Im Zuge der Demos:
Die Stellungsnahme der Antifa zu dem Angriff mit schwerer Körperverletzung/ versuchten Totschlags vom 16.Mai:
https://de.indymedia.org/node/84673
Die intellektuelle Stellungsnahme will einerseits die Gewalt zum letzten Mittel der "Politik" erklären. Da die grosse Gefahr herrsche von den Faschisten getötet zu werden, bestünde nun keine andere Wahl mehr; andererseits, der Angriff erfolgte ganz klar von der Antifa selber und in massiver Überzahl.
Ganz bewusst wird das Risiko einer tödlichen Verletzung in Kauf genommen, auch wenn das nicht das erklärte Ziel sei, wird beschwichtigt. Doch ein "verantwortungsbewusstes" Eingreifen bedinge dies, um der Gewalt der Anderen Grenzen zu setzen... :
Unserer Einschätzung nach kann es momentan nicht das Ziel antifaschistischer Angriffe sein, Nazis in Straßenauseinandersetzungen systematisch schwere bis tödliche Verletzungen zuzufügen. Aber wir sind nicht naiv: Jede körperliche Auseinandersetzung birgt die Gefahr einer ungewollten Eskalation. Schon ein Faustschlag kann unter Umständen tödliche Folgen haben und trotz guter Vorbereitungen kann das Eskalationslevel vom Gegner in eine Höhe geschraubt werden, der man sich in der konkreten Situation nicht mehr entziehen kann. Dieses Risiko gehen wir ein, weil es keine Alternative wäre, der Straßenpräsenz der Faschisten, die zwangsläufig zu enthemmter Gewalt und Mord führt, keine Grenzen zu setzen. Es bleibt die Feststellung, dass ein verantwortungsbewusster und kollektiver Umgang mit dieser Ebene antifaschistischer Arbeit notwendig ist und dass wir die Bereitschaft brauchen, einen konstruktiven und selbstkritischen Umgang mit den Risiken zu entwickeln – sie auszublenden wäre fahrlässig, sie zu verabsolutieren wäre lähmend.
Wie genau der "konstruktive, selbstkritische Umgang" aussehen soll, wird offen gelassen.
Der Aufruf diese "Aktionen" nicht weiter öffentlich zu diskutieren, spricht ebenfalls für sich:
Neben einer sachlichen und klaren Auseinandersetzung zu militanter antifaschistischer Politik ist jetzt aber vor allem eines wichtig: Schützen wir uns gegenseitig vor den Angriffen der Repression! Kein unnötiges Geschwätz über die Aktionen in der Öffentlichkeit, in sozialen Medien und anderen Ecken des Internets, keine Spekulationen, keine Hinweise, die den Bullen bei ihren Ermittlungen irgendwie weiterhelfen könnten.
Ich kann diese Rechtsradikalen ebenfalls nicht ausstehen. Doch mit Gewalt gegen sie vorzugehen, stärkt deren Position nur noch mehr und verleiht ihrer menschenverachtenden Bewegung Auftrieb.
Gleichzeitig schadet die Antifa wieder einmal mehr dem ursprünglichen linken Gedankengut und die Glaubwürdigkeit leidet weiter, dabei befürchte ich weiteren Zulauf für rechtsextreme Gruppierungen...
Die Unlogik von "fucking for virginity"...
Die Ansicht, man könne mit Gewalt Probleme/Konflikte tatsächlich lösen oder gar Denkweisen ändern/ Einsichten fördern, zeugt von der Unkenntnis psychologischer Vorgänge sowie auch der Geschichte. Allenfalls wird damit eine Abrichtung erreicht... und ein Ausbruch von dieser wird damit vorprogrammiert.
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Zum Brandanschlag am selben Tag:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wue ... 47362.html
Zeugen sprechen von einer stark spürbaren Druckwelle zu Beginn des Brandes, die Polizei sei laut Nachfrage dabei, weitere Ermittlungen zu tätigen, momentan können jedoch noch keine genauen Angaben dazu gemacht werden.
Fest steht erst mal, dass es ein Brandanschlag von vermummten Unbekannten war und dass nur mit Glück keine Personen verletzt wurden und dank des raschen Eingreifens der Feuerwehr die nahestehenden Gebäude nicht weiter zu Schaden kamen.
Der Organisator der Stuttgart-Demos hat daraufhin seine weitere Tätigkeit verständlicherweise eingestellt...
Ich finde es erschreckend, wie zunehmend krasse Gewalt angewendet wird, egal von welcher Seite sie kommt.
Das ist garantiert
nicht der Weg in eine friedliche Zukunft.
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Demo in Leipzig vom 30.5.2020:
https://www.mdr.de/sachsen/leipzig/leip ... n-100.html
Man kann das nun gut finden oder nicht, naiv, falsch, übertrieben oder was auch immer, aber es war wohl kaum eine Kundgebung/ Propaganda von Nazis...
https://www.youtube.com/watch?v=trRi5btylW8
Aussagen und Gedanken von einigen Teilnehmer und Teilnehmerinnen
https://www.youtube.com/watch?v=GN8pU7Zxg54
Der Auftritt der Gegenbewegung:
https://youtu.be/_GOff67t-7E?t=38