Wärt ihr gerne SelbstversorgerInnen?

Save the World?
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Gerlinde
alte Scheier
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Beitrag von Gerlinde » 25. Dez 2013 19:33

In meiner Kindheit hab ich das alles erlebt und dann ging die Traditon verloren, muss mir alles wieder erarbeiten.

Wir gehen nur alle 4 Wochen zu Großeinkauf, zwischendrin nur mal frisches Obst/Gemüse.
Hat man nämlich Sauerkraut und Karotten im Keller, dann isst man dies zuerst, bevor man wieder Geld-ausgeben-geht und nach Appetit teurer kauft. Karottensalat ist im Winter immer gut und kann in großen Mengen gegessen werden, hält sich auch 2-3 Tage.

Sauerkraut wird aus Spitzkohl (Weißkohlart) gemacht, mein Schwiegervater hat dies mit geschnippelten Pepperoni eingelegt und nach der Reife pikant abgeschmeckt als Rohkostsalat gegessen - täglich.

Es kostet nur Zeit und Ausdauer - Anleitungen gibts überall. Ich habs selber noch nicht gemacht, immer nur schmarotzt.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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martin314
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Beitrag von martin314 » 26. Dez 2013 02:14

Bei Gewürzen klappt das bestimmt gut. Bei der Grundlast mache ich mir aber ein paar Sorgen. Meinen Bedarf an Kartoffeln, Tomaten, Spinat, etc. bekomme ich nicht aus dem Blumenkübel.

Das mit dem saisonalen kaufen sehe ich auch so. Im Januar braucht's einfach keine Erdbeeren. Im Bioladen in der Stadt wird das Angebot an frischen lokalen Sachen auch schon dünn. Kartoffeln, Sellerie, Äpfel, Rüben, etc. liegen sowieso in großen Lagerhäusern. Ob du dir das nun in den eigenen Keller legst, dürfte keinen großen Unterschied machen.
Wie hältst du es mit Tiefkühl-Gemüse? Ich habe den Schrank voll mit Spinat, Mais und Erbsen. Über den Winter ist die notwendige Kühlenergie auch minimal (industriell) bzw. du hast sie als Wärme im Haus. Kühlen macht nur im Sommer keinen Spaß.

Sauerkraut selbst machen klingt spannend. Aber als einzige Nahrung über den Winter?

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illith
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Beitrag von illith » 26. Dez 2013 03:09

Wunderblümchen hat geschrieben:
Selbstversorgung (Ernährung) kann auch mit eigener Vorratshaltung beginnen,
damit meine ich, nur nur Grundnahrungsmittel saisonal einkaufen und dann selber auf Vorrat weiter verarbeiten,
Das finde ich interessant! Du meinst also, Produkte wie Mehl, Nudeln, Dosen auf Vorrat einkaufen??
was würden denn das für einen sinn machen?^^ (außer dass man halt nicht so oft los muss)
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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 26. Dez 2013 08:32

Der Begriff "Selbstversorgung" scheint sich hier auch auf Einkäufe zu beziehen. Ich frage mich, ob ich nicht schon Selbstversorger bin, weil ich ab und zu den Rasen mähe... :)
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 26. Dez 2013 09:44

:D
Und ich kaufe Kartoffeln statt Pommes!
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 26. Dez 2013 10:16

Startibartfaß: Rasen mähen gleich Strom gleich nicht Selbstversorger - da gibt es auch Geräte, die keinen Strom ziehen, und die man viellecht sogar selbst machen kann??

Akayi: Einkaufen gehen gleich nicht Selbstversorger und Pommes kann man selbst machen ..bloß wie ohne Strom ...muss man vielleicht auch nicht haben...

Das man auf Vorrat kauft um erst einmal nicht so oft in Laden gehen zu müssen...Das könnte vielleicht ein Anfang sein um sich vom Gegebenen etwas zurückzuziehen, d.h. aus dem Verkaufsläden- und -warenangeboten ... echte Selbstversorgung ist es vielleicht nicht, aber lernen wieder vieles selber zu machen könnte ein erster Schritt sein ....so finde ich es auch ersteinmal interessant....

lg
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 26. Dez 2013 10:32

Ich benutze eine Handsense. Wie vor hundert Jahren. Zumindest manchmal.

Warum setzt Du "kein Strom" gleich mit "Selbstversorgung"? Das verstehe ich nicht. Vermutlich funktioniert die Produktion von PV-Anlagen und der Betrieb eines Dörrapparates (...) - auf was Ihr Euch hier bezieht - ja auch nicht ohne Strom...
Wunderblümchen hat geschrieben:Produkte wie Mehl, Nudeln, Dosen auf Vorrat einkaufen??
Glaubst Du, diese Produkte wurden "stromlos" produziert?

Es ist ja schön, wenn man Kräuter und Gemüse anbaut, wenn man sich Gedanken über Menschen- und Tierrechte macht, wenn man ethisch-moralisch vertretbar einkauft usw... Aber das dann als "Selbstversorgung" zu deklarieren, ist schlichtweg falsch.
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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martin314
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Beitrag von martin314 » 26. Dez 2013 14:36

Ich glaube ja die Romantik des Abgeschiedenen und Selbständigen zu verstehen. Am Ende ist man bei einer kompletten Bauernwirtschaft. Das würde im Prinzip schon funktionieren.
Nur ist unsere Gesellschaft nicht mehr dafür gemacht. Wir leben in einer immer enger werdenden, fast schon intimen globalen Arbeitsteilung.
Klar kann man sich zurückziehen, aber wozu? Die Welt wird davon nicht besser werden.
Ich verstehe auch das dumpfe Gefühl, vom Rest der verrückten Welt abhängig zu sein. Das dürften wir alle haben.
Du kannst dich jetzt einmauern und auf den Zusammenbruch warten. Dann wird dein Garten aber nicht reichen, um mit den plündernden Horden fertig zu werden.
Oder du stellst dich mit auf die Seite der vernünftigen Menschen, die es nicht soweit kommen lassen wollen. Betonung auf vernünftig. Ich meine nicht die Radikalen, die ihren Fetisch ausleben wollen oder die machtgeilen Leute, die nur so tun als ob.

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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 28. Dez 2013 12:34

Natürlich ist Vorratshaltung keine Selbstversorgung, nur was nutzt die eigene Erzeugung, wenn man die Erntemengen dann nicht verwerten kann.
So sind für mich Lagern und Zubereitungen Grund-Bausteine im System.
Klar, kann auch der Discounter die Kartoffeln lagern und die Großküche vorkochen.
Klar werden im Katastrophenfall Plünderungen statt finden.

Meine Erfahrung ist, wenn ich 50 kg Kartoffeln, 10 kg Zwiebeln und Kraut im Keller habe, dann kann ich auch bei leerem Kühlschrank satt werden. Gehe ich wegen 2,5 kg Kartoffeln einkaufen, dann hab ich doch für 50 € Dinge im Korb und meine Kartoffeln beginnen zu keimen...

Selber versorgen ist für mich eher einen Abstand zum täglichen Geld-ausgeben bekommen.

Habe ich eine Zentralheizung, denn drehe ich auf, heize ich mit Holz, dann frage ich mich schon, ob der Abend noch lange genug ist. oder ob ich gleich schlafen gehe - man geht mit den Ressourcen anders um.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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Staying-Alive
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Beitrag von Staying-Alive » 28. Dez 2013 13:56

:devil: Es gibt keinen grösseren Traum auf dieser Erde als eine eigene Haschischplantage. :engel: Wenn Haschisch zum Essen wäre und legal hätte es die Menschheit zu einfach.
Macht muss man überdenken und nicht verdauen.

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