Argumente gegen Organspende

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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die uli
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Beitrag von die uli » 19. Mai 2020 07:20

Mir ist neulich bei mir selbst aufgefallen, dass einen Bereich gibt, wo ich ein kleines Aluhütchen trage. Nämlich das Thema Organspende.

Da bin ich vor Jahren auch auf die falschen (ja, ich sag bewusst falschen) Seiten gekommen und hab von der Gegenseite mein Gehirn waschen lassen so dass ich tatsächlich die letzten Jahre, die Auffassung vertreten habe, dass ich keine Organspende oder -entnahme möchte.
Grund: "Ist die Seele wirklich schon weg, so lange ich noch an Maschinen hänge?" und "Einem toten Menschen können keine Organe entnommen werden sondern nur einem lebenden".

Ich bin nun bemüht dieses Aluhütchen abzusetzen und bitte das Forum mich dabei zu unterstützen.
Die Posts von Karsten haben mir nämlich klar gemacht, dass ich mit meiner Meinung bisher höchstwahrscheinlich auf dem Holzweg war.

Dann werde ich mir mal den von hansel erwähnten Trenton McKinley anschauen.
Nichts dauert ewig, selbst wenn es ein Leben lang dauert.

hansel
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Beitrag von hansel » 19. Mai 2020 08:10

Jahi McMath z.B. wurde mit 13 Jahren für hirntot erklärt, starb 4 Jahre später endgültig. Die Diagnostik bezog sich aber nur auf das Stammhirn, was in DE als fehlerhaft und nicht ausreichend gilt. Damit waren offensichtlich noch Teile des Hirnes (Hypothalamus) durchblutet, was erklärt, das das Mädchen noch im Koma ihre Regel bekam.
Wie gesagt: Im deutschsprachigen Raum muss das GESAMTE Hirn tot sein. Ein Fakt, der sämtliche Vorstellungen, wie dann ein Weiterleben als Individuum funktionieren soll, als absurd erscheinen lässt.

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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 19. Mai 2020 13:41

die uli hat geschrieben:
19. Mai 2020 07:20
"Einem toten Menschen können keine Organe entnommen werden sondern nur einem lebenden".
ich würde auch vermuten, daß "Hirntod" ein genau genommen nicht zu 100% passende Bezeichnung ist, die im Endeffekt mangels ähnlich kurzer/prägnanter Alternativen verwendet wird ("Hirntätigkeitsende"? "Hirnfunktionsschluß"? .... alles nicht so griffig. und nimmt man es weniger wörtlich, ist "Hirntod" natürlich trotzdem eine zutreffende Bezeichnung. offensichtlich ist der gesamte Körper nicht "tot", aber der Mensch im Sinne seiner Persönlichkeit ist es schon)
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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die uli
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Beitrag von die uli » 19. Mai 2020 13:45

Bei meinen Recherchen bin ich auf den Begriff "irreversibler Hirnfunktionsausfall" gestoßen.
Leider bin ich jetzt auch wieder auf einer Seite gelandet wo eine Mutter ihr persönliches Schiksal schildert, wie schlecht es ihr damit ging, dass sie ihren Sohn zur Entnahme freigegeben hat.
Nicht hilfreich, wenn man versucht das ganze rational für sich aufzulösen.
Nichts dauert ewig, selbst wenn es ein Leben lang dauert.

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Beitrag von somebody » 19. Mai 2020 14:49

 ! Nachricht von: somebody
Auf diesem Weg erinnere ich an die Boardregeln.

Boardregeln

Insbesondere gefällt uns, dem Mod-Team, der zT herablassende Umgangston mancher User in diesem Thread nicht.

Darüber hinaus wünschen wir hier keine Links zu pseudowissenschaftlichen Quellen.
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 19. Mai 2020 18:51

ich für meinen teil möchte eh nicht ewig an einer maschine hängen und vor mich dahinvegetieren. selbst wenn ich nur im koma läge, nee, dann lieber alles abschalten. ich hoffe dass meine angehörigen auch so entscheiden würden...
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hansel
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Beitrag von hansel » 19. Mai 2020 18:58

Ein etwas makabres Beispiel: Nach dem Köpfen schlägt das Herz noch eine - wenn auch kurze Zeit - weiter. Es stellt seine Tätigkeit dabei weniger aus Sauerstoffmangel ein, eher weil es bald "leer" schlägt. Ist der Eintrittszeitpunkt des Todes also mit dem letzten Herzschlag gegeben, mit der Auflösung des Körpergewebes, sondern nicht eher durch das Versiegen der Hirndurchblutung?
(Einige Mediziner meinen übrigens, dass eine sofortige Bewusstlosigkeit eintritt durch einen sog. spinalen Schock, neben der Kontusion sozusagen ein Kurzschluss der Nervenbahnen).
Dieses Beispiel könnte zeigen, dass es ohne Hirn nicht geht. - Egal ob einige Zellen in der Peripherie noch einige Zeit einen Stoffwechsel zeigen.

katjes
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Beitrag von katjes » 20. Mai 2020 19:59

Es ist jetzt kein Argument dagegen, vielleicht erwähnte ich es auch schon, aber ich bin soooooo stolz auf meinen 17jährigen Sohn, der sich von sich aus einen Organspendeausweis bestellt hat.
Auf meinen Einwand, er sei noch nicht 18 konnte er mir erklären, dass man das ab 16 selbst entscheiden kann, das war mir neu, habe es aber noch nicht verifiziert.

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Frau_XVX
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Beitrag von Frau_XVX » 20. Mai 2020 20:03

Minderjährige können ihre Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende ab dem 16. Geburtstag und ihren Widerspruch ab dem 14. Geburtstag erklären. Eine Einwilligung der Eltern ist nicht notwendig. Bei Kindern entscheiden die Erziehungsberechtigten über eine Organ- und Gewebespende.
Quelle: https://www.organspende-info.de/faq.html
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 20. Mai 2020 20:28

eigentlich müsste das schon ab 14 gehen, da darf man ja auch seine religion frei wählen. und n 14jähriger kann sowas schon überblicken.
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