Daily Life in the Age of Coronavirus

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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somebody
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Beitrag von somebody » 21. Okt 2020 09:37

Im Bildungswesen & an Arbeitsplätzen herrschen durchschnittlich relativ infektionsfeindliche Bedingungen & Kontaktdaten sind normalerweise vorhanden.

Mit den privaten Zusammenkünften ging das halbwegs glimpflich ab, solange die grossenteils im Freien stattfanden & solange wenig unerkannt infizierte Menschen unterwegs waren.

Wären die Gastronomie Kontaktdaten per Gesetz nur für Kontaktnachverfolgung durch Gesundheitsämter bestimmt, bestünden jetzt wesentlich bessere Möglichkeiten zur Kontaktnachverfolgung durch die Gesundheitsämter. Die Xxxxxx Union dokumentierte wieder einmal mehr ihre Unfähigkeit, weil sie die Option des Zugriffs für die Polizei offen ließ, was zu den häufigen Falschangaben führte.
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Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 21. Okt 2020 10:28

Rüsselkäfer hat geschrieben:
21. Okt 2020 08:12
Wenn sich jemand wundert, warum die Kacke am Dampfen ist, hilft diese kurze Durchsage des Gesundheitsamt Nürnberg: Im März musste man pro Corona-Fall 5-6 Kontakte nachverfolgen. Aktuell müsse man pro Infiziertem 80-90 Kontakte abtelefonieren.

☠@✴#ing Menschen, eh?
80 - 90? Ich glaube dass ich außerhalb von Aufführungswochen im Theater/Musical in denen ich halt alle Ensemblemitglieder hätte nennen müssen, niemals auch nur annähernd 90 Leute innerhalb einer Woche getroffen habe, die ich alle namentlich hätte listen können.
Oder setzt sich die Zahl hauptsächlich aus diesen Kontaktverfolgungslisten zusammen, wo man gleich alle 50 weiteren Gäste des Restaurants zu dem Zeitpunkt durchbimmeln muss? Vermutlich eher letzteres.

Leider wird sich eine massive zweite Welle aber nicht mehr stoppen lassen. Letztendlich sind wir bei der Bekämpfung einer Epidemie doch zum Großteil von der Kooperation der Bevölkerung abhängig. Es ist absurd zu glauben, dass man private Feiern oder Treffen effektiv kontrollieren oder deutschlandweit polizeilich verfolgen kann und das sind ja, wie wir seit der RKI-Studie aus dem August wissen, hauptanteilig die Treiber des Infektionsgeschehens. Wenn der Wille zur Kooperation fehlt, werden sämtliche Verschärfungen der Regeln verpuffen. Meine Schwestern bspw. und auch meine Mutter, die zur Risikogruppe gehört, haben seit dem massiven Anstieg ihren sozialen Alltag nicht umgestellt. Treffen Freundinnen, private Yoga-Stunden, Examensfeiern, etc. ("Die Leute mit denen wir uns treffen passen schon auf, die haben kein Corona") Der Schock und das unmittelbare Bedrohungsgefühl einer neuen und unbekannten Gefahr, die im März und April die allermeisten Menschen zur freiwilligen Kooperation bewegt haben, sind einer neuen Normalität und einer Art Corona-Biedermeier gewichen.
Ich hoffe doch, dass die Politik diesen Umstand erkennt und nicht wieder irgendwelche sinnbefreiten Maßnahmen, wie Geschäftsschließungen anordnet.

Alles in allem empfehle ich auch, sich davon stoisch zu distanzieren und euren Seelenfrieden nicht an die Pandemiedisziplin der breiten Bevölkerung zu hängen. Kauft euch FFP2 Masken zum Privatgebrauch, die sind mittlerweile zur Genüge verfügbar, wenn auch etwas teuer, bzw. es gibt auch Alternativen zu Filtermasken, hier bspw. das sieht ganz brauchbar aus nach kurzer Recherche: https://www.krawatten-tuecher-schals-we ... /grimaske/

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Rüsselkäfer
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Beitrag von Rüsselkäfer » 21. Okt 2020 11:40

Die 80 Kontake werden sicherlich Kollegen, Restaurantbesuche usw. inkludieren.

Wir sind gut durch die erste Welle gekommen und zu sehr zurück zur Normalität gegangen. Wie hieß es doch gleich? There is no glory in prevention.

Letzte Woche gab es noch Krach, weil wir nicht zur Hochzeit der Schwester/Schwägerin wollten, erst Tage später hat BaWü die 3. Stufe ausgerufen und auf 10 Personen begrenzt, womit sich das Thema sowieso erledigt hat. Viele Gäste sind nun verzweifelt, weil sie zur standesamtlichen keine Karte oder Geschenk geschickt haben (auf Wunsch der Braut). Wir hatten uns damals über den Wunsch hinweggesetzt, weil das alles nicht überraschend ist.

Aber so viele sind wieder zurück zu alten Normalität, und als es kälter wurde ging man halt rein, viel Pandemie war nicht mehr, oder? Es fehlte schlicht jedes Verständnis, dass diese Entwicklung absolut nicht überraschend ist.

Z.B. Baden-Württemberg hatte ihr Stufen-Konzept am 15.9. veröffentlicht und trotzdem mussten sich dennoch am letzten Samstag in einer ausserordentlichen Kabinettssitzung und durch Notverkündungen am Samstag/Sonntag einen Plan für Montag aus dem Arsch ziehen. Der hätte fertig in der Schublade liegen müssen, einen ganzen Monat lang nichts, getan weil die Zahlen ja noch nicht so schlimm aussahen.

Lauterbach wurde Mitte August für verrückt erklärt, als er vor 6000 Fällen im Oktober warnte, noch vor drei/vier Wochen wurde der Kanzlerin Panikmache vorgeworfen, als sie vor monatlicher Verdoppelung und 20000 Fällen zu Weihnachten warnte.

Vor sieben Tagen kam bei Bund-Länder-Treffen nur ein lauwarmer Kompromiss raus. Nur Tage später haben viele Bundesländer schon nachschärfen müssen.

Soviele hatten schlicht keinen Bock mehr oder haben es noch nie verstanden und das macht sooo müde.

Aber ich sehe das jetzt gar nicht ganz so schwarz, jetzt wo die Zahlen deutlich steigen und auch die Intensivbetten belegt werden (und mit entsprechender Verzögerung die Sterblichkeit), werden von einem Großteil die Warnungen wieder ernster genommen.

Im März ist ein Großteil der Mobilität schon vor dem ersten Lockdown zurückgegeangen und das Maximum war quasi am Anfang des Lockdowns erreicht. Ich bin optimistisch, dass bis Weihnachten die Lage zwar angespannt, aber stabil ist.

Für Weihnachten selbst bin ich ratlos, das könnte zum Desaster werden oder auch nicht. Familiäre Bande und religiöse Veranstaltungen waren seit Beginn die größten Multispreader-Ereignisse, ich bin gespannt.

Wir werden im Winter auf jeden Fall die Handbremse (halb) angezogen lassen müssen, was dafür schon zu Beginn des Frühlings zu weitgehenden Lockerungen führen könnte.

P.S.: Ich wünsche mir einen Lehrplan der allen auf spannende Art und Weise grundlegende Mathematik beibringt, gerade in Bereichen für die Menschen null Intuition haben.
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schwarz
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Beitrag von schwarz » 22. Okt 2020 09:56

Über 11.200 Neuinfektionen, gestern waren es noch 7.600 :drop1: So langsam bin ich eeetwas ängstlich.
enter the void.

katjes
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Beitrag von katjes » 22. Okt 2020 11:03

Ich sitz schon wieder beim Arzt: war gestern arbeiten und hab plötzlich Husten bekommen, hielt es erst für allergisch. Ging aber nicht weg. Chef sagt, ich möge bitte den Arzt befragen, Arzt sagt, ich soll kommen. Nun sitz ich hier. Merkt man, dass ich genervt bin?

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schwarz
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Beitrag von schwarz » 22. Okt 2020 11:20

Versteh ich, aber es muss ja abgeklärt werden :(
enter the void.

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illith
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Beitrag von illith » 22. Okt 2020 12:42

und die haben dich unter den Vorzeichen und Wartezimmer gelassen?

btw der Landkreis, in dem ich arbeite, ist jetzt Risikogebiet. ...und die lieben Kindlein dauern unterwegs...
>.<
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illith
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Beitrag von illith » 22. Okt 2020 12:44

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 22. Okt 2020 14:28

illith hat geschrieben:
22. Okt 2020 12:42
und die haben dich unter den Vorzeichen und Wartezimmer gelassen?
Bei uns gibt es dafür ein Extra Wartezimmer.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 22. Okt 2020 16:22

schwarz hat geschrieben:
22. Okt 2020 09:56
Über 11.200 Neuinfektionen, gestern waren es noch 7.600 :drop1: So langsam bin ich eeetwas ängstlich.
Brauchst du nicht sein. Die Zahlen werden auch noch bis auf 20.000 oder 30.000 steigen, das ist bei der derzeitigen Dynamik nicht zu verhindern. Und es ist auch kein relativer Maßstab zu den Zahlen aus März/April. Wenn man die Infektionszahlen aus den anderen Ländern mit den Todeszahlen vergleicht, wird offenbar wie immens die Dunkelziffer während der ersten Welle war, vermutlich ein Faktor zwischen 10 und 20.
Sollten wir uns über einen längeren Zeitraum in der Gegend von über 50.000 pro Tag befinden, dann könnte es aber wirklich haarig werden.

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