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Akayi
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Beitrag von Akayi » 16. Jun 2020 11:33

Bei aller Liebe für rührende Gedanken zum Weltgeschehen aus Bad Vilbel: was hat das damit zu tun dass du der nordkoreanischen Regierung unterstellst, sie "brauche die Krise zur Ruhigstellung ... der Bevölkerung"?
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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somebody
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Beitrag von somebody » 16. Jun 2020 12:52

Akayi, äussere Feinde sind nützlich zur Ablenkung der Bevölkerung von internen Missständen.

Yonhap Meldung zum aktuellen Geschehen:
http://yna.kr/AEN20200616008255325
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 16. Jun 2020 13:21

Somebody, Korea ist zur hälfte von der US Armee besetzt. An der Grenze steht eine riesige von den USA aufgebaute Militärmaschine. Nordkorea leidet unter Sanktionen. Denkst du ernsthaft die nordkoreanische Regierung müsste die Bevölkerung mit real existierende und bedrohlichen äußeren Feinden ablenken? Das ist keine Ablenkung, das ist Realität.
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Beitrag von somebody » 16. Jun 2020 20:04

Akayi, sehr guter Einwand! Vielen Dank.

Bisher hatte ich primär den militärischen Sektors Nordkoreas mit über 1,1 Mio Soldaten + über 4,5 Mio Reservisten vor Augen.

Der südkoreanische Militärsektor umfasst, wie ich vorhin las, über 0,6 Mio Soldaten + über 3 Mio Reservisten & ist weitaus effektiver bewaffnet. Hinzu kommt die US Militärpräsenz in Südkorea & der Region mit ebenfalls weit effektiverer Bewaffnung.

Vor diesem Hintergrund stellen sich der Lösungsansatz der Trump Junta & das südkoreanische Vorgehen der jüngeren Zeit noch ungeeigneter dar als von mir unterstellt.


Reuters Meldung zum aktuellen Geschehen:
https://www.reuters.com/article/us-nort ... SKBN23M31Q
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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 16. Jun 2020 21:30

Akayi hat geschrieben:
16. Jun 2020 13:21
Somebody, Korea ist zur hälfte von der US Armee besetzt.
suggeriert diese Formulierung nicht etwas anderes, als es die Wahrnehmung der meisten SüdkoreanerInnen ist?

siehe:
While Positive toward US Alliance, South Koreans Want to Counter Trump’s Demands on Host-Nation Support
https://www.thechicagocouncil.org/publi ... ost-nation
Three-quarters (74%) support the long-term stationing of US soldiers in South Korea and nearly nine in ten (87%) say the presence of US troops in South Korea contributes to South Korea’s national security either a great deal (47%) or a fair amount (40%).
(was natürlich im Gegenzug nicht heißt - siehe manche der anderen Antworten -, daß es offenkundig Punkte gibt, in denen die Bevölkerung mit manchen politischen Entscheidungen bzw. Zielsetzungen der USA nicht d'accord geht)
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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Beitrag von somebody » 18. Jun 2020 21:19

Das südkoreanische Militär + das in Südkorea & der Region stationierte US Militär stellen aus nordkoreanischer Perspektive & aus chinesischen & russischen Perspektiven Bedrohungen dar.

Daher wird Nordkorea weiter sein Atomprogramm zur Existenzsicherung verfolgen.

China & Russland haben vermutlich kein Interesse an einer Neuvereinigung der beiden koreanischen Staaten nach dem Vorbild der Neuvereinigung der beiden deutschen Staaten.

Die Trump Kim Treffen wären eine Chance für den unkonventionellen Ansatz allgemeiner Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel in Verbindung mit Lockerungen der Sanktionen gegen Nordkorea gewesen.
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 19. Jun 2020 09:23

somebody hat geschrieben:
18. Jun 2020 21:19
Das südkoreanische Militär + das in Südkorea & der Region stationierte US Militär stellen aus nordkoreanischer Perspektive & aus chinesischen & russischen Perspektiven Bedrohungen dar.
Fang doch einfach mal von Vorne an: warum muss überhaupt US Militär überall in der Welt stationiert sein? Und dann schau auf die Zusammenhänge. US Militär ist keine reine Bedrohung einzelner Ländern sondern ein Problem für den Weltfrieden.
somebody hat geschrieben:
18. Jun 2020 21:19
China & Russland haben vermutlich kein Interesse an einer Neuvereinigung der beiden koreanischen Staaten nach dem Vorbild der Neuvereinigung der beiden deutschen Staaten.
Nein, aber alle Nachbarländer haben ein Interesse an einer Wiedervereinigung.
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Beitrag von vegabunt » 19. Jun 2020 16:46

Akayi hat geschrieben:
19. Jun 2020 09:23
US Militär ist keine reine Bedrohung einzelner Ländern sondern ein Problem für den Weltfrieden.
Volle Zustimmung. Und im Zuge dessen noch die verheerende Wirtschaftspolitik der US-Regierung, der sich alle Staaten unterzuordnen haben.

Spannend gerade wie sich das mit Nord-Stream 2 weiterentwickeln wird, hoffe D hält daran fest. Und hoffe natürlich auch, dass der Teil-Abzug der Truppen Realität wird. (auch wenn sie wahrscheinlich nur nach Polen verlegt werden..)

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Beitrag von vegabunt » 28. Jun 2020 08:33


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Beitrag von Akayi » 7. Jul 2020 15:18

.u. hat geschrieben:
19. Sep 2019 20:02
Die Linke hier stammt ja von der SED ab und SED zu wählen, war in der DDR nationalistisch und staatstreu und das war ja ein Staat der sich von fremden Einflüssen abschottete, da diese als Bedrohung gesehen wurden (siehe Mauer als "antifaschistischer Schutzwall").
Das ist eine der interessanteren Ansichten.
Die DDR war seit ihrer Existenz hochgradig von "fremden" Einflüssen geprägt und das sehr bewusst. Hauptsächlich von der Sowjetunion und bis Anfang der 1960er Jahre auch von China. Die Mauer war auch ein Schutz vor Angriffen und Sabotageakten aus der BRD aber doch hauptsächlich darauf ausgerichtet die massenweise Migration von ausgebildeten Fachkräften in die BRD zu beenden (also keine Bewegung in die DDR rein, sondern aus der DDR raus). Die herrschende Doktrin war der proletarische Internationalismus und Einflüsse wurden nicht daran beurteilt ob sie "fremd" waren sondern nach ihrem Charakter und ob sie für die gesellschaftliche Entwicklung hilfreich waren.
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