Schwarzfahren - Ursachen, Ersatzfreiheitsstrafen ...

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 9. Feb 2019 22:10

Vampy hat geschrieben:natürlich ist es nicht möglich, den individuelen
Kommt da noch was - Dein Satz endet so abrupt?
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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schwarz
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Beitrag von schwarz » 9. Feb 2019 22:20

Es geht in dieser Diskussion auch gar nicht darum, wie genau der Regelsatz aufgeteilt ist, sondern darum, das der Regelsatz sowohl im Gesamten als auch in der "vorgeschlagenen" Verteilung viel zu niedrig ist.
Das gibst du selbst zu.
Warum schießt du dann die ganze Zeit dagegen?
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somebody
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Beitrag von somebody » 10. Feb 2019 11:32

Wie ich bereits schrieb, Grundprobleme stellen in D IMO die weit unter dem realistischen langfristigen sozioökonomischen Existenzminimum liegenden Hartz IV Regelsätze & zum Teil unter dem realistischen langfristigen sozioökonomischen Existenzminimum liegende Arbeits-/Erwerbseinkommen dar.

Die Hartz IV Regelsätze stellen realitätsferne Fiktionen dar. Ursprünglich vom statistischen Ansatz her auf BSHG Niveau geplant, dann auf Druck von Wirtschaftsverbänden niedriger angesetzt. Kaufkraftbereinigt dürfte der durchschnittliche Hartz IV Bezieher heute monatlich schätzungsweise in Größenordnung 100 - 200 Euro weniger gegenüber dem abgelösten BSHG System zur Verfügung haben.

Diese Politik stellt sachlich einen Skandal dar. Die Bundesregierung eines Hrn Schröder schuf damit bewußt eine neue Unterschicht, dabei nahm sie anscheinend als Kollateralschaden zu erwartendene soziale Spannungen in Kauf.

Die Hartz IV Regelsätze müssten kaufkraftbereinigt mindestens auf das Niveau der ehemaligen Sozialhilfe angehoben werden & die niedrigsten Arbeits-/Erwerbseinkommen müssten durch realistische Mindestlöhne & Arbeitszeitverkürzung auf ein Niveau von zB monatlich 200 Euro über dem Hartz IV Anspruch angehoben werden. Darüber hinaus müsste Hartz IV Leistungen beziehenden Menschen mehr nicht auf die Hartz IV Leistungen anzurechnender Hinzuverdienst gestattet werden.

Die Wahrscheinlichkeit, das dies geschieht, erscheint momentan gering, es sei denn, die Unionsparteien geben ihren Widerstand auf oder sie werden in der nächsten Bundestagswahl von einer linken Mehrheit abgelöst, was beides momentan eher unwahrscheinlich erscheint. ZB Fr Wagenknechts Bemühungen scheinen bisher leider wenig erfolgreich zu sein. Es ist äußerst befremdlich, zB in Frankreich entstand eine Protestbewegung gegen die neoliberale Politik eines Hrn Macron, in den USA scheint die Mehrheit der Bevölkerung sehr massive Steuererhöhungen zu Lasten von Reichen & Konzernen zu befürworten & lt neueren Umfrageergebnissen würde Hr Sanders in einer Präsidentschaftswahl gegen Hrn Trump die Mehrheit der Stimmen erhalten. Und was tut sich in Deutschland?
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 10. Feb 2019 18:46

@slarti
da hats die hälfte irgendwie verschluckt. ich meinte dass man unmöglich den bedarf jedes einzelnen mit so nem zahlenwert korrekt abbilden kann, das ist halt ein durchschnittswert.

@schwraz
ich schieße nicht dagegen. ich habe erklärt, wie das system regelsatz funktioniert und das war für dich ja schon anlass mir sozialneid und kleinlichkeit vorzuwerfen.

@sb
war sozialhilfe denn wirklich mehr? was ich ja nicht verstehe ist, wie du durch arbeitszeitverkürzung mehr geld generieren willst - weniger arbeit heißt doch automatisch weniger geld.
hinzuverdienst ist bei hartziv nicht verboten, im gegenteil. nur wenn man halt insgesamt mehr verdient als das hartziv wäre, fällt halt dann logischerweise der leistungsanspruch weg.

falls es wen interessiert: asylbewerber kriegen noch weniger, nämlich nochmal 50 euro weniger der hartziv-regelsatz. und solange sie noch in einer aufnahmeeinrichtung sind gibts nur 150 euro taschengeld.
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Beitrag von schwarz » 10. Feb 2019 19:10

"Erklärt" hast du gar nichts, du schwafelst viel mehr die ganze Zeit nur von irgendwelchen Darlehen, die man ja dann zurück zahlen kann, bzw. das man dann eben nicht alles ausgeben darf.
Aber beantworte doch bitte mal die Frage, die ich dir schon mehrfach gestellt habe:
Wie soll das mit einem Regelsatz gehen, der selbst in deiner Wahrnehmung zu niedrig ist und mit dem man, auch wenn man monatlich alles ausgibt, trotzdem nicht würdevoll leben kann?
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Beitrag von Vampy » 10. Feb 2019 21:05

wenn du es unbedingt abwerten willst, dann nenn die erklärung halt geschwafel.

ich habe nicht gesagt, dass es geht. ich habe nur gesagt, dass es so vorgesehen ist.
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Beitrag von schwarz » 10. Feb 2019 21:17

Och doch, du findest schon genügend tolle Vorschläge, was man dann halt so machen muss:
Keine (vermeintlichen) Markenkippen kaufen bzw. direkt gar nicht erst rauchen, nicht trinken, einfach nicht mit Bus und Bahn fahren, Stromverbrauch auf zehn Euro reduzieren, denn das geht ja, etc.

Laut Deiner vorherigen Aussagen sind das alles deine logischen Maßnahmen, um dann zurecht zu kommen.
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Beitrag von Vampy » 10. Feb 2019 21:38

das sind zwar sparmaßnahmen aber ich habe nicht gesagt dass man davon einen kühlschrank finanzieren kann. und schon gar nicht dass das würdevoll ist.
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Beitrag von schwarz » 10. Feb 2019 21:54

Für dich aber auf jeden Fall so adäquat, um sie als gute Ratschläge zu verteilen.

Ich verstehe einfach nicht, warum du seitenweise gegenargumentierst, um dann am Ende auf mehrfache Nachfrage doch zuzugeben, dass das alles so nicht reicht. Was soll das?
Dass es alles so vorgesehen ist, wussten alle Beteiligten auch, bevor du es "erklärt" hast.
Das war alles so überflüssig, zumal da auch jedesmal der Eindruck entsteht (und offenbar nicht nur bei mir), als würdest du denken, das hätte alles so seine Richtigkeit.
Wenn du das nicht so siehst, wieso kommt es dann jedes mal zu solchen Diskussionen mit dir?
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Beitrag von somebody » 10. Feb 2019 22:02

@Vampy

Vampy, das BSHG System war anders. Ca 2 Jahre nach Hartz IV Einführung las ich ein Paper eines Wirtschaftsverbandes, wonach durch Hartz IV pro Fall monatlich in Größenordnung 50 - 70 Euro Leistungen eingespart worden wären. In einer Arbeit eines Aktivisten war um 2014 von im Vergleich zum alten Berechnungsverfahren geringerern Steigerungen zum Ausgleich der Teuerung die Rede. Grob geschätzt kann das heute 100 - 200 Euro ausmachen. Ich behalte das Thema im Gedächtnis. Neue Infos poste ich.

Mir geht es außer um allgemeine Mindestlöhne um gerechtere Verteilung der vorhandenem Arbeit & Beenden von Unternehmen missbräuchlich genutzten Instrumenten wie geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen. Mit anderen Worten, die Kosten für die Anhebung niedriger Erwerbseinkommen sind durch Belastung der Wirtschaft & der öffentlichen Haushalte zu finanzieren, wobei sich die öffentlichen Haushalte aus Steuererhöhungen auf hohe Individual- & Unternehmenseinkommen refinanzieren. In den letzten 20 Jahren stiegen die Erträge aus Kapital wesentlich stärker als die Löhne.

Die Deckelung des Hinzuverdienstes scheint wenig Anreiz für Hinzuverdienst zu bieten. Ich habe vage in Erinnerung, dass sich je nach Szenario Hinzuverdienst kaum lohnt. Mir fehlen dazu aber momentan Infos.
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