Daily Life in the Age of Coronavirus

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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somebody
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Beitrag von somebody » 7. Jan 2022 20:40

Wechsel zu einer Politik des dauerhaft mit dem Virus leben wird der Regierung von Hrn Biden zunehmend von Experten vorgeschlagen.
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Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 8. Jan 2022 13:57

Akayi hat geschrieben:
7. Jan 2022 13:25
Natürlich ist die Antwort: ein richtiger Lockdown, sozial abgefedert für die unteren Einkommen und finanziert durch progressive Besteuerung der oberen Einkommen. Dass es dazu nicht kommen wird, ist klar. Aber so zu tun als ginge das gar nicht halte ich auch für verkehrt. Wenn ich durch meine Entscheidung nur mich gefährden würde fände ich ein fahrlässiges Verhalten zwar immer noch dumm und würde das wie Murphy in den Juni schieben, aber leider hängen ja eine ganze Menge Leute mit dran die man dann auch unwissentlich ansteckt und das kann ich mir auch mit Verweis auf ein irgendwie sinnvolle "Durchseuchung" nicht schönreden.
Ob sozial abgefedert oder nicht ist eigentlich egal, ein Lockdown ist einfach kein probates Mittel zur Pandemiebekämpfung mehr.
Das hier sind (stilisierte) Infektionskurven von Ländern in denen die Omikron-Welle gerade läuft:
Bild
Ein Lockdown bringt rein garnichts, in dem Moment an dem die Restriktionen aufgehoben werden, explodieren die Fallzahlen erneut innerhalb kürzester Zeit und man muss erneut den Kollaps des Gesundheitssystems abwenden. Die richtige Strategie für Omikron ist ein Maßnahmen- und Einschränkungspaket, das einen gefühlt relativ hohen Grad an Durchseuchung zulässt, ohne das Gesundheitssystem zu überstrapazieren. Je länger man diese Strategie fährt, umso mehr nimmt die Immunität innerhalb der Bevölkerung zu und umso weniger Ansteckungen wird es geben und umso weniger von diesen Anteckungen benötigen medizinische Behandlung. Corona wird endemisch geworden sein.

Ein Lockdown macht in zwei Szenarien Sinn.
1. Falls die realistische Chance besteht, den Ausbruch dadurch komplett zu beenden, indem die Fallzahlen auf Null gedrückt werden. Das war bei bisher keiner Corona-Variante wirklich der Fall, sowas ist eher bei Dingen wie Ebola sinnvoll.
2. Um Zeit zu gewinnen, anderweitig Immunität herzustellen, bspw. durch eine Impfkampagne. Das war die Legitimation bisheriger Lockdowns. Zeit zu gewinnen, Infektionen niedrig halten, bis jeder die Chance auf Imfpung hatte, um die maximale Chance auf einen harmlosen Verlauf zu bieten.

Beides ist gegenwärtig nicht gegeben. Die Impfungen sind da und verfügbar, aber selbst der Booster schützt nicht zuverlässig gegen eine symptomatische Infektion. Jeder einzelne Mensch in Deutschland wird sich mit Omikron (oder einer eventuell noch virulenteren Variante) infizieren, entweder jetzt oder nächsten Herbst, oder nächsten Winter oder im Winter danach. Und wer trotz aufgefrischter Impfung einen kritischen Verlauf erleidet oder Long-Covid entwickelt, der wird auch das nicht abwenden können, egal ob es jetzt oder in Monaten passiert. Was man tun kann, ist all diesen Menschen die notwendige medizinische Infrastruktur zu bieten, um mit den Folgen bestmöglich umzugehen.

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Murphy
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Beitrag von Murphy » 8. Jan 2022 20:44

https://www.n-tv.de/panorama/Corona-Leu ... 45102.html
In sozialen Medien behauptet die QAnon-Anhängerin Cirsten Weldon, Corona-Impfstoffe töteten Menschen. Noch im Krankenhaus leugnet die US-Amerikanerin, an Covid erkrankt zu sein, und verweigert sogar ein Corona-Medikament. Wenig später erliegt sie den Folgen der Infektion.
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Beitrag von Rosiel » 8. Jan 2022 20:48

DIE WURDE BESTIMMT ERMORDET WEIL SIE ZU VIEL WUSSTE!!

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Murphy
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Beitrag von Murphy » 8. Jan 2022 20:50

Ist sie an oder mit Covid gestorben? Weiß man ja nicht.
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Ars
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Beitrag von Ars » 9. Jan 2022 16:37

@Mr. Kennedy: Der Tipp "let it go" (sozusagen) wäre meiner Meinung nach (alles was ich hier schreibe hat dieses Flag, ich wiederhole das jetzt nicht in jedem Satz) dann sinnvoll, wenn man die Krankheit jetzt halt einfach durchmachen würde und danach wäre alles gut. Die Vorstellung der Durchseuchung ist wohl aber einfach nur überoptimistisch. Wir produzieren gerade so hohe Anzahl Virusgenerationen, dass die nächste Variante quasi vor der Türe steht und wir sind in diesem Hamsterrad gefangen. Gerade in der Schweiz können Eltern ihre Kinder ab 5 Jahren bis 12 Jahren gerade mal seit letztem Montag impfen lassen. Es wurden wenig bis keine Schutzmassnahmen in den Schulen vorgenommen. Das heisst, wir geben diese Jahrgänge einer Durchseuchung frei, ohne den teilweisen Schutz der Impfung. Mittlerweile sind sogar in gewissen Kantonen die Pooltests eingestellt. Es sind so viele Pools positiv, dass die Nachtestung der Pools die Testkapazitäten sprengt. Es würde also durchaus Sinn machen, hier sich Zeit zu "erkaufen" durch mehr Massnahmen.

Daneben schützt die Impfung nur unzureichend vor Infektion oder vor LongCovid bei Omikron, immerhin recht zuverlässig gegen Tod und Hospitalisierung. Sollen wir da wirklich einfach aufgeben und sagen: x Prozent der Angesteckten haben danach halt LongCovid. Sei es drum? Und das immer wieder von Neuem, bei jeder zusätzlichen Ansteckung einer neuen Variante? Sollten wir da nicht versuchen, das Ganze wenigstens so gering zu halten wie möglich?

Ich habe auch keine Lösung für das Problem. Aber das, was jetzt passiert hier, ist nicht die Lösung. Wir produzieren gerade so dermassen viel Leid, ohne davon einen "Gewinn" (das Ende der Pandemie) zu haben. Wir sorgen im Moment eher dafür, dass es einfach eine Endlosschlaufe wird.

Daneben ganz praktisch: meine Töchter haben Ende Januar Uniprüfungen, welche vor Ort stattfinden. Nachprüfungen für den Fall einer Quarantäne/Isolation sind nicht vorgesehen. Bei einer Ansteckung innerhalb der Familie im falschen Zeitpunkt, kann sich ihr Studium somit unnötig verlängern.

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Beitrag von somebody » 9. Jan 2022 22:20

NYT hat geschrieben:Will ‘Forever Boosting’ Beat the Coronavirus?

Everyone should get a booster shot. In the long run, though, doses every few months aren’t a viable public health strategy, scientists say.
https://www.nytimes.com/2022/01/06/heal ... sters.html
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Murphy
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Beitrag von Murphy » 12. Jan 2022 22:25

https://www.theguardian.com/world/2022/ ... blind-date

1. Die arme Frau

2. Fantastische Sitcom-Idee
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 12. Jan 2022 23:06

Mr. Kennedy hat geschrieben:
8. Jan 2022 13:57
Ein Lockdown bringt rein garnichts, in dem Moment an dem die Restriktionen aufgehoben werden, explodieren die Fallzahlen erneut innerhalb kürzester Zeit und man muss erneut den Kollaps des Gesundheitssystems abwenden.
Die Schluss dass ein Lockdown nichts bringen soll weil es wieder zu Fällen kommte wenn man den Lockdown beendet (!) erschließt sich mir nicht so ganz.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 13. Jan 2022 00:33

Klar, ein Lockdown der niemals aufgehoben wird, würde funktionieren, touché.

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