Olympische Spiele als Werbung für totalitäre Regimes?

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somebody
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Beitrag von somebody » 30. Jan 2022 11:58

@topic

Wegen der historischen Einzigartigkeit der Shoa verbieten sich IMO jegliche Relativierung der Shoa.

Das das Xi Regime der VR China Züge eines totalitären Regimes trägt, das steht IMO ausser Frage.

Ebenso steht IMO ausser Frage, dass das Xi Regime die Olympischen Winterspiele 2022 für propagandistische Zwecke missbraucht.

Das Xi Regime stellt IMO bisher kein totalitäres Regime dar.

In der Vergangenheit missbrauchten bereits andere Regime Olympische Spiele für propagandistische Zwecke.

Der IMO abzulehnende, als Sinisierung bezeichnete Umgang des Xi Regimes mit den Uiguren, wird ausserhalb der VR China von WissenschaftlerInnen als kultureller, als schleichender Genozid angesehen. Die Sinisierung stellt bisher keinen klassischen Genozid mit Massenmord dar.

Nach meiner Erinnerung aus Artikeln des Guardian wurden bemerkenswerterweise von einigen britischen Juden Parallelen beim Umgang des Xi Regimes mit Uiguren & dem Umgang des ehemaligen dt nationalsozialistischen Regimes mit Juden gesehen.

ZB eine jüdische Newsseite berichtete über dieses verstörende Beispiel:
Editiert: Fehler korrigiert & Link ergänzt.
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 30. Jan 2022 12:12

Das wirkt auf mich jetzt sehr befremdlich. Erst einigt man sich darauf dass Holocaust Relativierung nicht so cool ist und die holocaustrelativierenden Äußerungen gelöscht werden nur um dann in Zukunft ins selbe Horn zu blasen aber ein paar Lippenbekenntnisse voranzustellen. Dieses "jaja, der Holocaust, ABER..." wirkt schon wie ein sehr instrumenteller Umgang mit dem Schicksal der JüdInnen Europas.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

das Berteltier
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Beitrag von das Berteltier » 30. Jan 2022 12:25

Nochmal zur Erinnerung, und nachdem ich davon ausging, dass jegliche Kritik unerwünscht ist, hier doch nochmal der Link zur Doku, um die es mir bei dem Thread ging und mit der dieser Thread eröffnet wurde, bevor der Müll mit den Verleumdungen anfing:
Spiel mit dem Feuer - Wer braucht noch dieses Olympia?

Ich denke, wenn tier sich die Zeit nimmt für diese Doku, weiß es möglicherweise, weshalb ich den Thread eröffnet habe. Außer Anhängys der chinesischen Regierung, diese werden diese Doku sicher kritisieren.
Ich betrachte die Schoah als das größte jemals begangene Verbrechen in der Menschheitsgeschichte.
Jegliche Leugnung, Verharmlosung oder Relativierung des Holocaust, auch bezogen auf andere Minderheiten wie z. B. die der Sinti und Roma, lehne ich ab.

Tortuga
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Beitrag von Tortuga » 30. Jan 2022 12:48

Also ich kann nicht wissen, was hier geschrieben wurde, ich kann es ja nicht mehr lesen. Und ich gebe dem Tier wirklich höchst ungern recht...
Also ja, man kann und darf einen Genozid mit einem anderen Genozid vergleichen. Vergleichen bedeutet, dass man am Ende eine Liste mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden hat.

Zum Beispiel werden in Xinjiang Moscheen nicht systematisch zerstört, sondern es werden 'nur' alle deportiert, die eine betreten. Und natürlich kann ich die Lager in Xinjiang mit denen in Deutschland vergleichen. Da kommt dann zum Beispiel raus: Soweit wir wissen, gibt es in Xinjiang keine Krematorien im großen Stil.

Es gibt aber noch eine große Gemeinsamkeit: der Weltöffentlichkeit ist das ziemlich egal. Hitler wurde nicht wegen der Judenverfolgung gestoppt, sondern wegen seiner größenwahnsinnigen Kriegspläne. Was er mit 'seinen' Juden macht, war dem Rest der Welt genau so egal, wie die Frage, was China mit 'seinen' Uiguren macht.

Wikipedia sagt:
"Von politischer Seite ordneten verschiedene westliche Staaten im Jahr 2021 das Vorgehen des chinesischen Staates gegenüber den Uiguren Xinjiangs offiziell als „Genozid“ ein, so durch die US-amerikanische Regierung unter Donald Trump und unter Joe Biden sowie durch das kanadische, das niederländische, das britische, das litauische und das tschechische Parlament. 2022 folgte dem auch das französische Parlament."

Abgesehen davon, sind die Spiele in China so oder so ein Farce, weil es jetzt schon ein offenes Geheimnis ist, dass die Medallienvergabe mittels gezielt positiver (nicht Chinesen) bzw. negativer (Chinesen) Covid-Tests gesteuert werden wird.

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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 30. Jan 2022 13:07

was das Berteltier als Verleumdung interpretiert, war der Hinweis von anderen Usern und die erfolgte Reaktion der Moderation auf Hitlervergleich/Holocaust-Relativierung. Dass Bertel jetzt die Relativierung relativiert, ist ja nicht überraschend.
Tortuga hat geschrieben:
30. Jan 2022 12:48
Vergleichen bedeutet, dass man am Ende eine Liste mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden hat.
Wenn hieraus aber dann halt Rückschlüsse folgen, was schlimmer oder weniger schlimm gewesen sei, dann wird's krude und man sollte, wenn schon nicht die Boardregeln, dann aber vielleicht doch sein persönliches Mindset checken.

Irgendwie weiß ich aber nicht, was Deine Botschaft ist, @Tortuga.
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 30. Jan 2022 13:11

Die Deutschen werden wohl keinem Volk je ihren Holocaust verzeihen.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

das Berteltier
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Beitrag von das Berteltier » 30. Jan 2022 14:23

slartibartfaß hat geschrieben:
30. Jan 2022 13:07
was das Berteltier als Verleumdung interpretiert,
Das ist keine Interpretation, sondern klarer Tatbestand.
slartibartfaß hat geschrieben:
30. Jan 2022 13:07
war der Hinweis von anderen Usern und die erfolgte Reaktion der Moderation auf Hitlervergleich/Holocaust-Relativierung.
Dass es sich nicht um eine Holocaust-Relativierung handelte wurde hinreichend dargelegt.
slartibartfaß hat geschrieben:
30. Jan 2022 13:07
Dass Bertel jetzt die Relativierung relativiert, ist ja nicht überraschend.
Dass Sie das nicht verstehen überraschte mich schon, da ich Sie noch gar nicht kenne. Aber ich lerne dazu und beginne zu verstehen auf welchem Niveau es sich hier teilweise gedanklich bewegt.

Nochmals, extra für Sie:
Die olympischen Spiele in Nazideutschland fanden 1936 in Garmisch (Winterspiele, 6. - 16. 02. 1936) und in Berlin (Sommerspiele, 1. - 16. 08. 1936) statt. Also allesamt im Jahr 1936
Da muss ich mich nicht winden oder interpretieren, zu dieser Zeit hat der Holocaust noch nicht begonnen. Das ist keine Sache der "Interpretation", sondern eine Sache geschichtlicher Fakten.

Wenn Userinnen und User aus der Gegenüberstellung von Kritik an den Spielen in Nazideutschland im Jahr 1936 und der Kritik an China heute einen "Holocaust-Vergleich" hineininterpretieren, dann ist das nichts weiter als Dummheit. Ich frage mich, was so schwer ist, das zu verstehen.
Ich betrachte die Schoah als das größte jemals begangene Verbrechen in der Menschheitsgeschichte.
Jegliche Leugnung, Verharmlosung oder Relativierung des Holocaust, auch bezogen auf andere Minderheiten wie z. B. die der Sinti und Roma, lehne ich ab.

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Murphy
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Beitrag von Murphy » 30. Jan 2022 14:34

Mach doch ne Anzeige, wenn der Tatbestand so klar ist.
Growth for the sake of growth is the ideology of the cancer cell. (Edward Abbey)
"Gibt es einen Thread zu...?"-Thread

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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 30. Jan 2022 16:51

das Berteltier hat geschrieben:
30. Jan 2022 14:23
Dass Sie das nicht verstehen überraschte mich schon, da ich Sie noch gar nicht kenne.
ich kenne Dich ja auch nicht - ich hab halt nur Deinen Hitler-Vergleich und Holocaust-Relativierung gelesen. Mit der verkrampften Aufzählung von Jahreszahlen und Beleidigungen bestätigst Du aber doch eher den Vorwurf, als dass Du ihn widerlegst? Warum machst Du das?
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das Berteltier
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Beitrag von das Berteltier » 30. Jan 2022 23:20

Um Klarheit zu verschaffen, wie die Situation vor und nach den olympischen Spielen in Nazideutschland war, hier eine ziemlich ausführliche Dokumentation. Alle 10 Folgen anzuschauen ist eigentlich sehr empfehlenswert.

Der deutsche Abgrund: Jeder kann es sehen 1935-1938
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinf ... 8-100.html
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