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von Akayi » 6. Jun 2025 11:29
Das Einzige, was ich zur Debatte beitragen kann, sind Informationen, die im Widerspruch zu den Mainstream-Nachrichten stehen. Alles andere wäre redundant. Ich sehe tatsächlich keinen Vorteil darin. Dass mir für das Bereitstellen kritischer Informationen ein Strick gedreht wird, ist sinnbildlich für das Problem: Aus einer nationalistischen Perspektive, in der es ein simples Freund/Feind-, Gut/Böse-Schema gibt, kann jede andere Information und Äußerung, die sich diesem Schema nicht a priori unterordnet, nur noch als Parteinahme für den Feind gewertet werden. Das ist der grundsätzliche Fehler. Dass ich im Rückblick wesentlich besser informiert war als jemand, der sich drei Jahre lang nur Propaganda angelesen hat, beweist, wie grundfalsch diese Sichtweise ist. Dass ich dann zusätzlich noch versichern muss, unparteiisch zu sein, ist nicht mein Fehler, sondern ein netter Hinweis.
(Edit: umgekehrt gilt das natürlich genauso. Man kann aus demselben Nationalismus heraus auch für Russland Partei ergreifen wie man das bei der AfD sehen kann und sich dann natürlich die gegensätzliche Propaganda reinziehen. Gäbe es sowas hier würde ich da genauso widersprechen. Passiert nur nicht).
Und weil ich den Krieg nicht wie ein Fußballspiel betrachte, „meiner Seite” nicht die Daumen drücke und nicht mitfiebere, kann ich nichts Positives darin sehen, wenn Zivilisten zu militärischen Zielen gemacht werden. Klar, im Gegensatz zur Kertsch-Brücke sind die Lkw-Fahrer diesmal nicht mit draufgegangen. In Zukunft werden Zivilisten zu militärischen Zielen. Das ist nicht positiv. Es ist auch nicht positiv, wenn man vor Verhandlungen eine solche Aktion durchführt und damit die Verhandlungen gefährdet. Es ist auch nicht positiv, wenn Russland Vergeltungsschläge unternimmt. Wie bei jeder kriegerischen Aktion in diesem Krieg bin ich auch hier entsetzt. Du kannst gerne nachrechnen, wie viel weniger Leid durch die Aktion ermöglicht wurde, aber dann kannst du auch nachrechnen, was ein erfolgreicher Enthauptungsschlag im Jahr 2022 an „weniger Leid” bedeutet hätte.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist