Fatshaming, Adipositas-Epidemie & Empowerment

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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schwarz
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Beitrag von schwarz » 29. Sep 2019 12:05

Paul hat geschrieben:
29. Sep 2019 11:59
Was ist das Problem daran, zu sagen, dass Übergewicht mit dem Auftreten von vielen Krankheiten korreliert?
Keins. Und das hat hier auch niemand bestritten.
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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 29. Sep 2019 12:17

schwarz hat geschrieben:
29. Sep 2019 11:36
Siehste ill, Du hast halt einfach nicht genug getan. Selbst Schuld.
Wieder unsachlich. Es wäre interessant, ob Ilja damals getrackt hat, welches Defizit sie hatte, welche Lebensmittel sie gegessen hat, Dauer, Permanentes Defizit?

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illith
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Beitrag von illith » 29. Sep 2019 14:07

Sphinkter, der Punkt ist, dass ich es nicht geschafft hab, ein Defizit hinzubekommen. obwohl ich es mir an den meisten Tagen fest vorgenommen hab.

ich tracke mit ein paar Monaten Unterbrechung seit Anfang 2012.
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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 29. Sep 2019 14:15

illith hat geschrieben:
29. Sep 2019 14:07
Sphinkter, der Punkt ist, dass ich es nicht geschafft hab, ein Defizit hinzubekommen. obwohl ich es mir an den meisten Tagen fest vorgenommen hab.
Okay, verstehe ich es richtig, dass du ein Defizit erreichen wolltest, aber durch Umstände wie Hunger, Gemeinschaftsverpflegung etc. es nicht geschafft hast?

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illith
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Beitrag von illith » 29. Sep 2019 14:25

die Umstände waren, dass ich zu gerne esse und mich dann oft nicht zurückhalten konnte.
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Paul
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Beitrag von Paul » 29. Sep 2019 17:00

Ah, ok.
Das ist für mich nämlich immer schwierig, mich da mit Menschen drüber zu unterhalten, weil ich auf der Basis nicht diskutieren kann.

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schwarz
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Beitrag von schwarz » 29. Sep 2019 17:04

Zu Recht.
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 29. Sep 2019 18:44

Die crux ist halt, trotz verringerter Kalorienzufuhr keinen Kohldampf zu schieben. Es gibt eine Menge Stellschrauben, an denen man dazu drehen kann:
- reichlich zwischen den Mahlzeiten trinken (kcal-freie Getränke)
- Lebensmittel mit hohem Wasseranteil essen (Volumetrics Diät - wissenschaftlich gut belegt)
- ballaststoffreich essen
- proteinreich essen
- langsam essen, gut kauen, Mini-Pausen während der Mahlzeit einlegen
- achtsames Essen praktizieren: nicht auf Autopilot vor dem Fernseher etc.
- Kaugummi kauen
- mit Intervallfasten/time restricted feeding bzw. Verschiebung der Mahlzeiten experimentieren (wenn ich in der ersten Tageshälfte viel esse, brauche ich danach gar nix mehr - bei anderen läuft es genau andersrum)
- kleine extrem zucker- und KH-reiche Zwischenmahlzeiten einschieben (ihr habt richtig gelesen - siehe hier: https://serotoninpowerdiet.com/about/. Diese Diät hört sich zwar im ersten Moment absurd an, wurde aber von Wissenschaftlerinnen ausgeheckt und richtet sich ziemlich genau an die Demografik, die hier mitliest!!!)
- dann gibts da noch jede Menge Psychotricks: kleine Teller etc. nutzen, Schüsseln nicht auf den Tisch stellen sondern weit weg, damit der Nachschlag nicht ganz so einladend ist, nur mit vollem Bauch und Einkaufsliste shoppen gehen, Süßigkeiten (wenn überhaupt) im Keller lagern
- mehr Bewegung/Sport treiben (paradoxerweise haben manche Mneschen danach nicht mehr, sondern weniger Hunger)
- usw...

Natürlich muss man die Tipps raussuchen, die für einen passen - wenn denn welche passen. Ich möchte keinesfalls behaupten, dass es damit jede/r schafft, aber nur weil man ein paarmal gescheitert ist, sollte man die Flinte nicht voreilig ins Korn werfen.

Und wie schon gesagt, der Weg ist das Ziel. Auch wenn sich der erhoffte Gewichtsverlust nur in geringem Maße oder gar nicht einstellt, gesundheitlich profitieren tut man so oder so. Mit Scham, Stolz, Sieg oder Niederlage hat das hoffentlich nix zu tun, sondern lediglich mit Neugier und Lust auf Veränderung. Insofern stimme ich völlig zu, dass es kontraproduktiv ist, wenn das Umfeld auf dem Abnehmen als moralische Pflicht besteht.
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 29. Sep 2019 19:00

hv, die tipps kennt ill, ich kenn sie, jeder der schon eine diätkarriere durch hat, kennt sie. sie helfen aber alle nix, wenn man nunmal verhaltensgestört ist - und zum essen greifen ist schon sowas wie ne (ggf. eine leichte) verhaltensstörung. es gibt langeweile-essen, frust-essen, leere-essen, stress-essen... man hat das zeug schneller in den mund geschoben als man gescheit drüber nachdenken kann; wenn es zufällig vor einem steht ist das ein trigger, dem man dann nicht immer widerstehen kann. und noch während man kaut und schluckt bereut man es. das versucht man dann durch den nächsten bissen zu betäuben.
ist vielen nicht bewusst, dass das ein mechanismus ist, und bei den meisten leuten ufert das auch nicht aus, bei mir aber schon - ich versuche solche trigger deswegen bewusst zu umgehen, klappt aber nicht immer; zumal man dann in noch bescheuertere verhaltensweisen verfällt, indem man sich die trigger, die man eigentlich umgehen will, dann irgendwie doch wieder sucht - also keine schoki daheim haben, aber wenn man bei mutti ist, gezielt die süßigkeitenschublade aufmachen, wenn sie kurz aus dem raum geht.

ernährung ist ein hochemotionales thema- man schaue sich mal an, wie sich empört wird, wenn wieder wer angeblich den "genießern" das schnitzel vom teller ziehen will. ernährung ist eine sehr persönliche sache, einmischung wird da schnell als übergriffig empfunden, und es ist eine liebgewonnene gewohnheit. teilweise wird sie ja sogar als ersatzreligion bezeichnet, und das ist in manchen punkten gar nicht so fernliegend.

ist leider alles nicht so einfach, wie es sich auf den ersten blick anhört.
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Beitrag von Sphinkter » 29. Sep 2019 19:26

Vor allem ist es nicht einfach, wenn man das Schemata hat, dass es nicht einfach ist.

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