Kim Sun Woo hat geschrieben: ↑3. Mai 2020 19:55
Parteien entscheiden sich aber nicht vorher, in welche "Schublade" gehören. sondern die Verortung wird bestimmt durch die politischen Inhalte.
Nun, bei der AfD war das schon von Beginn an klar.
Ich kann mir bei B.Schiffmann nicht vorstellen, dass er mit seiner Gesinnung menschenfeindliche Positionen unterstützen wird.
Bzgl. Schublade:
Spaltungsbegriffe wie VT, Nazi, Querfrontler usw. werden gerade in D inflationär gebraucht.
In manchen Fällen mögen die Begriffe zutreffen, aber garantiert nicht für alle. Und schnelle Vorurteile helfen da auch nicht weiter, die Spreu vom Weizen zu trennen, auch wenn sie sehr praktisch / energiesparend sind, weil man nicht weiter nachdenken und beobachten muss. Aber meist ist das nicht unbedingt das beste in einer neu zu bewertenden Situation, die von möglichst vielen Seiten beleuchtet werden sollte.
Nicht selten werden durch das Niederbügeln und die Ausgrenzung eigentlich berechtigte Fragen von Andersdenkenden gar nicht erst angehört. Was einem dann an Reichweite bleibt, sind die alternativen Medien und da gibt es in der Tat auch viele "ungesunde" Kanäle; zudem kriegt man dann erst recht den Stempel ab, zB. Kontaktschuld.
Kim Sun Woo hat geschrieben: ↑3. Mai 2020 19:55
wobei ich auch glaube, daß es in Deutschland (natürlich auch bedingt durch die Geschichte des letzten Jahrhunderts) eine gewisse Skepsis gegenüber "zuviel Demokratie" gibt.
Selber denken und Verantwortung übernehmen sind auch noch mögliche Wege.
Mir scheint, durch die negativen Erfahrungen (kollektives Trauma) wurde vielen ein Angstdenken und übergrosses Misstrauen in die eigene Urteilskraft eingebläut.
"Zuviel" Demokratie kann es in selten Fällen wirklich geben.
Schlimmer sind mMn jedoch schlecht, einseitig, oder nicht informierte Wähler und/oder ungeeignete Fragestellungen für die Abstimmungen, welche zu einer Entmüdigung der Wähler führen würden.
Die Erwartungshaltung/ Forderung im Umkehrschluss an eine perfekte/ fehlerlose Politik wäre jedoch etwas naiv. Alles ist im Fluss, wir lernen ständig dazu, selbstorganisierendes System, usw.
Es werden daher immer ab und an Fehler passieren, die wir alsdann wieder ausbügeln müssen. Mit der Direkten Demokratie und dem Volksreferendum ist das hingegen auch von Unten relativ einfach möglich und wurde schon öfter angewendet.
So "lernt" der Politiker, das Volk als Chef zu akzeptieren und ihm direkt Verantwortung zu tragen.