Missbrauch in der katholischen Kirche - nicht nur dieser.

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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Qendi
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Beitrag von Qendi » 10. Okt 2022 15:36

Sabotagehase hat geschrieben:
10. Okt 2022 09:58
Weiß nicht ob ich hier was verpasst habe oder so aber gibt es eigentlich irgendwelche Studien in wie vielen Fällen (Prozentual) von Kindesmissbrauch es sich überhaupt um echte Pädophilie handelt?
Soweit ich weiß ist ein nicht zu vernachlässigender Teil davon einfach eine spezielle Form des Machtmissbrauchs
Ich habe in diversen Dokus gehört, dass weniger als die Hälfte derer, die Kinder sexuell missbrauchen/misshandeln, pädophil sind.

Sabotagehase
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Beitrag von Sabotagehase » 10. Okt 2022 17:54

@Wunderblümchen
allen potenziellen Opfern in der Zukunft schon.
Bei Pädophilen sähe Prävention z.B. ganz anders aus. Pädophilie ist ja erstmal eine Neigung, für die Pädophile nichts können. Problematisch wird es, wenn diese Neigung ausgelebt wird. Da bräuchte man ggf eine Entstigmatisierung von der Pädophilie per se (nicht des Kindesmissbrauchs) bzw. gesellschaftliche Aufklärung und Hilfe für Menschen mit dieser Neigung. Dadurch könnten Missbrauchsfälle reduziert werden.
Die Machtsmissbrauchsproblematik geht man dadurch allerdings nicht an, hier müsste man sehr anders rangehen. Zu ignorieren, dass Pädophilie nicht alleine für die Missbrauchsproblematik verantwortlich ist, ist da m.e. fatal. Gerade Macht/Abhängigkeitsstrukturen in Kirche (und Vereinen, egal wo) werden da dann außen vor gelassen und nicht beachtet. Medien, die jeden Täter ohne Gutachten o.ä. als pädophil klassifizieren helfen da auch nicht weiter.

Wenn man kein Interesse hat, sich mit Problemen ordentlich auseinanderzusetzen wird man sie langfristig auch nicht gelöst bekommen.

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 10. Okt 2022 18:29

Ja ich weiß, Pädoohilie ist angeboren und nicht heilbar. Aber vergessen wir nicht die Opfer! bei aller Analyse der Täter die oft selbst Opfer gewesen sein könnten
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

Sabotagehase
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Beitrag von Sabotagehase » 10. Okt 2022 19:42

Ich versteh dein Problem nicht
Schließt es sich denn aus Täter zu betrachten und Opfer "nicht zu vergessen"??
Die Hintergründe von Tätern und den Strukturen, die Missbrauch begünstigen zu ignorieren und nicht entsprechend zu reagieren bzw. präventiv zu arbeiten werden dafür sorgen, dass sich in Zukunft nichts ändern wird. Dann können wir in 20 Jahren auch noch schreien, wir sollen die Opfer nicht vergessen, aber wir werden für niemanden was getan haben. Außer herumgeweint. Ganz toll.

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Qendi
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Beitrag von Qendi » 10. Okt 2022 19:47

Sabotagehase :up:


Opfervermeidung ist besser als sich nachher um sie zu kümmern ... egal wie gut und professionell das auch sein mag.
Also klar muss der Opferschutz ausgebaut werden! Aber Prävention hilft mehr.
(Ich hoffe man versteht, was ich sagen möchte)

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Shub-Niggurath
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Beitrag von Shub-Niggurath » 10. Okt 2022 20:46

Wunderblümchen hat geschrieben:
10. Okt 2022 15:10
Was mich betrifft gibt es keine Fokussierung auf nur bestimmte Gruppen.
Die Gruppe an sich ist das Problem, nicht die ideologische Ausrichtung. Sobald dann noch zementierte Hierarchien dazukommen, ist der Missbrauch vorprogrammiert. Wenn du deinem Kind etwas Gutes tun willst, hältst du es von dieser organisierten Bespaßung fern. Scheiß egal, ob die da Fußball spielen, Jesus dienen oder Brauchtum pflegen. Wo drei oder vier in einem Namen versammelt sind, wird es bitter. Früher oder später.
Keramikvasen geh'n jetzt wieder viel leichter kaputt.

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Rüsselkäfer
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Beitrag von Rüsselkäfer » 11. Okt 2022 11:52

Schon etwas länger her:

Im Zeit Verbrechen Podcast gibt es die Folge der Verlorene Hirte

Da wird gut beschrieben, warum die Täter so lange (hier: 1980-1995) weitermachen können und warum die Kinder schwiegen oder ihnen nicht geglaubt wurde. Am Ende ist auch ein Teil, wie eines der Opfer auch heute noch leidet.

https://podcasts.google.com/feed/aHR0cH ... 0NDQ?ep=14
Zuletzt geändert von Rüsselkäfer am 12. Okt 2022 12:27, insgesamt 2-mal geändert.
Hail Seitan!

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 12. Okt 2022 11:15

@Shub-Niggurath: ja, kann sein, zumal die ja irgendwie ein eigenes Gericht haben, ja, ja, auch das höchste Gericht (grins) bla, aber Staatsanwaltschaft darf anscheinend auch nicht so ohne Weiteres rein, da war doch was.. Jedenfalls, wenn Opfer derart um ihr Recht kämpfen müssen und es thematisch nur noch um ein Grundproblem geht, stimmt was nicht.
Und die Hölle muss nicht auf Erden manifestiert werden!

Interessant, da höre ich mal rein, so wie ich zeitlich kann, Rüsselkäfer
Zuletzt geändert von Wunderblümchen am 13. Okt 2022 10:16, insgesamt 1-mal geändert.
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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Qendi
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Beitrag von Qendi » 12. Okt 2022 14:13

@Wunderblümchen
Richtig, die Kirche macht ihr eigenes Ding. Es werden ja auch keine Akten zu den Missbrauchsfällen herausgerückt. Unmöglich, dass so etwas sein darf! :down:

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 13. Okt 2022 10:24

@Quendi: Ja, unmöglich!

Vorbeugen , dass nichts passiert ist wichtig, aber wenn es passiert ist, dann muss es Unterstützungsstrukturen für die Opfer geben.

Wenn sie Glück haben, finden sie den passenden Psychotherapie Platz ambulant oder stationär. Oder sie schaffen es, ihr Leben für sie positiv zu gestalten.

Viele können aber keine Beziehung leben und beruflich kann es auch schwierig sein, da sexuelle Belãstigung / sexistische Witze noch zu oft vorkommen.
Spaß am Arbeitsplatz sollte halt nicht auf Kosten anderer gehen.

Welche Hilfestrukturen für Opfer kann es noch geben? Die Täter sind auch nicht immer nur männlich. Es geschah auch viel Leid in staatlichen wie auch kirchlichen Kinderheimen. Also staatlich oder städtische meine ich auch, oder?
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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