Open Chit Chat Politics & Society

[Wunderblümchen]

https://www.br.de/br-fernsehen/sendunge ... r-100.html

In Kirchseeon sucht ein ambulanter Pflegedienst seit Sommer eine Pflegedienstleitung. Diese ist nötig, damit die Pflegekassen für die Dienstleistung überhaupt zahlen. Nun hat sich ein ausgebildeter Altenpfleger für den Job gefunden. Doch er darf die Stelle nicht antreten. Per Gesetz darf nur als Pflegedienstleitung tätig werden, wer in den letzten acht Jahren zwei Jahre in der Pflege gearbeitet hat. Wer dagegen knapp 20 Jahre Erfahrung als Pfleger hat, kurz raus war aus dem Pflegeberuf und sich dann mit einem Pflegemanagementstudium fortgebildet hat, nicht. Damit hat der Pflegedienst von Kirchseeon zwar einen hervorragend geeigneten Bewerber, aber keine Möglichkeit, ihn zu beschäftigen. Und nun droht dem Pflegedienst das Aus.

[Shub-Niggurath]

Oh je, der fleißige Mittelstand verhungert mal wieder. Zu Hilfe!

[Akayi]

"Kurz raus" und "8 Jahre lang keine Arbeit in der Pflege" sind für mich ein Widerspruch.

[Wunderblümchen]

Davor war er aber zwanzig Jahre aktiv dann irgendwann begann er ein Stufium I'm Pflege management und in es geht um die Besetzung eines Dienstellenleiter - Postens. Nicht um erneut in der Pflege wieder tätig zu werden.

Und ohne einen Leiter muss die Pfkegestelle geschlossen werden!

[Akayi]

8 Jahre nicht in der Pflege zu arbeiten sind aber nicht "kurz raus". Das meine ich.

[Wunderblümchen]

Es herrscht auch Pflegekraftmangel und es geht um den Erhalt der Pflegeeinrichtung.
Seine zwanzigjährige Berufspraxis hat er doch. Er hat mehr als doppelt soviel Jahre in dem Beruf direkt am Menschen bereits gearbeitet, da ist "kurz" relativ definiert.

Wenn wirklich auf die acht Jahre pedantisch beharrt wird, obwohl es um die direkte Pflege nicht geht, sondern um den Erhalt der Pflegestelle und der Arbeitsplätze sollte es ausreichen, wenn er einige Tage Wiedereinstiegskurs macht.
Ich gehe nicht davon aus, dass man Pflegetätigkeit verlernt, wenn man acht Jahre raus war.

Sollte keine Lösung in diesem Fall gefunden werden, muss ich davon ausgehen, dass der Zusammenbruch in der Pflege beabsichtigt wird.

[somebody]

Formale Anforderungen sollen öfters Behebung von Fachkräftemangel behindern.

[Akayi]

Ich bin kein Experte für Pflege, ich würde aber vermuten dass die Voraussetzung aktueller, praktischer Pflegeerfahrung eine gewisse Qualität der Leitung sicherstellen soll. Woran liegt es denn dass sich da niemand als Leitung findet? Der Job ist im Verhältnis Leistung und Einkommen nicht attraktiv genug. Wie das hier gesponnen wird, und Somebody bringt das nochmal gut zum Ausdruck: Qualitätsanforderungen sollen herunterfahren werden, denn dann muss man auch am Einkommen nichts drehen um "Fachkräfte" anzuwerben. Der Mann war 40% seiner Gesamterfahrung nicht in der Pflege tätig. Das ist auch nicht relativ eine "kurze Zeit".

[Wunderblümchen]

Ich denke, ich habe alles dazu gesagt, sogar mit Lösungsvorschlag Und somebody stimme ich auch zu.

:Die Regel laut dem entspr Sozialgesetzbuch lautet "innerhalb von acht Jahren mind zwei Jahre in der Pflege aktiv gewesen"
Es soll anscheinend an zwei Jahren scheitern !!

Also: Ich habe mehr Vertrauen in den zwanzigjährig Praxis erfahrenen Pfleger, der inzwischen studiert hat, als in Cem Özdemir und sein Regieren als Landwirtschaftsminister!

Hier ist die Sendung daxu:
https://www.ardmediathek.de/video/quer- ... Q4ZTBlZmVl

[Akayi]

So wird es auch kommen. Die Anforderungen werden sinken und damit die Qualität und die Löhne weiterhin zu niedrig bleiben um am "Fachkräftemangel" etwas zu ändern.