China in the 21st Century

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
Benutzeravatar
Akayi
Akinator
Beiträge: 30358
Registriert: 09.02.2008

Beitrag von Akayi » 8. Okt 2020 16:08

Kim Sun Woo hat geschrieben:
8. Okt 2020 15:52
nach der Logik könnte China ja selbst, wenn es in den nächsten Jahrzehnten die Wirtschaftsleistung verdoppelt (und damit die US und die EU weit hinter sich ließe) möglicherweise dennoch "Entwicklungsland" bleiben.
Ja, wäre dass denn so schlimm? Ich denke meine Aussage ist auch so verständlich.
Kim Sun Woo hat geschrieben:
8. Okt 2020 15:52
genau deshalb macht diese Einstufung meines Erachtens wenig Sinn: wenn einerseits gewissermaßen zunehmend der Anspruch auf eine führende Rolle in der globalen Wirtschaft erhoben wird, ist man doch nicht andererseits "Entwicklungsland".
Erhebt China denn diesen Anspruch? Und muss sich China denn nach deine Befindlichkeiten richten?

Der Westen wird es wohl einfach nie akzeptieren dass sich manche Entwicklungsländer tatsächlich auch entwickeln :mg:
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Benutzeravatar
illith
Berufs-Veganer
Beiträge: 70185
Registriert: 09.01.2008
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von illith » 8. Okt 2020 17:16

mashisouk hat geschrieben:
8. Okt 2020 15:46
Vorhin dachte ich noch, warum hatte ich eigentlich kurzzeitig keine Lust mehr auf das Forum?
Jetzt ist es mir wieder eingefallen....
schick mir einfach eine Bann-Liste.
☜★VeganTakeover.de★☞
BlogShirtsBuch

Benutzeravatar
Kim Sun Woo
Recherche und Archiv
Beiträge: 18792
Registriert: 09.09.2008
Wohnort: Ruhrgebiet

Beitrag von Kim Sun Woo » 8. Okt 2020 19:17

Akayi hat geschrieben:
8. Okt 2020 16:08
Der Westen wird es wohl einfach nie akzeptieren dass sich manche Entwicklungsländer tatsächlich auch entwickeln :mg:
wäre dann aber doch das Entwicklungsland, das nicht "akzeptiert", daß es sich entwickelt hat?

Akayi hat geschrieben:
8. Okt 2020 16:08
Ja, wäre dass denn so schlimm? Ich denke meine Aussage ist auch so verständlich.
je nach Kontext ist es auch nicht bloß ein Wort/eine Bezeichnung, sondern hat praktische Konsequenzen (z.b. im Rahmen der WTO).

Kim Sun Woo hat geschrieben:
8. Okt 2020 15:52
Erhebt China denn diesen Anspruch?
diesen Anspruch muß China gar nicht so wortwörtlich formulieren, dieser ergibt sich faktisch aus der wirtschaftlichen Rolle (und den Bestrebungen/Plänen für die Zukunft wie der "Neuen Seidenstraße")
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

Benutzeravatar
somebody
Küchenadept
Beiträge: 24919
Registriert: 28.05.2013
Wohnort: Jurassic Park

Beitrag von somebody » 8. Okt 2020 20:01

Wenn ich mich richtig erinnere, war Mao der Ansicht, China solle nicht Hegemonie anstreben.

Xi scheint anderer Ansicht zu sein.
Suche Signatur.

Benutzeravatar
Nullpositiv
Zugvogel
Beiträge: 21205
Registriert: 26.07.2011
Wohnort: In the rain.

Beitrag von Nullpositiv » 9. Okt 2020 01:20

Mr. Kennedy hat geschrieben:
8. Okt 2020 09:43
Wie würde dein politisches Engagement aussehen, wenn du in China mit Chinesen über China reden würdest?
Vermutlich nicht sehr unterschiedlich.

Es ist ein paar Tage (ok es war 2006) her das ich ein paar Monate in Hong Kong (damals noch etwas unabhängiger) und Festland-China gelebt hab. Zumindest in Shanghai ließ es sich prima leben. Natürlich war nur ein Teil der Medien verfügbar (the chinese wall is real, wie in der DDR) aber ansonsten hat man (mit westlichem Gehalt) keine Einschränkungen im Vergleich zu BRD, UK oder FR gehabt.
In den Straßen waren gelegentlich paramilitärische Polizeieinheiten (oder Milizen, konnte man nicht unterscheiden) unterwegs. Insgesamt war die Polizeipräsenz (in HK auch Militär) deutlich höher als in der BRD (aber vermutlich in line mit FR, IL oder BE).

Die chinesischen Kollegen waren gut indoktriniert. Negative Äußerungen über die Partei gab es nicht und China bzw. die Partei hat auch etliche Dinge erfunden die ich eher europäischen Erfindern zugeordnet hatte. Offene Kritik gab es nicht. Allerdings war ich auch mit gebildeteren und wohlhabenderen Chinesen zusammen. Die waren definitiv Gewinner im Gegensatz z.B. zu den Wanderarbeitern (ohne Aufenthaltsrechte in SH) die auf den Baustellen ausgebeutet wurden.

In HK war man zu der Zeit noch kritischer und etliche HKler waren dabei sich die GB Staatsbürgerschaft zu beschaffen um der chin. Übernahme entfliehen zu können.
Zuletzt geändert von Nullpositiv am 9. Okt 2020 10:13, insgesamt 1-mal geändert.
Be the nation russian propaganda says you are.

Benutzeravatar
Akayi
Akinator
Beiträge: 30358
Registriert: 09.02.2008

Beitrag von Akayi » 9. Okt 2020 09:20

Das ist wieder so ein Beispiel. Naives Unwissen wird so umgedeutet dass
hansel hat geschrieben:
8. Okt 2020 14:26
China böse
dabei rauskommt.

Ich weiß wirklich nicht was du so gesehen hast, aber Milizen und "paramilitärische Polizei" sind zwei komplett unterschiedliche Organisationen und allein von der Aufgabenstellung zu unterscheiden. Letztere trug 2006 auch noch keine Waffen. Du behauptest eine erhöhte Polizeipräsenz unterschlägst aber dass der normale chinesische Straßenpolizist unbewaffnet ist. In der BRD sind die Polizisten aktiv wie passiv hochgerüstet. Das zeichnet natürlich ein falsches Bild.

Als einer deiner Kollegen würde ich mir zwei mal überlegen ob ich offen mit dir rede, wenn dass dann eh nur genutzt wird um hinterher im Internet verächtlich zu machen. Was die Wanderarbeiter gesagt haben unterschlägst du. Vermutlich hast du nicht mit ihnen geredet aber setzt trotzdem den Kontrast. Aufenthaltsrecht werden auch deine Kollegen oft nicht haben, wenn sie nicht aus der Stadt kamen, das ist vom Arbeitgeber abhängig ob der einem ein städtisches Hukou verschaffen kann.

Und zuletzt: Hongkong wurde 1997 an China zurückgegeben. You lost, get over it.


@Somebody, nein ist er nicht.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Benutzeravatar
Akayi
Akinator
Beiträge: 30358
Registriert: 09.02.2008

Beitrag von Akayi » 9. Okt 2020 09:26

Kim Sun Woo hat geschrieben:
8. Okt 2020 19:17
wäre dann aber doch das Entwicklungsland, das nicht "akzeptiert", daß es sich entwickelt hat?
Die Entwicklung ist offensichtlich noch nicht abgeschlossen.
Akayi hat geschrieben:
8. Okt 2020 16:08
je nach Kontext ist es auch nicht bloß ein Wort/eine Bezeichnung, sondern hat praktische Konsequenzen (z.b. im Rahmen der WTO).
Es täte mir nicht mal leid wenn meine Aussage diese Konsequenzen hätte. Tut es aber nicht. Aber ich kann auch nicht nachvollziehen was daran so schlimm sein soll, nur weil es sich um Chinesen handelt. Du misst einfach mit zweierlei Maß.
Kim Sun Woo hat geschrieben:
8. Okt 2020 15:52
diesen Anspruch muß China gar nicht so wortwörtlich formulieren, dieser ergibt sich faktisch aus der wirtschaftlichen Rolle (und den Bestrebungen/Plänen für die Zukunft wie der "Neuen Seidenstraße")
Jetzt nochmal: oben sagst du China erhebt diesen Anspruch und jetzt sagst du das würde sich ohne Zutun Chinas halt so ergeben. Was willst du aussagen, woran störst du dich denn?
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Benutzeravatar
Nullpositiv
Zugvogel
Beiträge: 21205
Registriert: 26.07.2011
Wohnort: In the rain.

Beitrag von Nullpositiv » 9. Okt 2020 09:51

Akayi hat geschrieben:
9. Okt 2020 09:20
Ich weiß wirklich nicht was du so gesehen hast, aber Milizen und "paramilitärische Polizei" sind zwei komplett unterschiedliche Organisationen und allein von der Aufgabenstellung zu unterscheiden.
Ach was. Ist ja ein Ding. Ich hab die in meinem Viertel aber nur beim Sport und beim in-Formation-Marschieren gesehen. Oder halt beim chin. Menschen kontrollieren. Und das haben sie in einer militärischen Uniform getan. Aber halt nicht in den normalen Heeresuniformen die man sonst so ( z.B. in HK) gesehen hat. Also war es wohl kein normales Militär, denke ich zumindest, aber das weißt du natürlich sicher.

Die ersten beiden Punkte klingen für mich eher nach Miliz, der 3te eher nach Polizeiaufgaben.

Ob das damals scharf getrennt war (davon geh ich mal aus) oder nicht ist mir ziemlich latte.
Akayi hat geschrieben:
9. Okt 2020 09:20
Letztere trug 2006 auch noch keine Waffen. Du behauptest eine erhöhte Polizeipräsenz unterschlägst aber dass der normale chinesische Straßenpolizist unbewaffnet ist. In der BRD sind die Polizisten aktiv wie passiv hochgerüstet. Das zeichnet natürlich ein falsches Bild.
Hatte ich auch nirgendwo so angesagt. Aber hey, ruhig mal was implizieren. Kannste.
Akayi hat geschrieben:
9. Okt 2020 09:20
Als einer deiner Kollegen würde ich mir zwei mal überlegen ob ich offen mit dir rede, wenn dass dann eh nur genutzt wird um hinterher im Internet verächtlich zu machen.
Sicher.
Akayi hat geschrieben:
9. Okt 2020 09:20
Was die Wanderarbeiter gesagt haben unterschlägst du. Vermutlich hast du nicht mit ihnen geredet aber setzt trotzdem den Kontrast.
Das unterschlage ich nicht. Wie du, völlig richtig, vermutest habe ich mit denen nicht geredet. Weil ich sie nur auf eingezäunten Baustellen gesehen habe. Und ihre Wohnungen, wie eben im Vergleich auch die meiner Kollegen, auf der Baustelle der Firma für dich ich gearbeitet habe.
Akayi hat geschrieben:
9. Okt 2020 09:20
Aufenthaltsrecht werden auch deine Kollegen oft nicht haben, wenn sie nicht aus der Stadt kamen, das ist vom Arbeitgeber abhängig ob der einem ein städtisches Hukou verschaffen kann.
Vielleicht hatten sie die aber.
Akayi hat geschrieben:
9. Okt 2020 09:20
Und zuletzt: Hongkong wurde 1997 an China zurückgegeben. You lost, get over it.
Von mir aus können sie in HK jeden Tag G20 feiern. Die Leute die ich da kannte sind in UK oder den USA.

Auch schön das du in allem einen Angriff auf China siehst. Insgesamt fand ich es da, als Ausländer, eigentlich ganz gut. Auf den Polizeikram steh ich halt nicht so.
Be the nation russian propaganda says you are.

Benutzeravatar
Akayi
Akinator
Beiträge: 30358
Registriert: 09.02.2008

Beitrag von Akayi » 9. Okt 2020 10:01

Ja, dann macht es natürlich umso mehr Sinn das Bild vom bösen Polizeistaat zu überzeichnen wenn dich das eigentlich gar nicht interessiert und du ja eigentlich gar niemanden angreifen möchtest. Tipp: dann lass es einfach. Die Klatscher von rechts sollten es auch nicht wert sein.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Benutzeravatar
Nullpositiv
Zugvogel
Beiträge: 21205
Registriert: 26.07.2011
Wohnort: In the rain.

Beitrag von Nullpositiv » 9. Okt 2020 10:16

Das mit dem 'böse' ist natürlich ein Unterstellung.

Und Polizeistaat hatte ich, korrigiere mich gerne, auch nicht geschrieben. Dafür den Vergleich mit Frankreich, Belgien und Israel gezogen. Wobei die ersten beiden tatsächlich, natürlich nur meine Erfahrung, in der Fläche weniger Polizisten auf der Straße hatten.
Be the nation russian propaganda says you are.

Antworten