China in the 21st Century

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 10. Aug 2022 00:01

Akayi hat geschrieben:
9. Aug 2022 14:24
Das musste ich mehrfach lesen. Aber vielleicht bin ich etwas verwirrt weil aus eurer Ecke immer behauptet wird die Stationierung von NATO Soldaten und US Raketen an der Grenzen Russlands seien ja nie und nimmer eine Bedrohung. Du behauptest nun dass die Stationierung eigener Truppen auf eigenem Boden bereits eine Bedrohung darstellt? Das musst du vielleicht nochmal ausführen, ob man zur Sicherheit Taiwans ggf. Chinas Küste großflächig demilitarisieren müsste und wie China dann gegen die reale Bedrohung US-amerikanischer Spionageflüge reagieren sollte.
Klar man kann natürlich so tun, als wären die Militärmanöver rund um Taiwan keine Drohgebärden. Ist dann halt unehrlich. Der Vergleich zur NATO hat Parallelen, ja, aber da Taiwan anders als Russland über kein Nuklearwaffenarsenal verfügt, ist es etwas nachvollziehbarer, wenn sich Taiwan von derlei eher bedroht fühlt als Russland. Zudem lässt sich auch schwer leugnen, dass Putin die Ukraine als NATO Mitglied wohl kaum überfallen hätte.

Akayi hat geschrieben:
9. Aug 2022 14:24
Die Autonomie Taiwans ist in keiner Weise bedroht. Wogegen man sich verwehrt ist die Unabhängigkeit der Insel.
Da frage ich mich halt immer wieder: Warum? Noch steht das zwar in den Sternen, aber sollte in zwei, drei Generationen eine Mehrheit auf Taiwan eine Unabhängigkeit ihrer Insel von Festlandchina wünschen, welchen Grund außer historischem und ideologischem Nationalismus könnte die VR denn haben die Insel zu erobern in einem solchen Fall?

Akayi hat geschrieben:
9. Aug 2022 14:24
Nach 40 Jahren brutaler Unterdrückung hast du natürlich wenig organisierte Bestrebungen für die Widervereinigung auf der Insel. Das war spätestens seit dem Weißen Terror eine Minderheitsmeinung.
War das so? (Ich habe keine Ahnung btw.) Aus deiner Grafik würde ich lesen dass auf Taiwan die Wünsche nach Wiedervereinung mit jedem Jahr in die Vergangenheit größer werden. Ich hätte jetzt nur mal getippt dass nach Jahrzehnten des Terrors unter der Exil-KMT die Sympathien für die Kommunisten auf dem Festland sehr groß gewesen sein dürften. Ein Trauma was nun eben mit den Jahren verblasst und in eine neue autonome Volksidentität übergeht. Oder ist das sone "Festlandchinesen = böse" Sache?
Wie gesagt, da habe ich keine Ahnung.

Akayi hat geschrieben:
9. Aug 2022 14:24
Ich bin mir auch unsicher wohin die Reise geht, aber die Möglichkeit einer multipolaren Weltordnung besteht ja ebenfalls. Wenn ich mir die Track Records beider Staaten anschaue dann kann es jedoch nur besser werden. Das wird ja allein aus deinem Vergleich sichtbar (wobei ich natürlich gerne bereit bin Tibet und Xinjiang mit Afghanistan, Irak, usw. usf. zu vergleichen).
Naja, man ist halt nur immer so imperialistisch wie es einem erlaubt wird. Die USA haben ihre Vorreiterstellung als Hauptexporteur von Angriffskriegen in den vergangenen Jahrzehnten sehr aggressiv verteidigt. Ich wage mal zu behaupten, dass China ähnlich "zügellos" agieren würde, wenn nicht dauernd das Risiko bestanden hätte, dass die USA mit Waffenlieferungen um sich werfen, um einem den Schneid abzukaufen.

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Beitrag von somebody » 14. Aug 2022 22:32

@Akayi

Akayi, könnte die Position von Hrn Xi wegen der die chinesische Wirtschaft belastenden Zero Covid Politik & der Probleme in der Immobilienbranche gefährdet sein?

Persönlich hätte ich übrigens kein Problem mit China als führender Weltmacht, wenn China eine funktionierende Demokratie wäre. Solange das nicht der Fall ist, stellt aus meiner Perspektive der Failed State USA leider das kleinere Übel dar.

Sicht der auf Taiwan lebenden Menschen:
nd hat geschrieben:... Eine erdrückende Mehrheit wünscht in Befragungen weder die formale Unabhängigkeit von China noch eine Wiedervereinigung, sondern die Beibehaltung des ambivalenten Status quo. Im vergangenen Monat ergab zudem eine regelmäßig von der National Chengchi University in Taipeh durchgeführte Umfrage, dass sich 64 Prozent der Menschen heute ausschließlich als Taiwaner fühlen. ...
https://www.nd-aktuell.de/artikel/11659 ... s-quo.html

Heute trafen übrigens erneut US Politiker auf Taiwan ein. :roll:
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Beitrag von Nullpositiv » 16. Aug 2022 00:26

somebody hat geschrieben:
14. Aug 2022 22:32
Heute trafen übrigens erneut US Politiker auf Taiwan ein. :roll:
Schlimm. Kuschen die immer noch nicht vor einer Diktatur. :hmmpf:
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Beitrag von somebody » 16. Aug 2022 11:52

Weitere Provokation des chinesischen Regimes wird diplomatische Lösung der Konflikte im Zusammenhang mit Taiwan & der Region Südchinesisches Meer IMO eher erschweren als erleichtern.

Deutschland & der freie Teil Europas können IMO nur versuchen sich mit dem chinesischen Regime zu arrangieren & gleichzeitig langfristig die eigene wirtschaftliche Abhängigkeit von China zu verringern bzw ganz abzubauen.

So, wie es sich momentan darstellt, werden zB in Deutschland die wirtschaftlichen Folgen des Konflikts mit dem russischen Regime bereits zur Verarmung eines grossen Teils der im Niedriglohnsektor arbeitenden Menschen & eines Teils der unteren Mittelschicht führen sowie einen Teil der Wirtschaft an die Wand fahren. Insgesamt würde das zur Destabilisierung der Gesellschaft führen & Rechte, Rechtspopulisten, Rechtsradikale begünstigen. Man könnte diese negativen Auswirkungen zwar mittels effektiven Entlastungsmassnahmen zu Gunsten des betroffenen Teils der Bevölkerung & der Wirtschaft & mit Regulierungseingriffen verringern, doch scheint dies momentan von der FDP blockiert zu werden.
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bis ca 1947 soll die chinesische KP für Unabhängigkeit Taiwans gewesen sein

Beitrag von somebody » 28. Aug 2022 22:47

Bis etwa 1947 sei lt Historikern Sicht der KP-Führung gewesen, dass Taiwan ein unabhängiger Staat sein sollte.
https://www.n-tv.de/politik/Sogar-Mao-b ... 50326.html
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Beitrag von Akayi » 29. Aug 2022 09:40

Abgesehen davon dass der Artikel von Unkenntnis nur so strotz (Die Qing waren gar keine Han :eek: ) und dementsprechend Fehler enthält kann doch das Zitat von Mao 1936 als Taiwan unter japanischer Kolonialherrschaft stand und es eine zaghafte nationale Befreiungsbewegung vor Ort gab (die sich natürlich am Festland und an der KP orientierte) nicht als Beleg für die Unabhängigkeit des Staatsgebildes das die Nationalistendort erschaffen sollten herhalten.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Beitrag von Akayi » 8. Sep 2022 00:13

Das erscheint mir ein historischer Moment. Die Lebenserwartung in China übersteigt die der USA. Ausdruck sowohl der unglaublichen Entwicklung Chinas und gleichzeitig des Niedergangs der USA.

Bild
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Beitrag von Nullpositiv » 23. Sep 2022 22:21

Ein zweiter Fall Nord Stream? Hamburg will einen Teil seines Hafens an China verkaufen – das steckt hinter dem erbitterten Streit
https://www.businessinsider.de/politik/ ... rce=social
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Beitrag von Wunderblümchen » 10. Okt 2022 07:58

Habeck hat im August ein Veto eingelgt bezüglich des Hafens
https://www.businessinsider.de/wirtscha ... steigen-a/
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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Beitrag von Akayi » 10. Okt 2022 10:28

Nein, er hatte es geplant. Es kann natürlich sein dass es trotzdem noch kommt.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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