real existierende Demokratien

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
vegabunt
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real existierende Demokratien

Beitrag von vegabunt » 22. Sep 2019 14:02

Ich hege ja immer noch die geheime Hoffnung, die Bevölkerung in D setzt sich durch und führt die direkte Demokratie ein. ;-)

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Obilan
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Beitrag von Obilan » 22. Sep 2019 14:05

Bloß nicht. Zuviele Idioten darunter.
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somebody
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Beitrag von somebody » 22. Sep 2019 14:22

Obilan hat geschrieben:
22. Sep 2019 14:05
Bloß nicht. Zuviele Idioten darunter.
+1

Würde das Wort Idioten durch leicht manipulierbare Bevölkerungsanteile ersetzen.

Benötigt wird eine systemische Politik machende Regierung.

Union, SPD, FDP, Rechte, Seilschaften, Lobbyisten, Eliten etc behindern systemische Politik.
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vegabunt
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Beitrag von vegabunt » 23. Sep 2019 21:33

somebody hat geschrieben:
22. Sep 2019 14:22
Obilan hat geschrieben:
22. Sep 2019 14:05
Bloß nicht. Zuviele Idioten darunter.
+1

Würde das Wort Idioten durch leicht manipulierbare Bevölkerungsanteile ersetzen.

Benötigt wird eine systemische Politik machende Regierung.

Union, SPD, FDP, Rechte, Seilschaften, Lobbyisten, Eliten etc behindern systemische Politik.
Ich kann eure Angst vor der Direkten Demokratie gut nachvollziehen, denn wir sind alle recht einfach manipulierbar, in die eine oder andere Richtung. Das Misstrauen wird heutzutage geradezu anerzogen und ist übrigens das häufigste Argument gegen die DD, was ich immer wieder höre. In der Tat, wenn jeder dem anderen misstraut, ist das keine gute Basis um gemeinsam neue Wege zu gehen....

Andererseits gibt es bis dato keine bessere Kontrolle über die Politik als die DD, zB. mit der Referendumsmöglichkeit und Initiativen.
Es braucht für die DD jedoch eine andere Kultur des Miteinander, wenn es gelingen soll. Und das zu wagen benötigt etwas Mut, Experimentierfreudigkeit, und vor allem Respekt & grosses Verständnis für Andersdenkende und deren Ängste (gerade wenn es diametral zu der eigenen Ansicht geht) und natürlich eine gute Portion Durchhaltewille. ;-) Das Vertrauen in sich und andere muss aufgebaut werden, nur gemeinsam kommen wir weiter.

Und es ist auch die Einsicht, dass ein Totschweigen und Ignorieren der aktuellen Probleme keine Lösung darstellen, im Gegenteil!


Echte Demokratie zu wagen bedeutet für mich, sich auch ernsthaft mit den Andersdenkenden auseinanderzusetzen, nicht aber sie abzuwerten oder verbal in eine Schmuddelecke zu stellen und damit öffentlich auszugrenzen/ zu diffamieren. Das erzeugt nur noch mehr Widerstand und solche Auswüchse wie stark rechts- oder linkslastige, radikale & fanatische Parteien, die "plötzlich" von "normalen" Bürgern gewählt werden, weil ihre Probleme und (oft auch berechtigte) Befürchtungen zu lange nicht ernst genommen wurden.

Kompromisse gehören zum Alltag dazu, eine Ideallösung für alle gibt es kaum je.. denn ständig sind wir Begrenzungen unterworfen, sei es in der Zeit, Ressourcen oder im Platz. Das ist in der Tat nicht einfach, sondern mühsam, oft auch zäh und manchmal auch enttäuschend für beide Seiten. Aber nur so finden wir einen Mittelweg, ohne dass sich die Gesellschaft spaltet.



Aber ich denke (so wie viele andere auch) schon etwas weiter, denn selbst bei uns sehe ich gewisse Abnutzungserscheinungen, obwohl die DD natürlich immer noch eine bessere Kontrolle über die Politik und deren Auswüchse bietet als jedes andere, gängige System.

Ich bin zur Ansicht gelangt, dass unser altes Parteiensystem auf Dauer untauglich ist, um gesunde Lösungen für die Bevölkerung und die Natur zu kreieren. Im Gegenteil, es ist ideal für ungehinderten Lobbyismus und damit der direkten Verstrickung und überproportionalen Einflussnahme durch die Wirtschaft und Industrie, zum Nachteil von uns allen.

Siehe aktuelles Beispiel: die komplett überhitzte und unsachlich geführte Co2-Debatte. (statt zB. den Schad-/Giftstoffausstoss der Industrie generell zu minimieren)
Die "Massnahmen" empfinde ich als geradezu lächerlich unwirksam, jedoch eine tolle Möglichkeit um neue nicht versiegende Geldpfründe aufzutun.
Für die Natur sehe ich keine oder nur wenig positives, es ist ein ähnliches Schattentheater wie auch in anderen Themen. Bezahlen müssen wir, die Wirtschaft wird fein rausdividiert. Ebenso sehe ich keine Erfolge im Bereich Umweltschutz und Militär, dort wird alles ignoriert, selbst von der aktuellen Umweltbewegung, zumindest bislang.

So eine Verarschung macht mich persönlich zornig, ich fühle mich da richtiggehend hinters Licht geführt. :(

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 24. Sep 2019 00:46

direkte demokratie mag in einigen schweizer kantonen ganz gut zu funktionieren, aber für D ist sie untragbar. politik ist zu kompliziert und komplex, als dass der bürger jede einzelne entcsheidung durchblicken könnte bzw. überhaupt weiß was es ist.zb cum ex geschäfte - ja, da sollte man schon irgendwas machen, aber was genau da zu veranlassen ist: keine ahnung. irgendwas mit steuern. aber "irgendwas gegen machen"´reicht halt nicht als auftrag an die politiik, "verbieten" ist auch zu vage, weil es gibt ja kein gesetz in dem cum ex geschäfte reguliert werden, sondern es ist eine lücke in steuergesetzen, wob man nachbessern müsste.
und willst du echt jedes wochenende ins wahllokal und ankreuzen? ich hab weder zeit noch lust, mich mit allen themen so intensiv auseinanderzusetzen dass ich da ansatzweise checke, was sache ist und wir man das halbwegs gescheit löst.
und schau dir mal an wie der wähler entscheidet, wenn er entscheidet; zb stuttgart24 wurde damit durchgewunken. und man sollte nie vergessen, dass ca die hälfte der bevölkrtung es gut fände, die todesstrafe wiedereinuzuführen...
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Obilan
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Beitrag von Obilan » 24. Sep 2019 00:57

Genau das. Todesstrafe wäre Ratz fatz wieder da. Moscheen bauen? Bitte nicht hier. Lässt sich beliebig fortführen. Dafür ist die Masse nicht gebildet genug mMn.
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Beitrag von slartibartfaß » 24. Sep 2019 01:09

Demokratie wäre so schön ohne dieses dumme Proletariat.
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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Obilan
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Beitrag von Obilan » 24. Sep 2019 01:38

Das betrifft fürchte ich alle Schichten, guck dir diese ganzen vermeintlich gebildeten afdler an.
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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 24. Sep 2019 07:38

slartibartfaß hat geschrieben:
24. Sep 2019 01:09
Demokratie wäre so schön ohne dieses dumme Proletariat.
Endlich sagts mal jemand. Und dass die Stimme jeder Kartoffel genauso viel zählt wie meine is ja auch unfair.

vegabunt
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Beitrag von vegabunt » 24. Sep 2019 09:51

Rosiel hat geschrieben:
24. Sep 2019 07:38
Endlich sagts mal jemand. Und dass die Stimme jeder Kartoffel genauso viel zählt wie meine is ja auch unfair.
Hehehe. :mg: :laugh:

Aber du bringst es auf den Punkt, das vorhandene Denken: "Ich gehöre zu den Guten und all die anderen haben's komplett nicht begriffen, wie's richtig geht und sollen deshalb gefälligst den Mund halten!"
Mit so einer wenig reflektierten Haltung wird Ausgrenzung erzeugt, entweder ganz bewusst oder oft natürlich unbewusst. Ist leider vorherrschend und zeugt meiner Ansicht nach von einem fehlenden, bzw. nicht umfassend genug gelernten (oder erlebten) Demokratieverständnis.
Vampy hat geschrieben:
24. Sep 2019 00:46
direkte demokratie mag in einigen schweizer kantonen ganz gut zu funktionieren
Die ganze Schweiz hat die DD.... es zählen alle Stimmen zusammen, besonders auf eidgenössischer Ebene. Abweichende Meinungen gehören natürlich dazu und sind keine Feinde. ;)
Vampy hat geschrieben:
24. Sep 2019 00:46
und schau dir mal an wie der wähler entscheidet, wenn er entscheidet; zb stuttgart24 wurde damit durchgewunken.
Stuttgart 21 meinst du? :?:
Sehe ich anders. All die Leute, die brutal niedergeknüppelt wurden, das zeichnet ein ganz anderes Bild und zeugt für jeden klar ersichtlich davon, dass der Volkswille leider nicht viel bedeutet. Auch die Volksabstimmung ergab doch eine ca. 60% Ablehnung, wenn ich mich recht erinnere?
Ab diesem Zeitpunkt realisierte ich, dass der politische Weg in D in eine mAn sehr besorgniserregende Richtung geht.

Und bezgl. Durchwinken... die Grünen haben das dann wider den Versprechen vor den Wahlen doch durchgeboxt? Zumindest sehe ich das so als Aussenstehender. S21 ist übrigens ein "sehr gutes" Beispiel, wie Politiker ohne Fachkenntnisse ein zutiefst widersinniges Projekt über den Kopf der Expertenmeinungen und des Volkes hinweg durchdrücken. Cui bono ist da die entscheidende Frage.
Vampy hat geschrieben:
24. Sep 2019 00:46
und willst du echt jedes wochenende ins wahllokal und ankreuzen?
Warum solltest du das müssen? Die meisten von uns stimmen brieflich ab. Ist sicher keine Hexerei im heutigen Zeitalter... :mg:

Vampy hat geschrieben:
24. Sep 2019 00:46
politik ist zu kompliziert und komplex, als dass der bürger jede einzelne entcsheidung durchblicken könnte
Wir müssen/können auch nicht jede Entscheidung im Volksabstimmungen aushandeln, sondern die wichtigen, grossen Geschäfte und Grundsatzentscheidungen.

Gehe ich Recht mit der Annahme, dass du noch nicht soviel politische Erfahrungen hast sammeln können und noch relativ jung bist, oder irre ich mich? (selbstverständlich nicht böse gemeint und ist nur eine Vermutung anhand deiner Aussagen) ;-)
Vampy hat geschrieben:
24. Sep 2019 00:46
und man sollte nie vergessen, dass ca die hälfte der bevölkrtung es gut fände, die todesstrafe wiedereinuzuführen...
Ist dem tatsächlich so oder nur Teil der Angstmache und Verwirrung? Der Wunsch, "die dort oben" sollen es für uns richten, weil wir ja alle zu dumm und unfähig seien grössere Zusammenhänge zu verstehen, ist genau die Unmündigkeit, die uns allen schadet.
Es ist ein verheerender Irrglaube, jemand anders werde es für uns schon ausbügeln und wir müssten ja nur die richtigen Köpfe wählen.
Denn jeder einzelne Mensch ist mitverantwortlich am Gelingen unser aller Zukunft mit zu bestimmen und mit zu arbeiten.
(Das gilt für mich übrigens analog zu den Ernährungsfragen und der eigenen Gesundheit, inkl. unserer Konsumgewohnheiten. ;) )

Bei korrekter und möglichst objektiver Information in Grundsatzfragen sind sogar Kinder in der Lage (oder sollte ich sagen, besonders Kinder ;) ) für das Wohl der Allgemeinheit zu entscheiden. Wir sind sicher nicht "von Natur aus" so unbedarft, wie man uns glauben machen will. Ich kann aber sehr gut nachvollziehen, dass das politische Geschäft sich überhaupt nicht gerne vom Bürger dreinreden lassen will, denn das macht es ungemein schwieriger, eigene Interessen und die Machterhaltung durchzusetzen. Dementsprechend auch die grosse Abneigung und die Angstmache gegen die DD.


Dennoch, ich verstehe natürlich sehr gut, dass sich die DD in Deutschland nicht so ohne weiteres einführen lässt, gerade wegen der nahezu paranoiden und weit gestreuten negativen Gedankenbildern darüber.
Das kann mMn erst mit den kommenden Generationen gelingen, vorausgesetzt die Bildung wird mit einem humanen Grundgedanken modernisiert, siehe zB. die Bildungspioniere Margret Rasfeld, Sonja Student, Otto Herz, Gerald Hüther und viele weitere mutige, vorausschauende und kreative Mitglieder der pioneers of education (bzw. lernkulturzeit.de), die alle das Ziel haben, selbständig denkende Menschen mit dem Blick für ein globales Bewusstsein den Weg ins Erwachsenendasein zu ermöglichen, sie so gut es geht dabei zu unterstützen. Aber dazu müssen die Bildungseinrichtungen neu gestaltet und vor allem die Kinder nicht mehr als Objekte behandelt werden!

Unser aller Anliegen könnte daher sein, alles mögliche dafür zu tun, dass unsere Kinder eine freiere, unbeschwertere und allgemein glücklichere Lernerfahrung machen können, damit sie die Lust am Lernen nie verlieren und dieserart in ihre zuhöchst individuelle Kraft/Kreativität finden, um mutig & möglichst zuversichtlich den Weg in die Zukunft gehen können.

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