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Verfasst: 16. Mai 2022 11:27
von Sappho
Die Linke ist faktisch eine auf ein bestimmtes Universitätsklientel beschränkte Nischenpartei. Jedenfalls im Westen.

Ob im Osten noch die alten Kader die Partei bestimmen, entzieht sich meiner Kenntnis. Da düfte langsam der Zahn der Zeit dran nagen.

Verfasst: 16. Mai 2022 14:08
von Akayi
Der neue Kern der Wählerschaft der PdL (das ist ja nochmal was anderes als die Mitgliederstruktur die du da mit reinmischst) waren die einkommensschwache Gruppen (ArbeiterInnen, Arbeitslose), das war auch ein Unterschied zur PDS der 1990er Jahre als die Wählerschaft ursprünglich aus Akademikern und sonstigen überdurchschnittlich gut gebildeten Schichten der DDR bestand. Dieser neue Kern ist aber wie gesagt wieder abgeschmolzen.

Verfasst: 16. Mai 2022 14:48
von Sappho
*s*

ist da noch ein Unterschied zwischen Mitgliedschaft udn Wählerschaft?

Ob beides "überdurchschnittlich gebildet" ist, ist eine Frage der Definition. Wenn man vom formalen Abschluss ausgeht, wahrscheinlich. Die Abschlüsse sind aber - so meine Vermutung - in bestimmten universitären Bereichen zu verorten (Erziehungswissenschaften, Soziogie, Psychologie), die auch für den "höheren Bildungsstatus" bei den Grünen verantwortlich sein dürften.

;-)

Verfasst: 16. Mai 2022 14:57
von Shub-Niggurath
Ich will ein Ministerium für Kultur, Okkultismus und Seelenheil. Zur Seite mit diesen Handwerkern, Krämern und Naturwissenschaftlern.

Verfasst: 16. Mai 2022 15:23
von Sabotagehase
@Akayi zu kliemann: dem widerspreche ich ja garnicht
Finde das ganze aber trotzdem whack

Verfasst: 16. Mai 2022 15:33
von Sappho
Shub-Niggurath hat geschrieben:
16. Mai 2022 14:57
Ich will ein Ministerium für Kultur, Okkultismus und Seelenheil. Zur Seite mit diesen Handwerkern, Krämern und Naturwissenschaftlern.
---> Gesundheitsministerium?

- Homeopathie ist doch schon mal erster Weg zum Okkultismus

Verfasst: 16. Mai 2022 16:05
von Akayi
Naja, grundsätzlich werden unter formaler Bildung auch bildungsferne Studiengänge begriffen, da muss man nicht versuchen das umzudeuten. Dass es vermutlich wenig Überschneidung der Studiengänge gebildeter Grünenwähler und der DDR Intelligenzija gibt sollte sogar dir klar sein.

Verfasst: 16. Mai 2022 16:44
von Wunderblümchen
@Die Linke @die Wählerschaft bzw Studierte in der Partei:
Es ist glaube ich eine Gratwanderung. Linke Bashing ist erschwert, wenn ein Soziologe die sozialen Forderungen vorträgt.
Ein, e Harz IV-Geld Beziehende, r muss sich unter Unständen dies vorhalten lassen - >"Hartz IV - Bezug - Bashing"
Wie holt man die Nichtwãhlenden ins Boot oder wieder ins Boot?

Verfasst: 16. Mai 2022 19:23
von Akayi
Als Klaus Dörre und andere damals u.a. im Auftrag der SPD-Stiftung FES die Prekarisierung als Ergebnis der Rote-grünen Arbeitsmarkreformen benannten mussten sie sich von Klaus Müntefering anhören dass sein nur das Gerede "weltfremder Soziologen". Gleichzeitig gibt es zahlreiche Politikerinnen der bürgerlichen Parteien deren Doktortitel wieder aberkannt wurden, darunter natürlich auch Juristen. Also ich glaube nicht daß ein akademisches Profil irgendwas mit politischer Glaubwürdigkeit zu tun hat.

Ich vermute die PdL könnte mit einem klare populären Profil und ehrlicher Kritik am bürgerlichen Mainstream wieder Wählerstimmen gewinnen. Das hieße z.B. das niedrige Lohnniveau bekämpfen, Abwälzung der Klimakosten auf die Bevölkerung ablehnen, Abschaffung von Hartz IV fordern, Stärkung kommunaler Haushalte, Besteuerung von Krisengewinnern um die durch Flucht und Migration hervorgerufenen Kosten zu tragen etc. Ich fürchte nur das wird sie nicht tun.

Verfasst: 17. Mai 2022 06:33
von Wunderblümchen
Apropos Prof. Klaus Dörre: es gibt am 02.07.22 eine Tagesveranstaltung im Gewerkschaftshaus in Stuttgart, bei der er auch dabei sein wird.
https://www.rosalux.de/veranstaltung/es ... 51ded2ac15

Deine Vorschläge für ein linkes Wahlprogramm finde ich gut.

Ist denn die Anhebung von Lohnniveaus, die ja auch von der Auftragslage der Arbeitgeber_innen abhängig sind, immer so einfach herbeizuführen?