Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)

Gerlinde · Beitrag von **Gerlinde** » 30. Dez 2013 22:45

Nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz muss bei einer Neu- oder Änderungs-Genehmigung von (Industrie-)Anlagen ab einer bestimmten Größe eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden.
Mit "Immissionen" meint der Gesetzgeber nicht nur Abgase/Stäube etc, sondern auch Lärm, Geruch und Abfallentsorgung.

Ich wünsche mir auch für Gegenstände des Alltags eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)!
Insbesondere für diese neumodischen Kaffee-und Tee-Portionen-in-Minidöschen....
Verpackung und Kosten sind für mich ein no-go.

Roger Wilco · Beitrag von **Roger Wilco** » 30. Dez 2013 22:49

Soetwas wäre super, wenn es so einfach wäre. Wie die Lebensmittelampel in den Kategorien Tier, Umwelt, Mensch.

Spreewaldgurke · Beitrag von **Spreewaldgurke** » 30. Dez 2013 22:56

Gerlinde hat geschrieben:(...)
Insbesondere für diese neumodischen Kaffee-und Tee-Portionen-in-Minidöschen....
Verpackung und Kosten sind für mich ein no-go.

Absolut. überall dieses Kapselzeug.
Ohne Ende teuer und mehr Plastikmüll als Kaffee.
Aber Hauptsache Crema. Könnte ich mich auch ziemlich aufregen darüber...

noerdl · Beitrag von **noerdl** » 30. Dez 2013 23:00

Bei der Umrechnung auf den Preis/kg hätte ich nie geglaubt, dass sich diese "Dinger" überhaupt etablieren können.
Bin erstaunt.

Gerlinde · Beitrag von **Gerlinde** » 30. Dez 2013 23:05

Eine UVP wäre einfach, nur stehen massive Geschäftsinteressen dahinter.

Hier wird das Rad täglich neu erfunden...

Letzte Woche erstmalig im Supermarkt gesehen: Obstbrei in einer Nuckelportion (vgl. Sunkist gefüllt mit Apfelbrei)

Da wäre mir ein echter Apfel, gesünder, nachhaltiger und preiswerter.

Spreewaldgurke · Beitrag von **Spreewaldgurke** » 30. Dez 2013 23:13

Wir haben letztens Freunde besucht, die haben auch so eine Maschine + alle Sorten und noch Sirup zum verfeinern dazu. Für jeden eine Tasse/Glas zu machen dauert fast ne halbe Stunde. Aber die sehen das als Luxus, den Sie sich gönnen. Als ich dann abends (es gab Brot + Belag) meine vegane Margarine, Aufstriche, Seitan usw. auspacke werde ich kritisch beäugt und skeptisch gefragt ob das nicht ziemlich teuer wäre. Für die gab es den guten Ja-Bierschinken (ich glaub 300g für 0,45€) , und billig Käse der gleichen Marke. Na dann, Prioritäten...

Roger Wilco · Beitrag von **Roger Wilco** » 30. Dez 2013 23:17

Unfassbar, aber wahrscheinlich nicht untypisch.

Akayi · Beitrag von **Akayi** » 31. Dez 2013 03:55

Gerlinde hat geschrieben:Eine UVP wäre einfach, nur stehen massive Geschäftsinteressen dahinter.

Massiver als bei Industrieanlagen?

Vampy · Beitrag von **Vampy** » 31. Dez 2013 13:23

soweit ich weiß ist abfall keine Immission (das sind nur "unwägbare Stoffe"). kann natürlich sein, dass bei der uvp die abfallentsorgung trotzdem mitgeprüft wird.

Gerlinde · Beitrag von **Gerlinde** » 31. Dez 2013 15:29

Vampy hat geschrieben:soweit ich weiß ist abfall keine Immission (das sind nur "unwägbare Stoffe"). kann natürlich sein, dass bei der uvp die abfallentsorgung trotzdem mitgeprüft wird.

Korrekt, aber eine Erklärung zur ordnungsgemäßen Abfallentsorgung gehört ausdrücklich dazu.
Es sollen Boden, Wasser und Luft geschützt werden, kommt wohl aus der Zeit, wo Abfälle noch deponiert wurden.

Um aus diesem Würgegriff heraus zu kommen (nachgewiesene schadlose Abfallentsorgung) hat man doch die Atomindustrie aus den Geltungsbereichen des Abfallrechts und des Immissionsrechts heraus genommen.

...zu dem massiven interessen:
Ganz viele Vorschriften enden am "Fabriktor" und betreffen nicht das Produkt, das in den Verkehr gebracht wird, da wird häufig nur auf den "Nutzen" und die Vermarktbarkeit gesehen und nicht weniger auf die Umweltrisiken bzw es gelten völlig andere Vorschriften (Verbraucherschutzfragen).
(hab jetzt keine Zeit mehr - wünsche allen schöne Reststunden für 2013 und viel Glück in 2014)

Moderationshinweis: nachfolgenden Doppelpost von Gerlinde entfernt.
-- Martin