Antisemitismus

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 17. Dez 2023 23:43

Da stimmt doch fast nichts?!
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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somebody
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Beitrag von somebody » 18. Dez 2023 22:21

Akayi, bitte, was stimmt nicht?
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 19. Dez 2023 02:49

Es fängt damit an es ginge dabei um Mythen, aber anstatt Mythen zu referieren werden dann Aussagen präsentiert. Das ist allein sprachlich bereits falsch. Dann wird auch nicht mit dem dahinter liegenden Mythos aufgeräumt (wenn es überhaupt einen gibt) sondern postuliert was daran problematisch ist und dann fehlerhaft abgeleitet warum es auch inhaltlich falsch sei.

Während zum Beispiel jede einzelne jüdische Gemeinde und alle Verbände postulieren "We stand with Israel" wird einfach behauptet: "Juden und Jüdinnen in Deutschland haben mit der Politik in Israel oder dem Krieg im Nahen Osten nichts zu tun. Sie haben hier ihren Lebensmittelpunkt, zahlen Steuern, spielen Fußball und treffen Freund*innen.".

Wen soll das denn überzeugen? Ein geneigter Antisemit wird auf diese schlaue Frage "Wo siehst Du den Zusammenhang zwischen Juden und Jüdinnen, deren Lebensmittelpunkt hier ist, und dem Handeln des Staates Israel?" einfach auf die Aufrufe und Kundgebungen verweisen können wo Jüdinnen und Juden genau diesen Zusammenhang herstellen. Vom staatlichen Anspruch Israels als Heimstätte aller Juden haben wir da noch gar nicht gesprochen. Erst diese Woche hat sie Israelische Botschaft in Deutschland der Hannah Arendt Preisträgern Masha Geesen erklärt was sie als Jüdin sagen dürfe und was nicht (das bringt einen gleich zu "Mythos 5" aber ich höre an dieser Stelle mal auf)

Solche schlechten Zusammenstellungen taugen überhaupt nichts zur Aufklärung. Die liest man sich selbst durch und fühlt sich gut dabei im eigenen Unwissen moralisch bestätigt zu werden.
Es bleibt dabei: Jüdinnen und Juden haben die tüchtigsten Feinde, aber leider auch die dümmsten Freunde.
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hansel
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Beitrag von hansel » 19. Dez 2023 16:22

Ich bin teilweise bei dir (aber nicht mit deiner Behauptung: "Da stimmt fast nichts".)
Es ist schwierig, die israelische Regierung und einige gesellschaftliche Entwicklungen zu kritisieren. Keinesfalls "darf" das in unmittelbarem Zusammenhang mit den jetzigen Ereignissen um Gaza geschehen; das wird sofort so gewertet, als wolle man diese unbeschreiblichen Gräueltaten der Hamas irgendwie entschuldigen. Dafür KANN es aber keine Rechtfertigung geben.
Trotzdem sind von ausschlaggebenden Israelis schwere Fehler gemacht worden und werden immer noch gemacht: Die reichen von umfangreichen Landkäufen ab Beginn des 20.Jhdts in Kolonialmanier (Die Großgrundbesitzer dort lebten oft im Ausland und das Schicksal der arabischen Landbevölkerung interessierte sie wenig) bis zum unberechtigten Siedlungsbau auf der Westbank und der immer stärkeren Einengung der palästinensischen Lebensräume. Auch ist immer mal wieder zu sehen, dass ein Mord an einem wehrlosen Palästinenser durch einen Soldaten fast als Kavaliersdelikt geahndet wird, unter Jubel einiger (weniger) Israelis.
Dies in irgendeinen Zusammenhang zu bringen (NICHT ZU ENTSCHULDIGEN!!!) führt zu diesem verpönten:"aber", das man nicht mehr aussprechen darf.*
Die Kritik an der israelischen Führung sollte deshalb lieber getrennt von den jüngsten Ereignissen erfolgen.

*Nachträgliche Änderung: Statt "darf" bitte "sollte"
Zuletzt geändert von hansel am 20. Dez 2023 01:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 19. Dez 2023 17:18

Dein Punkt ist also dass das kein "Mythos" ist sondern gut und richtig so?
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hansel
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Beitrag von hansel » 19. Dez 2023 20:08

Versteh ich nicht.

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Beitrag von Akayi » 19. Dez 2023 21:21

"Mythos Nr. 5" lautet man dürfe Israel in Deutschland nicht kritisieren. Und das scheinst Du ja richtig zu finden und dir dann Auflagen auszudenken wann man was darf und nicht darf.
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illith
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Beitrag von illith » 19. Dez 2023 23:19

er hat "darf" in Anführungszeichen gesetzt und weiter unten steht "sollte".
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 19. Dez 2023 23:22

Also man "darf" Israel schon kritisieren aber man "sollte" nicht? Im Sinne von es verbietet niemand, aber man sollte es sich selbst verbieten?
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hansel
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Beitrag von hansel » 20. Dez 2023 01:42

Unsinn: Natürlich ist es erlaubt Israel d. h. seine Regierung aus diversen Gründen zu kritisieren, auch bestimmte Bevölkerungsanteile sind nicht tabu. Auch dort sind Verbrechen begangen worden. Was aber dumm wäre - und darauf bezieht sich das "sollte" - (diese wirklich vorhandenen Verbrechen am palästinensischen Volk unmittelbar mit den Gräuel der Hamas in Relation oder Beziehung zu setzen oder gar der Hamas gegenüber ein gewisses Verständnis aufzubringen, sie würden sich ja nur wehren.
Die Verbrechen der Regierung Israels sind das Eine. Die Verbrechen der Hamas das Andere.
Nach der Geschichte und eigenen Aussagen der Hamas sind sie weniger an einem (säkularen) Staat interessiert, als an der Errichtung eines Kalifats Palästina. Sie sind Gotteskrieger unter Missachtung evtl. auch ihres Lebens, auf jeden Fall aber auch dem ihrer Landsleute und schon gar nicht dem von Israelis. Damit kann man keinen "Staat" machen.
Mit der (korrupten) Fatah ließe sich evtl. reden, auch über eine 2-Staaten-Lösung (obwohl das Israel durch seine Siedlungspolitik wohl endgültig versemmelt hat).
Also mit Recht hören Juden dort und hier ganz genau hin, wenn man sagt:"Ich finde die Morde der Hamas ja schrecklich, ABER man muss ja auch mal bedenken, dass...."
Dieses "aber" (mit dem dann oft eine Art Schuldzuweisung beginnt) ist dumm und falsch: DAS sollte man nicht machen.

N. B. Den Begriff "Mythos" in dem Link finde ich eher unpassend. "Behauptung" finde ich klarer.

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