletten-Systeme, auch für Mehrfamilienhäuser. (Hab jetzt nicht die Zeit, aber google wird helfen können)

Es gibt auch Ideen, das Toilettenwasser in Gelb- und Schwarzwasser zu trennen, um den Harnstoff (Stickstoff) besser verwerten zu können.

Und einen Rechtsrahmen gibt es auch: Klärschlammverordnung.

Es darf aber nur "behandelter Klärschlamm" auf den Acker und keine Rohabwässer.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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Spreewaldgurke
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Beitrag von Spreewaldgurke » 21. Nov 2013 12:40

@Splendidus
Wenn du's einfach verbuddelst verschmutzt es eben doch das Grundwasser.
Das wäre für Tuvalu tödlich. Wenn man das wenige Grundwasser verschmutzen würde was zur Verfügung steht.
Der Trick bei diesem System ist ja der eingebaute Komposter. Ist halt kein normales Plumsklo...
Im Video werden auch die Bedenken der Leute bzgl. Geruch angesprochen und angeblich wäre da nix.
Naja ich kann's nicht nachprüfen...

Bzgl. Alltagstauglichkeit in Mietwohnungen und Städten:
Das ist natürlich noch nicht geklärt aber wir sind quasi ein Volk von Ingenieuren. Solche Probleme kann man doch wohl lösen.
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Splendidus
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Beitrag von Splendidus » 21. Nov 2013 12:56

Spreewaldgurke hat geschrieben:@Splendidus
Wenn du's einfach verbuddelst verschmutzt es eben doch das Grundwasser.
Da könntest du recht haben. Hätte es ja zum kompostieren verbuddelt, aber vielleicht gibts da sinvollere Lösungen.
Werde mich damit dann näher auseinandersetzen wenn ich die Möglichkeit für so etwas habe, aber Danke für deinen Hinweis :)

Das was Gerlinde schreibt seh ich genau so!
Klar war das damals eine große Erungenschafft um die Ausscheidungen erstmal weg zu transportieren. Aber das System ist inzwischen längst nicht mehr das Optimum und hätte schon längst geändert gehört.

Gruß
Splendidus
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Beitrag von illith » 22. Nov 2013 05:17

Pueppi_ hat geschrieben:Hab gerade eben eine Folge von "Herr Eppert sucht ..." von zdfneo geguckt, in der Herr Eppert in einem "Öko Dorf" ist, die auch nur Kompost Toiletten haben. Die Dame erzählte, dass sie da nicht reinpinkeln dürfen, sondern nur "groß" machen, weil es sonst zu sehr stinkt. Der Kot würde nicht stinken, wenn sie nach dem Geschäft Späne und/oder Asche auf den Kot geben. Bei Urin würde das nicht funktionieren, der stinkt zu sehr. Uriniert würde nur im Freien.
wow, die haben ja ne 1A körperbeherrschung :eh:
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Pueppi_
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Beitrag von Pueppi_ » 22. Nov 2013 08:50

illith hat geschrieben: wow, die haben ja ne 1A körperbeherrschung :eh:
Ja, genau das hat Herr Eppert auch gesagt. :mg:
Die Dame meinte dann, bei ihr ginge auch mal ab und an "was daneben", sie würden aber so gut es geht versuchen es zu trennen.
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 23. Nov 2013 09:59

Macht bitte in euren Gärten was ihr wollt, aber lasst den Rest der Welt damit in Ruhe!

http://worldtoilet.org
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Beitrag von Gerlinde » 23. Nov 2013 23:04

Ooch Akayi, bist Du so zart besaitet?

Jeder, wir und der Rest der Welt erzeugen Stoffwechselendprodukte und diese müssen entsorgt werden.

Was sollen Länder machen, bei denen eh schon das Wasser knapp ist.
Wir haben zwar genug Wasser, aber letztlich muss das Wasser wieder gereinigt werden.
Böse Zungen behaupten, dass der Neckar im Hochsommer fast nur aus Kühlwasser (AKW) und Kläranlagenablaufwasser besteht.

Einmal bekommen wir die wasserlöslichen Stoffe (fast alle Medikamente) nicht mehr aus dem Abwasser heraus und wenn wir den Klärschlamm verbrennen, vernichten wir Nährstoffe - beides ist nicht nachhaltig.

Falls hier junge Leute lesen, kann ich nur sagen, wenn ihr einen Beruf sucht, denkt auch an die Siedlungswasserwirtschaft (FH oder TU-Studium) oder macht eine Ausbildugn bei einer Kläranlage - krisensicher - ernst gemeint!
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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