China in the 21st Century

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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Akayi
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China in the 21st Century

Beitrag von Akayi » 8. Jul 2020 15:02

somebody hat geschrieben:
11. Jun 2019 22:04
Akayi, Imperialismus ist auch eine Frage der Perspektive.
Haha, nein. Imperialismus hat Definitionen.
somebody hat geschrieben:
11. Jun 2019 22:04
Viele Menschen in Hongkong können sich nicht mit dem chinesischen Einparteiensystem identifizieren, sondern streben nach Demokratie.
Das ist so eine aus der Luft gegriffene Aussage. Das politische System in Hongkong ist anders als auf dem Festland. Von einem Streben nach Demokratie merke ich nichts. Die Demonstranten rufen ja nach Besatzung durch US Militär oder Rückkehr als Kolonie unter britische Herrschaft. Demokratie sieht anders aus.
somebody hat geschrieben:
11. Jun 2019 22:04
In der Vergangenheit wurde China Opfer von europäischem Imperialismus. Heute ist China selbst eine imperiale Macht.
Unsinn. Das ist ein westlicher Kampfbegriff um Chinas Aufstieg zu delegitimieren.
somebody hat geschrieben:
11. Jun 2019 22:04
Imperialismus muss nicht zwangsläufig auf militärischer Macht begründet sein, er kann auch auf wirtschaftlicher Macht begründet sein.
Ja, wenn du dich mal mit Imperialismus beschäftigt hättest dann wüsstest du dass Imperialismus immer auf wirtschaftlicher Macht begründet ist. Wie gesagt, es gibt ja Definitionen. Mit denn hast du dich leider nicht beschäftigt. Daher kann ich deine Aussagen hierzu auch 0 ernst nehmen weil du das einfach unkritisch als Kampfbegriff benutzt.
somebody hat geschrieben:
11. Jun 2019 22:04
Das chinesische Regime gründet seinen Imperialismus auf wirtschaftlicher Macht.

China finanziert Infrastrukturprojekte in Asien und Afrika relativ kurzfristig. Finanzierungen platzen und China reißt sich die Projekte unter den Nagel.
(...)
Chinesische Kredite für strategisch relevante Projekte in Afrika sollen ebenfalls notleidend sein.

Im Rahmen des Projekts Neue Seidenstraße scheint China ähnlich vorgehen zu wollen.
Ausnahmslos alle empirischen Befunde zeigen dass Chinas Kreditvergaben und Investitionen genauso oder besser funktionieren als die westlicher Mächte. Die Frage bleibt daher, warum den Finger auf China richten?
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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 8. Jul 2020 20:43

Akayi hat geschrieben:
8. Jul 2020 15:02
Die Demonstranten rufen ja nach Besatzung durch US Militär oder Rückkehr als Kolonie unter britische Herrschaft. Demokratie sieht anders aus.
wenn man es nicht als "westliche Propaganda" abtut, wird Hongkong aktuell durch die Bank von Amnesty International, Freedom House bis wie-sie-sonst-alle-heißen als "freier" als Festland-China beurteilt. und da sich die Regierung Chinas gerade anschickt, dies zu "korrigieren" läßt sich zumindest davon sprechen, daß die Befürchtung von "weniger Demokratie" berechtigt ist.
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Beitrag von Akayi » 8. Jul 2020 22:45

Kim Sun Woo hat geschrieben:
8. Jul 2020 20:43
Akayi hat geschrieben:
8. Jul 2020 15:02
Die Demonstranten rufen ja nach Besatzung durch US Militär oder Rückkehr als Kolonie unter britische Herrschaft. Demokratie sieht anders aus.
wenn man es nicht als "westliche Propaganda" abtut, wird Hongkong aktuell durch die Bank von Amnesty International, Freedom House bis wie-sie-sonst-alle-heißen als "freier" als Festland-China beurteilt. und da sich die Regierung Chinas gerade anschickt, dies zu "korrigieren" läßt sich zumindest davon sprechen, daß die Befürchtung von "weniger Demokratie" berechtigt ist.
Hä? Ich sagte sie "streben" nach einer Besatzung durch die USA oder Rückkehr zum Status einer Kolonie. Erklär doch wie das demokratischer sein soll anstatt hier eine Gegenstandswechsel zu vollführen. Diese Gehirnakrobatik tut doch weh.
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Beitrag von Kim Sun Woo » 9. Jul 2020 00:10

ich nehme (bspw.) an, daß die (ich vermute: berechtigte) Annahme ist, daß Großbritannien nicht vor hätte, die (teilweise) vorhandene Repräsentation durch Wahlen auszusetzen. bei Festland-China scheinen sich viele BewohnerInnen Hongkongs da weitaus weniger sicher, ganz zu schweigen von Pressefreiheit/Meinungsfreiheit (die Entwicklung der letzten Jahre scheint diesen Befürchtungen Recht zu geben).

edit: soweit ich weiß, ist das (= die Rückkehr dazu, britische Kolonie zu sein) allerdings ohnehin nur die Position einer kleinen Minderheit derer, die die aktuellen Entwicklungen kritisieren.
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Beitrag von Akayi » 9. Jul 2020 10:23

Kim Sun Woo hat geschrieben:
9. Jul 2020 00:10
ich nehme (bspw.) an, daß die (ich vermute: berechtigte) Annahme ist, daß Großbritannien nicht vor hätte, die (teilweise) vorhandene Repräsentation durch Wahlen auszusetzen.
Als britische Kolonie wurde Hongkong durch einen vom britischen Außenministerium bzw. der Königin eingesetzten Gouverneur regiert. Es gab überhaupt keine Wahlen.
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Beitrag von Kim Sun Woo » 9. Jul 2020 13:17

ja? meine Annahme ist doch, daß niemand/kaum jemand derjenigen, die es befürworten, zu befürchten scheint, die Briten würden in einem solchen Fall auf einmal alle Rechte einkassieren und auf den Stand von vor unzähligen Jahrzehnten zurückgehen.
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Beitrag von Akayi » 9. Jul 2020 13:27

Ja, so funktioniert nur weder Besatzung durch US Truppen noch das britische Kolonialsystem. Ich schaue mir doch nicht an was irgendwer "glaubt" sondern wie die Sache in der Realität aussieht.
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Beitrag von Kim Sun Woo » 9. Jul 2020 13:38

diese Diskussion ist irgendwie müßig, oder? wie gesagt, zumindest meines Wissens ist das etwas, wofür es unter den DemonstrantInnen ohnehin kaum BefürworterInnen gibt.
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Beitrag von Akayi » 9. Jul 2020 13:51

Hauptsache mal laut "Demokratie" gebrüllt, oder?
Meines Wissens nach wird sich auch für keinen Hongkonger etwas ändern auch wenn ich mir natürlich wünschen würde das alle Rädelsführer zur Rechenschaft gezogen werden.
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Beitrag von somebody » 12. Jul 2020 20:34

Akayi, trennte die Chinadiskussion ab.

Meine von Dir zitierten Aussagen zu China schrieb ich vor über 1 Jahr.

Heute weiss ich mehr über China, stehe China prinzipiell positiver gegenüber, kann aber die Politik von Hrn Xi zum Teil sachlich nicht nachvollziehen bzw lehne sie zum Teil ab.

Die Hong Kong Problematik ist komplizierter als ich damals annahm.

Chinas Hong Kong Politik kann ich aus Perspektive Chinas nachvollziehen. Die Motive der in Hong Kong demonstrierenden Menschen sind allerdings sehr unterschiedlich.

Hauptproblem in Hong Kong & Motiv vieler dort demonstrierenden Menschen scheint die in Hong Kong herrschende soziale Ungleichheit zu sein.

Die aktuellen Änderungen des Rechtssystems von Hong Kong dürften sich für unauffällige in Hong Kong lebende Menschen nicht oder wenig auswirken. Ich befürchte allerdings, dass friedliche Oppositionelle als Kriminelle begandelt werden. Die Entfernung von Büchern Oppositioneller aus öffentlichen Bibliotheken ist jedenfalls sehr bedenklich. Es wird leider immer deutlicher, dass Hr Xi auf Lösungsansätze von Hrn Stalin zurückgreift.
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