Rassistische Gewalt in den USA

[Kim Sun Woo]

wobei es sich auch nicht "nur" um ein Rassismusproblem, sondern augenscheinlich ein generelles Polizeiproblem handelt.

siehe Fälle wie diesen: https://en.wikipedia.org/wiki/Shooting_of_Daniel_Shaver

(davon kursiert auch ein video, welches ebenfalls fürchterlich ist und für mich regelrecht wie eine Exekution anmutete: ein angetrunkener Mann, der auf allen Vieren den ihn anschreienden Polizisten weinend bittet "please don't shoot me" und dann aufgrund einer falschen Bewegung (er versuchte mit der einen Hand seine herunterrutschenden shorts zu richten) mit fünf Gewehrkugeln an- und erschossen wurde)

[Kim Sun Woo]

das ist sicherlich verzerrt durch die Aufmerksamkeit, die drastische Aufnahmen usw. bekommen, aber für mich wirkt das so, als wenn sauviele Leute da jetzt komplett am Rad drehen: die Psycho PolizistInnen in New York und Los Angeles, die mit dem Wagen Demonstranten an- bzw. umfahren (und bei dem nur durch sehr viel Glück nicht mehr passiert ist), die Polizei in Michigan, die auf Menschen schießt, die nichts anderes gemacht haben, als auf ihrer Veranda zu stehen, aber auch so durchknallte "ProtestlerInnen", die in Dallas mit über zehnt einen (vermeintlichen?) Ladeneigentümer zusammentreten (und der scheinbar aus nächster Nähe einen Stein ins Gesicht geworfen bekommen hat), bis dieser bewegungsunfähig in einer Blutlache auf dem Straßenboden liegt (videos lassen sich relativ leicht finden, wenn man sie anschauen möchten. aber manche sind echt "nsfl")


gerne verlinke ich hingegen das hier:

[Rosiel]

Immerhin gibt's auch solche Bilder:

https://www.boredpanda.com/george-floyd ... f=featured

Der tweetvergleich, den Frau gepostet hat, regt mich immer noch so auf!

[Nullpositiv]

Noch ein Beispiel aus der am. Geschichte.



Alles Tolle dabei. Die Opfer waren natürlich PoCs. Die Polizisten waren in zivil mit einem zivilen Fahrzeug unterwegs und haben auf Unbewaffnete ohne Warnung das Feuer eröffnet weil sie Schüsse gehört haben (oder gemeldet bekommen haben).

[Nullpositiv]

Van Jones shares his anguish about the killing of George Floyd, policy that could help fight systemic racism, and thoughts on where we can go from here.

[schwarz]

Ich bin im Moment unfähig, mich damit zu beschäftigen, weil ich, sobald ich irgendeine Berichterstattung darüber mitbekomme, instantly vor Wut koche. Gerade in den Nachrichten nicht schnell genug weggeschaltet und mein Blutdruck schießt durch die Decke.
Ich hab ein total schlechtes Gewissen, weil ich so krampfhaft versuche, das von mir wegzuschieben, aber momentan geht es echt nicht. Ich hab ja schon lange Angst, dass ich irgendwann nicht mehr nur Beobachter oder gesetzeskonformer Protestierer bin und mich in irgendeiner Form radikalisiere, und zur Zeit bin ich dem näher als je zuvor.

[Lovis]

Aber warum hast du denn deswegen ein schlechtes Gewissen? Wenn dich das eh nur runterzieht und du nichts machen kannst, ist es doch völlig okay (oder sogar notwendig für deinen Seelenfrieden!), dass du dich damit nicht beschäftigst.

Bei mir geht das bei bestimmten Themen auch extrem schnell, dass mein Blut kocht. Ich schalte dann auch schnell um oder ab - passiert mir ständig. Ein schlechtes Gewissen hatte ich dabei noch nie.

[schwarz]

Ich weiß auch nicht, ich will nicht zu den Menschen gehören, die sowas einfach ignorieren oder denen das offenbar am Hintern vorbei geht. Das ist definitiv nicht so bei mir, aber weggucken empfinde ich halt auch nicht als Lösung, auch, wenn es tatsächlich notwendig ist gerade. Aber ich stelle mir dann immer die Frage, was wichtiger ist: mein Seelenheil um jeden Preis oder das große Ganze? Da kommt mir mein Seelenheil irgendwie egoistisch vor Ach keine Ahnung.

[die uli]

Ich kann die Frage nicht allgemeingültig beantworten, aber ich kann für mich sagen, dass mein Seelenheil im Zweifel vor geht. Denn wenn ich am Ende daran erkranke, eventuell in Behandlung oder auf Medikamente muss, dann ist zum einen mir nicht geholfen, zum anderen bin ich dann aber auch nicht mehr in der Lage etwas in der Welt positiv zu verändern.

Ich halte es wie beim Flugzeugabsturz: erst ziehe ich die Maske zu mir (schaue, dass ich damit noch klar komme) und dann helfe ich anderen (werde aktiv).

In mir löst der aktuelle Zustand übrigens tatsächlich den Impuls aus mein Colin Kaepernik Trikot anzuziehen und irgendwo mit genug Abstand und Maske friedlich zu demonstrieren. Ich fühl mich hier gerade so zur Untätigkeit verdammt.
Ok, ich versuche in einem anderen Forum den "All-lives-matter"-Schnepfen klar zu machen, warum daaaaas jetzt nicht so die Lösung ist.

[schwarz]

Ich verstehe total, was ihr schreibt, und ich handele ja auch gerade danach, aber in meinem Hinterkopf pocht ständig die Frage, ob Eskalation jetzt nicht langsam mal die sinnvollere Maßnahme wäre.