Missbrauch in der katholischen Kirche - nicht nur dieser.

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
das Berteltier
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Beitrag von das Berteltier » 12. Feb 2022 12:48

Hi Wunderblümchen,

von den Kirchenaustritten schreiben die Medien schon seit der ersten Veröffentlichungen dazu. Eigentlich schwappt bei jedem Skandal eine Welle von Austritten über die Kirche(n) herein. Die Frage ist, wie lange die Kirchen bereit sind und es sich leisten können, das zu ignorieren.
Wunderblümchen hat geschrieben:
12. Feb 2022 11:22
Sexueller Missbrauch gibt es weltweit und überall. Innerhalb und außerhalb der Kirche und ist geschlechtsunabhängig. Auch Frauen können sexuell missbrauchende Täterinnen sein.
Das stimmt sehr wohl. Dennoch hat m. E. der Missbrauch in der Kirche (ob von maskulinen oder femininen Klerikys) eine besondere Dimension. Einerseits erhebt ja die Kirche einen besonderen "ethischen Anspruch" mit solchen Leerformeln wie "Nächstenliebe" und "Friedensbotschaften", da passt es irgendwie gar nicht die Opfys so zu behandeln. Also die Tätys über die Opfys zu stellen.

Weiterhin ist es sehr bedenklich, dass die Kirche(n) selbst die Verhandlung über ihre Fehlverhalten führen. Damit gibt es keine Unabhängigkeit mehr in der Erreichung von Gerechtigkeit.

Von daher will ich auch etwas positives sehen, nämlich dass dieses Gutachten, welches so vernichtend für die Kirche und auch den Ex-Papst Ratzinger ausgefallen ist, von der Kirche selbst in Auftrag gegeben wurde. Auch wenn ich nicht Mitglied eines solchen Vereines bin, würde ich mir, vor allem für die Opfys, wünschen, dass die Kirche(n) nun endlich lernen und ihr Verhalten ändern.
Ich betrachte die Schoah als das größte jemals begangene Verbrechen in der Menschheitsgeschichte.
Jegliche Leugnung, Verharmlosung oder Relativierung des Holocaust, auch bezogen auf andere Minderheiten wie z. B. die der Sinti und Roma, lehne ich ab.

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 12. Feb 2022 13:18

Ja das stimmt auch alles was du schreibst bezüglich der Austritte oder der kirchlichen Eigenverhandlungen, berteltier. Ansonsten ist es enttäuschend und empörend wie die Kirche mit den Opfern und den Täter_innen umgeht. Täter_innen Opfer-Umkehr (sexuelle Belästigung, Vergewaltigung...) ist immer schlecht, egal wo und wann, wobei Täter_innen ja auch Opfer im Rahmen ihrer Problematik (gewesen) sein können, was die Tat an sich aber nicht entschuldigt und auch nicht rechtfertigt.

Es gibt aber auch Missbrauch in (Senior_innen-) Pflegeeimen, Kinder- und Jugendfreizeit-Einrichtungen oder Heime.. Sexueller Missbrauch ist immer schlimm und nicht zu entschuldigen. Vor allem, wenn Hilflosigkeit, Vertrauen, ein Schutzraum... ausgenutzt wird.

Es ist nicht nachvollziehbar, wie es ein derartiges Hin und Her oder Verzögern über einen langen Zeitraum geben kann, obwohl das Thema Sexueller Missbrauch ein psycho-pathologisch relevanter Vorfall ist, der Traumata oft bewirkt und Leben zerstören kann und einen Straftatbestand darstellt!

Der Unterschied Kirchliches- und Weltgesetz muss aufhören ! Bei Kirchen-Asyl wird vorgegangen trotz des geschützten Raums der Kirche aber bei sexuellen Straftaten nicht??

Und es darf keine Verjährungen geben! Die gibt es für das oft (lebenslang) psychisch zerstörte Opfer auch nicht!!

Problem stellt vermutlich das eindeutige Nachweisen der Tat dar.
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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 12. Feb 2022 14:12

Ich möchte an der Stelle auch mal ganz unverbindlich dazu schreiben, dass man gar keinen Termin für einen Kirchenaustritt braucht. ;)

das Berteltier
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Beitrag von das Berteltier » 12. Feb 2022 14:34

... und geht auch bei einem Notary.
Hier nähere Infos zum Kirchenaustritt

Edit: Ich erinnere mich dunkel, 10,- DM gezahlt zu haben. Ist ganz schön teuer geworden. Aber durch die ersparte Kirchensteuer kommt das wieder rein. :)
Ich betrachte die Schoah als das größte jemals begangene Verbrechen in der Menschheitsgeschichte.
Jegliche Leugnung, Verharmlosung oder Relativierung des Holocaust, auch bezogen auf andere Minderheiten wie z. B. die der Sinti und Roma, lehne ich ab.

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 12. Feb 2022 16:41

Wie meinst du das Rosiel? Das man es online macht?

Man könnte auch erst mal konvertieren? Sich evangelisch umtaufen lassen?
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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 12. Feb 2022 16:44

Man kann auch einfach zum Notar gehen, sich die Austrittserklärung beglaubigen lassen und das beim Amtsgericht einwerfen.

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 12. Feb 2022 17:24

Ach so! Dass mit dem Notar ist mir neu als Info.
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Ars
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Beitrag von Ars » 12. Feb 2022 18:28

Keine Ahnung wie das hier in CH ist (wohl kaum anders als bei euch). Aber schon total bekloppt, dass es so ein Akt ist aus einem Verein auszutreten und dass für diesen Verein (wenigstens hier) staatlich auch noch Steuern erhoben werden. Das ist komplett aus der Zeit gefallen und gehört abgeschafft.

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Beitrag von Wunderblümchen » 12. Feb 2022 18:51

Noch dazu, wo man selbst oft nicht entscheiden hat, ob man da rein will oder nicht.
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

hansel
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Beitrag von hansel » 13. Feb 2022 23:02

Nö, das haben die Eltern entschieden.
Aber dann bitte auch die Geschenke zur Taufe und Firmung zurückgeben!

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