Sex, Gender & Profisport

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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illith
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Sex, Gender & Profisport

Beitrag von illith » 4. Mai 2019 13:44

ich habe gestern auf FB bei PinkStinks Germany die Diskussion zu einem Artikel über Caster Semenya gelesen. da wurde ja jetzt das Urteil bestätigt, dass sie nur als Läuferin antreten darf (bei den Frauen), wenn sie testosteronsenkende Medikamente einimmt. was sie aber - verständlicherweise - ablehnt.
was ich mir dazu auch für mögliche Lösungen überlege, es endet immer in ERROR und Sackgasse.... (also jetzt nicht nur auf diesen konkreten Fall bezogen, sondern auch die weitereichenderen Überlegungen, die sich daraus ergeben)
habt ihr euch schon Gedanken dazu gemacht?

Disclaimer: das ist in aller möglicher Hinsicht ein echt sensibles Thema, also bitte Respekt und Anstand.
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Lee
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Beitrag von Lee » 4. Mai 2019 14:07

Ich denk nicht, dass man das zufriedenstellend für alle Beteiligten lösen kann.

Sie hat durch ihr natürlich hohes Testastoron einen Vorteil.
Sie zum einnehmen von Tabletten zu zwingen ist jedoch Irrsinn.

Wo soll sie aber dann antreten? Bei den Männern wäre SIE benachteiligt.
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illith
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Beitrag von illith » 4. Mai 2019 15:06

zwingen tut man sie ja nicht. sie darf dann halt nicht antreten. (was für sie natürlich richtig sche#ße ist)

ich finds richtig unangenehm, die wortwörtlichen Private Parts einer Frau so öffentlich zu debattieren (dass sie schwarz ist, kommt da sozusagen noch erschwerend hinzu), aber da es in dem Fall ja relevant fürs Thema ist:
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Lee
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Beitrag von Lee » 4. Mai 2019 17:12

Wenn sie xy-Chromosome hat, müsste sie für nen fairen Wettkampf bei den Männern starten, meiner Meinung nach.
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illith
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Beitrag von illith » 4. Mai 2019 18:36

...wo sie dann halt wohl keine Chance hätte. (wenn ich es richtig sehe, ist ihr Testo-Level höher als bei der Durchschnitts-Cis-Frau, aber eine Ecke niedriger als beim -Mann)
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 4. Mai 2019 18:42

es gibt halt bloß die schublade "frauensport" und "männersport". vlt muss man akzeptieren, dass es leute gibt, die in beide kategorien nicht reinpassen und dementsprechend von wettkämpfen ausgeschlossen sind? was natürlich hart für die person ist. aber eigentlich seh ich da keine richtige lösung, weil im frauensport hat sie einen unfairen vorteil, im männersport einen nachteil und da biologisch eingreifen (mittels hormontherapie) ist ein ziemlicher eingriff und will sie ja wohl auch nicht.
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Beitrag von illith » 4. Mai 2019 20:26

das Ganze illustriert echt sehr deutlich, wie unbinär die ganze Geschlechterkiste ist....

es gab auch den Vorschlag einiger KommentatorInnen, im Wettkampfgeschehen nicht nebulös nach Geschlecht einzuteilen, sondern nach Testo-Level. zumindest in den Disziplinen, in denen das einen Vorteil verspricht.
gibts eigentlich eine Sportart, wo Östrogen ein Vorteil wäre?^^ (wahrscheinlich nicht -.-)

interessant fand ich in dem Zusammenhang, welche genetische Vorteile es bei anderen ProfisportlerInnen so gibt. in einem Fall wars glaub ich ein größerer Herzmuskel, bei einem Schwimmer mein ich Füße, die von der Aquadynamik fast wie eine Flosse fungieren, noch ein anderer produziert irgendwie weniger als halbsoviel Milchsäure in den Muskeln.... im Spitzen-Profisport kann man vermutlich oft?meistens?fast immer mehr oder weniger genetische 'Abnormalitäten' bei den den AthletInnen feststellen.
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Beitrag von somebody » 4. Mai 2019 23:32

Theoretisch müssten für atypische Parameter aufweisende SportlerInnen individuelle Handicapfaktoren zur Bereinigung der Ergebnisse ermittelt werden. Fälle wie der von Caster Semenya sind ja keine Einzelfälle, statistisch meines Wissens Größenordnung 0,2 Promille.

Praktisch natürlich problematisch. So dass die Sicht eines Gerichts im Falle Caster Semenya, lt der sinngemäß individuelle Diskriminierung vorliege, diese im Interesse des Sports aber notwendig sei, durchaus zähneknirschend nachvollziehbar ist. Aber eine befriedigende Lösung stellt das nicht dar.

Eine saubere Lösung, die die menschlichen Interessen aller beteiligten SportlerInnen & die Vergleichbarkeit sportlicher Leistungen gewährleistet, halte ich momentan leider für unmöglich.
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Beitrag von Simsa » 13. Mai 2019 16:43

Soweit ich weiß, sind diese Chromosomen - Tests ja aber auch nicht super genau. Deswegen wurden sie damals ja abgeschafft.

Mich würde in dem Zusammenhang doch irgendwie schon auch die Zusammensetzung des Gerichts interessieren. (Insbesondere auch, da laut meiner Info die wissenschaftliche Studie jetzt nicht der Hit ist und ein ähnlicher Fall vor ein paar Jahren mit noch krasseren Zahlen gegenteilig entschieden wurde).

Außerdem... Keine Ahnung. Was soll sie denn machen? Sie hat die definitiven Geschlechtsorgane, nach denen sie sich ja auch identifiziert. Ich find´s ziemlich krass, dass ihr gesamte Identität (da Geschlecht ja ein wahnsinnig großer Teil davon ist) jetzt dermaßen diskutiert wird.

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Beitrag von illith » 13. Mai 2019 19:03

naja, genaugenommen hat sie ja Geschlechtsorgane von beiden...
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