Grünland - auch als Ackerfläche nutzbar?

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Solekta

Grünland - auch als Ackerfläche nutzbar?

Beitrag von Solekta » 20. Mär 2014 09:02

Hallo zusammen :)

Bei einer Diskussion in einem anderen Forum habe ich ein kleines Problem. Und zwar schrieb dort jemand folgenden Satz:

"Bei weitem nicht jede Wiese, welche einer Kuh Nahrung bietet, ist auch für den Ackerbau geeignet"

Nun meine Frage: Wie ist diese Aussage zu interpretieren?

a) Er meint damit, dass eine Wiese, auf der das Gras wächst, wovon sich Kühe ernähren, nicht dazu geeignet ist, dort Pflanzen wie z.B. Weizen etc. anzubauen
b) Oder meint er damit, dass es Böden gibt, auf dem zwar Futterpflanzen für Tiere angebaut werde, die jedoch nicht dazu geeignet sind, dort Pflanzen für den menschlichen Verzehr anbauen zu können

Es genügt mir auch schon, wenn Ihr nur a) oder b) nennt...

Liebe Grüße
Solekta

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Spreewaldgurke
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Beitrag von Spreewaldgurke » 20. Mär 2014 09:17

Von den Auswahlmöglichkeiten wohl eher a).
b) macht für mich grundsätzlich keinen Sinn. In speziellen Fällen vielleicht schon - kann man also m.E. nicht zu 100% beantworten.
Es gibt aber auch mindestens noch c) Die Flächen sollen als Grünland erhalten bleiben - weil dieses gebraucht wird.
Das ist aus CO2-Speicher Sicht, aus Grundwasser Sicht, und aus Naturschutzsicht (Artenvielfalt) nötig. Wenn man diese Flächen gar nicht bewirtschaftet, verwildern (verwalden) sie, der Grundwasserspiegel sinkt, CO2 wird freigesetzt, Arten, die in Wiesenlandschaften leben, verlieren ihren Lebensraum. Mähen mit Maschinen ist oft praktisch und finanziell unmöglich. Büffelherden oder andere Wildtiere, die das erledigen könnten gibt es nicht, also sind Kühe oder Schaafe die sinnvollste Option...

Oder d): die Fläche ist vom Zuschnitt, und oder ihrer Lage einfach nicht wirtschaftlich für Ackerbau nutzbar.
Zuletzt geändert von Spreewaldgurke am 20. Mär 2014 09:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Tara
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Beitrag von Tara » 20. Mär 2014 09:25

Solekta, lass ihn doch. ;)

Es stimmt schon, dass nicht jeder Boden für alles geeignet ist. Ich habe Felder direkt vor meiner Nase und jedes Jahr wird was anderes drauf angebaut.
Die Frage ist doch ob das Land auf dem die Kühe fressen für Getreideanbau geeignet ist, oder?
Da das meist Milchkühe sind (m.M.n. darf sich Rind für die Fleischproduktion gar nicht so viel bewegen) fressen die eher zufällig das Gras. Ehrlich gesagt versteh ich die Diskussion gar nicht so genau. :ehm:

P.S. Ich weiß zufällig um was es geht. ;)

@Solekta: lebst du denn vegan oder vegetarisch?
Verfluchte Sojarei! (Fluchen vegan korrekt... ;-) )

Tortuga
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Beitrag von Tortuga » 20. Mär 2014 10:25

Hallo,
ich denke, da geht es mal wieder um die Kühe auf der Alm. Und die Schafe auf dem Deich und die Rentiere in Skandinavien... Und die doofen Rentiere machen immer die ganze Statistik kaputt, weil das Land zur Viehhaltung genutzt wird, für den Ackerbau aber ungeeignet ist.

Solekta

Beitrag von Solekta » 20. Mär 2014 11:01

Hi Tara...

ich lebe seit einigen Jahren vegan.

Mir geht es doch auch garnicht um "diesen" User - seine Aussage bietet - mMn - eigentlich keinen Interpretationsspielraum. Es geht mir mehr um die Behauptung einer anderen Userin, ich wäre der Einzige, der diesen Satz falsch verstanden hat... Ich wollte durch diese "Umfrage" hier also nur mal feststellen, ob ich wirklich so begriffstutzig bin (was ja sein kann) ;-)

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Spinster
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Beitrag von Spinster » 20. Mär 2014 19:06

Wiesen auf denen die Kühe stehen , sind oft karge Böden. Die können auch mal nass sein oder sonstige "Mängel" haben , die den Ackerbau schwer machen. Gras und Klee sind im Anbau recht unkompliziert.

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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 20. Mär 2014 22:51

Solekta hat geschrieben:...."Bei weitem nicht jede Wiese, welche einer Kuh Nahrung bietet, ist auch für den Ackerbau geeignet"
Bei diesem Satz stimmt jedes Wort!

Mit der Bedeutung ist eher a) gemeint.
b) wäre z.B. wenn eine Schwermetallbelastung im Boden den Anbau einschränken würde; hier ist es sogar eher so, dass Tiernahrung dann noch ungünstiger zu erzeugen ist, als sonstige Nahrungspflanzen, denn Tiere leben ausschließlich von diesem Standort. Schafe sind z.B. auch sehr empfindlich für Kupfer.

Wegen den korrekten Begriffen, müsste es "Dauergrünland" heißen.
Böden sind im Grundbuch klassifiziert, dort steht dann Ackerland oder Dauergrünland, das hat Auswirkungen auf den Bodenwert und alles steuerliche.
Bei uns ist Dauergrünand meist dort, wo eine maschinelle BODEN-Bewirtschaftung nicht möglich ist, also zu steil, zu nass, nicht tiefgründig.

Da die Technik besser wurde, auch Drainagetechnik, wurde in den letzten 20 Jahren viel Grünland umgebrochen zu Ackerland. Dies ist mittlerweile sogar gesetzlich verboten!
Verboten aus Gründen wie hier geschrieben und auch ganz wichtig wegen Bodenschutz gegen Erosion und als Retentionsraum für Hochwasser.

Weide = Dauergrünland mit Weidetieren
Wiese = Dauergrünland mit Grünschnitt oder Heunutzung
Mähweide = Kombination von Wiese und Weide
Kuh steht hier eigentlich für Wiederkäuer
und diese nehmen das Gras nicht zufällig zu sich, sondern leben davon, können sogar ausschließlich damit ernährt werden.

Futtergräser sind bestimmte Grasarten und nicht vergleichbar mit "Rasen" oder Straßenbegleitgrün.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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martin314
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Beitrag von martin314 » 21. Mär 2014 00:41

Die Debatte ist ja lustig. Eigentlich handelt es sich bei der Frage zumindest hier um eine Scheidebatte. Zumindest hier in der Gegend sieht man kaum Kühe auf der Weide. Die stehen IMHO alle im Stall und bekommen angemischtes Futter. Im Geografieunterricht (ja, lange her) habe ich mal gelernt, dass die Viehwirtschaft z.B. in Regenwaldgebieten dem Boden den Rest gibt.

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Spinster
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Beitrag von Spinster » 21. Mär 2014 09:43

Regenwald ist ja auch ein anders System als eine Wiese hier in der Pampa :)
Hier stehen jetzt wieder mehr Kühe draußen - Muttertierhaltung- dafür gibt es von der EU extra Subventionen. Allerdings wird das meiste hier wieder zu Ackerland gemacht - für den Bio-Gas-Mais - es lebe die Monokultur......

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 21. Mär 2014 19:09

und hierzulande gibt es auch wenige flächen, die sich für Kuhweiden, nicht aber für Pflanzenanbau eignen. vlt ne bergalm im tiefsten Bayern oder deiche an der Nordsee...
Think, before you speak - google, before you post!

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