Apotheken - Buy Local?
- slartibartfaß
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Früher haben Apotheker halt selbst Arznei hergestellt, Salben zusammengerührt und Tinkturen etc. gemacht, also selbst hergestellte Produkte verkauft. Heute funktioniert eine Apotheke zu großen Teilen mehr wie ein Supermarkt, Produkte werden gekauft und mit einer Gewinnspanne wieder verkauft, zugegebenermaßen sind die Abrechnungen etwas komplizierter weil (z. T.) Verschreibung über den Arzt und (z. T.) Abrechnung über die KK.
Nach meiner persönlichen Erfahrung kennt aber eine Bäckereifachverkäuferin ihre Produkte meistens besser eine PKA. Bei ausgebildeten ApothekerInnen mag das nochmal anders sein.
Nach meiner persönlichen Erfahrung kennt aber eine Bäckereifachverkäuferin ihre Produkte meistens besser eine PKA. Bei ausgebildeten ApothekerInnen mag das nochmal anders sein.
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.
witzigerweise hatte ich genau die Bäckereiverkäuferin im Kopf beim Lesen, hab's mir aber verkniffen.
(die haben nämlich aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen im Schnitt keinen guten Ruf, was Sachkenntnis angeht)
(die haben nämlich aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen im Schnitt keinen guten Ruf, was Sachkenntnis angeht)
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- slartibartfaß
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nach meinem Eindruck ist die Kompetenz der BäckereifachverkäuferInnen in den letzten Jahren enorm gestiegen. Ich kenne zwar noch Filialen, die keine veganen Produkte (selbst Brötchen und Brot) anbieten, aber die Zutatenliste haben selbst die drauf.
Das hier:
Das hier:
halte ich übrigens für äusserst schwierig und fragwürdig. Es erinnert mich etwas an die "Schlecker-Frauen" (sic!), die damals die Kindergärten retten sollten.
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.
"Am vergangenen Donnerstag ging dann die mittlerweile verstorbene schwangere 28-Jährige in die Praxis des Gynäkologen. Auch sie hatte ihre Glucose-Mischung auf Rezept aus der Kölner Heilig Geist Apotheke bezogen. Sie soll nach Einnahme noch in der Praxis reanimationspflichtig geworden sein, kam ins Krankenhaus, verstarb jedoch noch am selben Tag."slartibartfaß hat geschrieben: ↑23. Okt 2019 21:54Früher haben Apotheker halt selbst Arznei hergestellt, Salben zusammengerührt und Tinkturen etc. gemacht, also selbst hergestellte Produkte verkauft.
https://www.deutsche-apotheker-zeitung. ... r-apotheke
Auch das bekommen Einige nicht hin, ich hoffe die Verantwortlichen gehen in den Bau.
- slartibartfaß
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Dann lasst Euch mal 'ne vom Tierarzt verordnete Salbe, die speziell gemischt werden muss, von der Versandapotheke herstellen. Viel Erfolg!
(Von meinem Job in der Altenpflege, wo ich oft innerhalb weniger Stunden ein Medikament oder eine spezielle Wundauflage brauche, will ich gar nicht erst reden...)
(Von meinem Job in der Altenpflege, wo ich oft innerhalb weniger Stunden ein Medikament oder eine spezielle Wundauflage brauche, will ich gar nicht erst reden...)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
(Alexander von Humboldt)
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Weil da noch ein paar Aspekte angesprochen wurden in der Zeit zwischen Schreiben meines Posts und der Freischaltung:
Das Herstellen und Mischen von Medikamenten durch ApothererInnen mit dem Hinweis auf Köln zu kritisieren, is' schon etwas daneben: Soweit ich das (nach den ersten Meldungen, wo noch niemand wusste, was da genau passiert ist) verfolgt habe, wurde Glucose-Pulver in ein fast leeres Gefäß mit Lidocain gekippt, weil beide Gefäße (und die Substanzen) gleich aussahen. Furchtbare Schlamperei, die bestraft werden muss, hat aber jetzt eigentlich nichts mit der Fähigkeit und Notwendigkeit von Apotheken, selber Sachen herzustellen, zu tun.
Was Bottrop angeht: That's capitalism! Als Argument gegen Apotheken so sinnvoll wie das Kritisieren Von Baufirmen allgemein, weil manche am Zement sparen und deshalb das Haus einstürzt...
Und noch was 'Gesellschaftspolitisches' (und wohl etwas OT): Ökologisch gesehen ist das Internet eine ziemliche Katastrophe, wenn man sich die notwendige Infrastruktur (Server mit dem Energieverbrauch von Kleinstädten usw.) mal vor Augen führt, und ich persönlich würde nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass das in zwanzig oder dreissig Jahren noch so haltbar ist. Dumm halt, wenn der lokale Handel und die damit verbundenen Kulturtechniken (in diesem Falle das Herstellen von Medikamenten) bis dahin vor die Wand gefahren worden sind. Und wo ich gerade schon von 'Kulturtechniken' rede: Sich in RL eine Apotheke mit kompetenten Mitarbeitern zu suchen, dabei mit echten Menschen kommunizieren zu müssen, den Rentner vor mir zu ertragen, der den ganzen Betrieb aufhält - das Alles ist vielleicht kein zu unterschätzender Vorteil.
Das Herstellen und Mischen von Medikamenten durch ApothererInnen mit dem Hinweis auf Köln zu kritisieren, is' schon etwas daneben: Soweit ich das (nach den ersten Meldungen, wo noch niemand wusste, was da genau passiert ist) verfolgt habe, wurde Glucose-Pulver in ein fast leeres Gefäß mit Lidocain gekippt, weil beide Gefäße (und die Substanzen) gleich aussahen. Furchtbare Schlamperei, die bestraft werden muss, hat aber jetzt eigentlich nichts mit der Fähigkeit und Notwendigkeit von Apotheken, selber Sachen herzustellen, zu tun.
Was Bottrop angeht: That's capitalism! Als Argument gegen Apotheken so sinnvoll wie das Kritisieren Von Baufirmen allgemein, weil manche am Zement sparen und deshalb das Haus einstürzt...
Und noch was 'Gesellschaftspolitisches' (und wohl etwas OT): Ökologisch gesehen ist das Internet eine ziemliche Katastrophe, wenn man sich die notwendige Infrastruktur (Server mit dem Energieverbrauch von Kleinstädten usw.) mal vor Augen führt, und ich persönlich würde nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass das in zwanzig oder dreissig Jahren noch so haltbar ist. Dumm halt, wenn der lokale Handel und die damit verbundenen Kulturtechniken (in diesem Falle das Herstellen von Medikamenten) bis dahin vor die Wand gefahren worden sind. Und wo ich gerade schon von 'Kulturtechniken' rede: Sich in RL eine Apotheke mit kompetenten Mitarbeitern zu suchen, dabei mit echten Menschen kommunizieren zu müssen, den Rentner vor mir zu ertragen, der den ganzen Betrieb aufhält - das Alles ist vielleicht kein zu unterschätzender Vorteil.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
(Alexander von Humboldt)
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sowas kann man auch online anbieten, das ist heutzutage gar kein problem. man braucht halt nen markt dafür.
das internet wird immer kritisiert, aber für die lokale apo braucht es auch infrastruktur, nämlich den laden, der beleuchtet und geheizt und geputzt werden will, und beliefert werden natürlich auch - und zwar mind. 1x täglich, soweit ich weiß oft auch 2mal. zwar braucht ne online-apo auch platz, aber ein lager ist da ne ganz andere hausnummer.
online-apos könnten auch beratung anbieten, bzw. tun dies bereits. kann man ja einfach ne kundenhotline schalten und für die großen anbieter lohnt sich das auch. kann ein gelernter apotheker ja sogar in homeoffice machen.
braucht halt nen strukturwandel dafür, aber möglich ist es und auch nicht unbedingt nachteilig.
das internet wird immer kritisiert, aber für die lokale apo braucht es auch infrastruktur, nämlich den laden, der beleuchtet und geheizt und geputzt werden will, und beliefert werden natürlich auch - und zwar mind. 1x täglich, soweit ich weiß oft auch 2mal. zwar braucht ne online-apo auch platz, aber ein lager ist da ne ganz andere hausnummer.
online-apos könnten auch beratung anbieten, bzw. tun dies bereits. kann man ja einfach ne kundenhotline schalten und für die großen anbieter lohnt sich das auch. kann ein gelernter apotheker ja sogar in homeoffice machen.
braucht halt nen strukturwandel dafür, aber möglich ist es und auch nicht unbedingt nachteilig.
Think, before you speak - google, before you post!
Eine Widerlegung meiner Argumente seh' ich da jetzt nicht so wirklich, außer 'Der Markt wird's schon regeln'.
Vielleicht noch was aus eigenem Erleben: Gerade neulich hat der Arzt die Hälfte der Materialien für eine Wundversorgung auf dem Rezept vergessen. Die Apotheke hat die fehlenden Sachen trotzdem geliefert. Wäre das Ganze über eine Internetapotheke gelaufen, hätte der Altenheimbewohner mindestens drei Tage auf eine korrekte Wundversorgung warten müssen. An die Schwierigkeiten, die durch Lieferung und Rücksendung (nach dem Tod des Bewohners) bei BTM entstehen würden, will ich gar nicht denken...
Vielleicht noch was aus eigenem Erleben: Gerade neulich hat der Arzt die Hälfte der Materialien für eine Wundversorgung auf dem Rezept vergessen. Die Apotheke hat die fehlenden Sachen trotzdem geliefert. Wäre das Ganze über eine Internetapotheke gelaufen, hätte der Altenheimbewohner mindestens drei Tage auf eine korrekte Wundversorgung warten müssen. An die Schwierigkeiten, die durch Lieferung und Rücksendung (nach dem Tod des Bewohners) bei BTM entstehen würden, will ich gar nicht denken...
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
(Alexander von Humboldt)
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