Schulpflicht - Segen oder Fluch

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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somebody
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Beitrag von somebody » 16. Mär 2019 15:57

Britta, ich wage zu vermuten, für Unantastbarkeit sachlich geeignete Arbeitsplätze könnten in der für Unantastbarkeit erreichbaren Umgebung leider rar bzw möglicherweise nicht vorhanden sein.
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hansel
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Beitrag von hansel » 16. Mär 2019 18:39

Unsere Welt wird sich immer mehr technisieren, da ist der Zug abgefahren.
Die Schere zwischen High-tech-Berufen und Zuarbeitern wird sich immer mehr öffnen. Und gleichzeitig werden BEIDE immer mehr durch intelligente Maschinen ersetzt.
Selbst in der Landwirtschaft braucht es zwar zunächst noch Menschen, die die hochtechnisierten Maschinen, die z.B. mittels GPS ein Feld fast selbstständig pflügen, einsäen und ernten können, betreiben, später wird man die Maschinen nur noch überwachen und "füttern" müssen. Es wird also in fast allen Sparten einige topausgebildete Personen geben, der Rest ist in weiten Bereichen schlicht überflüssig.
Pflegeberufe u.a. mal ausgenommen. Letztere sind zumindest bei den jetzigen Löhnen aber nicht jederfraus Sache.
Kleinteilige Landwirtschaft bis hin zum Schrebergarten oder auch die vielgepriesene Permakultur (von der ich ein Fan bin) stärken zwar das Selbstbewusstsein wie alle schaffenden Berufe, können aber kaum wesentlich zur Versorgung der Massen beitragen.
Niemand wird z.B. Unantastbarkeit einstellen, weil er Kartoffeln legen und ernten kann: Dazu braucht es ihn nicht: Das macht eine Maschine billiger. Und diese Maschine ist inzwischen so kompliziert, dass er sie wohl kaum bedienen kann.
Das klingt jetzt grausam: Aber es wird vielleicht einmal so eine Art Gnadenhöfe geben, in denen von der Entwicklung abgehängte sich mit einfachen Arbeiten verwirklichen können.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 16. Mär 2019 19:37

welcher arbeitsplatz wäre denn "sachlich geeignet"? von uns hat kaum einer den traumarbeitsplatz bzw. wenn doch waren sie es nicht von anfang an. man muss sich halt mit dem arrangieren was man kriegt und auch mal was machen, was einem nicht so gut passt.
auch für ungelernte gibt es arbeitsplätze. zb security im einkaufszentrum bzw. bei h&m am eingang oder so. da muss man noch nicht mal groß körperlich was drauf haben. ist nicht gerade das was man unter selbstverwirklichung versteht, aber die typen die das machen, machen es schließlich auch. oder kinokarten abreißen, flyer verteilen, zeitungen austragen, kassieren, müllabfuhr., regale einsortieren.. komplett vollautomatisch wird das wohl nie werden, von daher wird es das immer geben, wenn auch wahrscheinlich reduziert.
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somebody
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Beitrag von somebody » 16. Mär 2019 19:54

Vampy, für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen bestehen einige Einschränkungen, in Unantastbarkeits Fall kommt sein schulischer Hintergrund erschwerend hinzu.

IMO müsste individuell ausgetestet werden, was für Unantastbarkeit konkret in Betracht kommt.
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mervon
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Beitrag von mervon » 16. Mär 2019 20:10

Das sind alles Gründe die für ein arbeitsfreies Grundeinkommen sprechen.Wenn die Produktion von Gütern immer automatisiert wird sollten auch nicht Arbeitende einen Teil davon abbekommen,was faktisch schon der Fall ist.Siehe Thema BGE.

mervon
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Beitrag von mervon » 16. Mär 2019 20:46

hansel:
Das Konzept von N.Paech sieht vor dass ein
großer Teil der Güter weiterhin industriell ,dass aber ein zunehmender Teil wieder privat erzeugt wird. Also keine totale Umstellung auf do it yourself.

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somebody
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Beitrag von somebody » 16. Mär 2019 20:59

mervon, Einführung eines BGE erscheint bei den derzeitigen politischen Verhältnissen in der DACH Region leider illusorisch.

Langfristig ist natürlich die Frage, wie es weitergeht. Peak Oil, Peak Everything könnte die menschliche Zivilisation um Jahrhunderte zurückwerfen.
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hansel
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Beitrag von hansel » 16. Mär 2019 22:43

N.Paech verrät uns leider nicht, ob mit dem Nullwachstum nur wir saturierten Länder betroffen sein sollen, oder ob die bisher benachteiligten Länder wenigstens etwas aufholen dürfen.
Und zum bedingungslosen Grundeinkommen:
Soll ein mental oder körperlich Benachteiligter, der einfach kaum "Leistung" bringen kann - selbst wenn er es wollte, den gleichen Satz bekommen wie jemand, der theoretisch wenigstens etwas arbeiten könnte, aber es nicht tut?
Und wer soll diese Einteilung vornehmen?
Und wie weit entfernt sollte so ein Grundeinkommen von dem Lohn einer Krankenschwester oder eines Altenpflegers entfernt sein?

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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 16. Mär 2019 22:59

hansel hat geschrieben:Soll ein mental oder körperlich Benachteiligter, der einfach kaum "Leistung" bringen kann - selbst wenn er es wollte, den gleichen Satz bekommen wie jemand, der theoretisch wenigstens etwas arbeiten könnte, aber es nicht tut?
Ja. Das BGE ist unabhängig von körperlicher Benachteiligung. Nachteilsausgleiche hierfür finden ja ohne BGE auch schon statt.

Eine "Einteilung" müsste niemand vornehmen, weil alle Menschen Anspruch hätten.

Löhne für Krankenschwestern und Altenpfleger würden sich neu bemessen, möglicherweise gäbe es hier und auch in anderen Branchen eine entsprechende Dynamik und Löhne/Bewertung/Ansehen/Wertschätzung von Arbeit und Arbeitskraft würden sich verändern.

Möglicherweise ist das hier aber der falsche Ort um das zu diskutieren. Es gibt doch den BGE-Thread - vielleicht verschieben? Mods?
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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Unantastbarkeit
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Beitrag von Unantastbarkeit » 17. Mär 2019 09:30

@Britta J. ich will eigentlich hier nach wie vor nicht über mich schreiben, es gehört nicht ins Thema, weil ich wie gesagt nahezu die ganze Pflichtschulzeit absolvieren musste! Was leider sogar mal fast zu Verletzten geführt hätte, als ich bei einer der Mobbing-Phasen, welche die speziell ausgebildeten Erzieher nicht verhindern konnten, leider als ich das erste mal weggelaufen bin und plante im Wald zu verstecken, wegen des durch Schulpflicht psychischen Gefängnis befürchtete es könnte versucht werden mich aufzuhalten.. zum Glück ist nichts passiert.. Und es eben hauptsächlich durch Asperger begründet ist was nach der Schule war/ist. Ausserdem ist Schulpflicht unabhängig von allem Anderen niemals zu rechtfertigen weil Freiheitsentzug=menschenrechtswidrig, weil viele den Unterschied nicht verstehen, ich schreibe über Zwang, zum Beispiel Familien die am Flughafen von der Polizei abgefangen wurden weil sie die "schulpflichtigen" Kinder frühzeitig in den Urlaub mitnehmen wollten, und angezeigt wurden.. Heute noch werden Kinder wegen der Schule mit Handschellen abgeholt und in Heime gebracht in der Schweiz, in Deutschland kam sogar in Galileo wie "Schulverweigerer" von der Polizei zur Schule gebracht werden. Warum unterscheiden so Wenige zwischen dem Recht freiwillig zur Schule zu dürfen, und dem menschenrechtswidrigen Zwang an Kindern die nicht wollen! Schule - ein anderes Wort für Gefängnis https://www.youtube.com/watch?v=VXbsayf2ZmY&t=586s
Wie gesagt was ich heute tue, und was Britta J. davon hält hat nichts mit dem Thema zu tun.

Also ich hatte schon für Geld gearbeitet an einem anderen Wohnort, auf einem Bauernhof, es war nicht viel Geld was ich verdient habe, Invalidenrente und Ergänzungsleistungen wurden deswegen nicht mal gekürzt obwohl ich es natürlich angegeben habe. Der Betreiber des Demeter Hofes war leider nicht begeistert von meiner Leistung, aber Sie waren sehr freundlich und es gehört trotzdem zu den Arbeiten die ich am besten kann auf dem freien Arbeitsmarkt. Und solche für Behinderte kosten die Gesellschaft soweit ich weis mehr als sie erwirtschaften.. Und das wurde versucht, etwa 5000 im Monat gekostet wie ich mich informiert habe auch wegen psychologischer Abklärung

Außerdem ist wirklich Vieles weit weg, weil wir sehr abgelegen in einem Ferienzentrum wohnen, weil meine Mutter dort eine, selbst verglichen mit den anderen günstigsten, unglaublich günstige Wohnung kaufen konnte wo wir jetzt wohnen. Ich durfte im Garten einer Seniorin in der Nähe pflanzen und ernten. Aber es gibt hier leider nur Milchbauern in der Umgebung. Und ich habe mich an mehreren Orten beworben, und in einer Firma in der Nähe hatte ich wie gesagt ein Vorstellungsgespräch wo mir Probearbeit versprochen wurde mit wahrscheinlicher Möglichkeit danach als Hilfsarbeiter dort beschäftigt zu werden. Leider dauert es schon extrem lange, als ich nachgefragt habe wurde gesagt sie warten bis es weniger stressig ist im Betrieb, sie also weniger Aufträge haben. Beim Vorstellungsgespräch wurde auch über Asperger gesprochen, vielleicht warten sie deshalb bis sie mal weniger Aufträge haben, oder würden es vermutlich aus sonnst.

Von meiner Seite ist zum Thema alles gesagt :)
Alles Liebe und viel Glück

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