Charlottesville: Race and Terror – VICE-Reportage

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illith
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Charlottesville: Race and Terror – VICE-Reportage

Beitrag von illith » 19. Aug 2017 03:50

das hat mich letzte Nacht so kalt erwischt.

Trigerwarnung für so ziemlich alles (also vor allem Gewalt, Antisemitismus und Rassismus - und unmenschlicher Ekligkeit)

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Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 19. Aug 2017 12:23

Die Stelle ab 11:17 in dem Video wäre vielleicht für Omniknight recht interessant, der tatsächlich unironisch dieses miese und suggestiv editierte Video im anderen Thread gepostet hat, von wegen das Auto wäre vorher schon angeblich mit Knüppeln o.ä. traktiert worden. Hier erkennt man zweifellos wie das Auto schon weit abseits der Menschenmenge beginnt zu beschleunigen.

hansel
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Beitrag von hansel » 19. Aug 2017 20:50

Was ich nicht verstehe: Warum die Stadtväter von Charlottesville die Statue des General Lee schleifen wollen. Er war ja auch bei seinen Feinden anerkannt für seine relativ ehrenhafte Kriegsführung (soweit man im Krieg ehrenvoll bleiben kann), die auf jeden Fall ehrenhafter als die des Nordstaatler General Shermans war, dessen "Anakonda_Feldzug" mit Drangsalierung der Bevölkerung als Vorläufer des "totalen Krieges" gilt.
Zum 202. Geburtstag von Lee hielt immerhin Obama die Festrede.
Sicher: Er war Sklavenhalter, wobei er Sklavenhaltung aber immerhin für ein moralisches Unrecht ansah, das überwunden werden sollte. Sklavenhaltung kann man ja auch Washington und Jefferson vorwerfen. Und selbst Abraham Lincoln war das Schicksal der Sklaven (auch nach seinen eigenen Worten) relativ egal. Erst gut 1 Jahr nach Kriegsbeginn propagierte er ihre Freilassung aus taktischen Gründen als Kriegsziel.
Aber gleichwohl: Die Schleifung des Denkmals ist wohl eher eine vorgeschobene Begründung, die die Nazis dort anführen, um irgendwie Terror zu verbreiten.

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somebody
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Beitrag von somebody » 19. Aug 2017 21:34

hansel, Robert Edward Lee repräsentiert für viele Menschen in den USA die seinerzeit Sklaven haltende Oberschicht der Südstaaten. Er soll als Sklavenhalter Auspeitschen von Sklaven angeordnet haben. Und seine Rechtfertigung der Sklavenhaltung damit, es ginge in den USA in Sklaverei lebenden Menschen in Sklaverei besser als in Freiheit in Afrika, mag zwar damals eine verbreitete Ansicht & zum Teil nicht falsch gewesen sein, entschuldigt jedoch Sklaverei an sich nicht. Er war zweifellos ein brillanter Militärstratege. Vor diesem Hintergrund mögen Denkmäler für ihn auf dem Gelände von Militärakademien ihre Berechtigung haben, in allgemeiner Öffentlichkeit haben sie ebenso wie die Denkmäler anderer im Zusammenhang mit Sklaverei bzw Dezimierung/Missbrauch der UreinwohnerInnen negativ vorbelasteter Persönlichkeiten nichts zu suchen.
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gemüse
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Beitrag von gemüse » 19. Aug 2017 21:47

https://www.theatlantic.com/politics/ar ... ee/529038/
Gemäß Informationen in diesem Artikel hatten KKK und Nazis sich durchaus eine Figur ausgesucht, die zu ihnen passt.

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somebody
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Beitrag von somebody » 19. Aug 2017 22:01

gemüse, vielen Dank für den interessanten Artikel.
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gemüse
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Beitrag von gemüse » 19. Aug 2017 22:17

Keine Ursache, somebody. – Ich verstehe noch immer nicht, was der Organisator des Aufmarschs sich vorgestellt hatte, und was die Stadtregierung sich dachte, als sie die Demonstration bewilligte.

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somebody
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Beitrag von somebody » 19. Aug 2017 23:03

gemüse, die Vertreter der Nazis erklärten gegenüber WP oder NYT, sie führten die Kriegswaffen zu ihrer Verteidigung für den Fall von gegen sie gerichteten Angriffen mit. Darüber, ob das durch die Verfassung gedeckt ist, scheinen unterschiedliche Ansichten im US Rechtswesen zu existieren. Auf die zu erwartende Klärung dieser und anderer Fragen bin ich gespannt.
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gemüse
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Beitrag von gemüse » 19. Aug 2017 23:24

Ach, auch das Mitführen der Waffen war angekündigt?
Meine Güte.

edit: Mein Entsetzen gründet darin, dass jemand Organisationen zu einem öffentlichen Aufmarsch einlädt, die im Vorfeld keinerlei Zweifel an ihrer Gesinnung und ihren Zielen gelassen haben, darunter den Ku Klux Klan und bekennende Nazis. In die Südstaaten. Dann kündigen die auch noch an, bewaffnet zu erscheinen. Auch das offenbar kein Argument gegen eine Genehmigung. – Mir fehlen die Worte.

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somebody
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Beitrag von somebody » 20. Aug 2017 17:20

gemüse, da musste nichts genehmigt werden.
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Gun_politics_in_the_US
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Open_ca ... ted_States
Es gab in der Vergangenheit erfolglose Bemühungen dies zu ändern, zuletzt durch Hrn Obama.
Bei den derzeitigen Verhältnissen in den USA erscheint Änderung leider äußerst unwahrscheinlich.
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