War die Kirche von Anfang an auf Machtgewinn und Kumpanei aus?

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
hansel
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Beitrag von hansel » 10. Mär 2022 15:21

Wunderblümchen hat geschrieben:
10. Mär 2022 14:32

Frauen hatten in der katholischen Kirche immer eher nur eine untergeordnete Rolle, oder sie gründeten eigene Orden, , wie Klara, oder Hildegard von Bingen. Ich meine aber, das musste damals vom jeweiligen Papst, der nur ein Mann sein durfte und darf, genehmigt werden.
Ja, Gott sei es geklagt. Es hätte wirklich besser sein können. War aber mehr ein soziales Problem.
Trotzdem hatten die Frauen in der christlichen Kirche von Anfang an mehr Rechte als in den anderen damaligen Hochkulturen und entwickelten diese auch zäh weiter.
Aber vielleicht kannst du mir andere Hochkulturen in der Vergangenheit bis heute nennen, wo die Frau allgemein einen besseren Rang erreichen konnten.

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 10. Mär 2022 15:30

Margot Käßmann?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Margot_Käßmann

Ich denke mal, solange Frauen schweigen und schuften und der Mann trotzdem das ehrenvolle Amt inne haben kann, werden ihr auch mehr Rechte zugestanden werden. Und das sie fühlen darf, dass sie gleichwertig sei Aber wehe, sie fordert es laut und öffentlich, fordert auch ein gesellschaftliich als ehrenvoll anerkanntes Amt oder mehr Geld!!?? ("Maria 2.0")
Dann wird sie schnell benannt als aggressiv, hysterisch, ungerecht, unrealistisch..!!!

Anfang März: Equal Care und Equal Pay Day :cheer:
Zuletzt geändert von Wunderblümchen am 10. Mär 2022 16:08, insgesamt 5-mal geändert.
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

hansel
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Beitrag von hansel » 10. Mär 2022 15:33

Wunderblümchen hat geschrieben:
10. Mär 2022 15:18

Du meinst die zehn Gebote dieses Herrn? :gramps:
Nö, das alleine wäre etwas ärmlich und ist in vielen Kulturen vorhanden.
Dazu kommen noch mindestens noch die Werke der Barmherzigkeit (einen Begriff, den das Altertum eher verächtlich fand) :

mit Nahrungsbedürftigen teilen
Nackte bekleiden
Unterdrückte aus der Übermacht befreien
die Fremden und Obdachlosen aufnehmen
Waisen verteidigen
Witwen schützen
Gefangene vom Feind loskaufen
Kranke und Arme besuchen
Mittellose und Ankömmlinge nicht unbestattet lassen

(Der Wortlaut ist je nach Quelle verschieden)

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 10. Mär 2022 15:48

Ach so, du meinst (im politischen Sinne) "links sein" ?? :D

Das Wort "Barmherzigkeit" könnten wohl die wenigsten eindeutig erklären, würde man sie danach fragen. Meinst du damit Mildtätigkeit? Ist aber auch ein eher unüblicher (so gewordener) Begriff.

Und warum fand das Altertum den Begriff "Barmherzigkeit" verächtlich? (Hat dieser angebliche Sachverhalt Relevanz für die Gegenwart, wenngleich er rein theoretisch betrachtet nicht uninteressant ist?)
Zuletzt geändert von Wunderblümchen am 10. Mär 2022 15:52, insgesamt 2-mal geändert.
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hansel
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Beitrag von hansel » 10. Mär 2022 15:51

Wunderblümchen hat geschrieben:
10. Mär 2022 15:30
Margot Käßmann?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Margot_Käßmann

Erst sollte das Thema passend eingeengt werden, jetzt wird es auf die Neuzeit erweitert.
Ist auch daran die Kirche schuld?

Ich denke mal, solange Frauen schweigen und schuften und der Mann trotzdem das ehrenvolle Amt inne haben kann, werden ihr auch mehr Rechte zugestanden werden. Und das sie fühlen darf, dass sie gleichwertig sei Aber wehe, sie fordert es laut und öffentlich, fordert auch ein gesellschaftliich als ehrenvoll anerkanntes Amt oder mehr Geld!!??
Dann wird sie schnell bekannt als aggressiv, hysterisch, ungerecht, unrealistisch..!!!

Anfang März: Equal Care und Equal Pay Day :cheer:
Bin mal faul und verlinke einfach:
https://kultur-online.net/inhalt/nonnen ... ittelalter
Ich kenne keine vergangene Kultur, in der Frauen innerhalb der Kirche so "hoch" steigen konnten.
Ich weiß: Es hätte sehr viel mehr sein können.
Aber es war nun mal so.
Die Päpste, die Katharina von Siena nervte, hätten sie am liebsten zum Teufel gewünscht.

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 10. Mär 2022 15:56

Weil du geschrieben hast,ob ich aus anderen Hochkulturen der Vergangenheit bis HEUTE Frauen nennen kann, die einen höheren Rang erlangt hätten!? Wieso diese Bissigkeit Schnappatmung auf einmal? ^^

Danke für den Hinweis zu Katharina von Siena. Sie lässt mich an Uta Ranke-Heineman denken. (Buch: "Eunuchen für das Himmelreich")
Ranke-Heineman hatte einen ersten Lehstuhl als Frau in katholischer Theologie inne. 1970.

Habilitierte als ERSTE Frau weltweit in katholischer Theologie
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Uta_Ranke-Heinemann
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

hansel
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Beitrag von hansel » 10. Mär 2022 16:15

Wunderblümchen hat geschrieben:
10. Mär 2022 15:48

Das Wort "Barmherzigkeit" könnten wohl die wenigsten eindeutig erklären, würde man sie danach fragen. Meinst du damit Mildtätigkeit? Ist aber auch ein eher unüblicher (so gewordener) Begriff.

Und warum fand das Altertum den Begriff "Barmherzigkeit" verächtlich? (Hat dieser angebliche Sachverhalt Relevanz für die Gegenwart, wenngleich er rein theoretisch betrachtet nicht uninteressant ist?)
Die Menschheit kannte schon immer Mitleid als persönliches Gefühl (der Schwäche?), das uns beim Leiden einer Kreatur Tränen in die Augen treibt.
Darüber hinaus war es gerade im 1.Jhdt unter den staatstragenden Philosophen (meist Stoer) ungewöhnlich, wenn man die Welt nicht einfach so hinnahm, wie sie nun einmal war - und auch "stoisch" in den Tod ging. Hauptsache, man war mit sich im Reinen. (Seneca, Petronius). Die Zustände durch eine Art Caritas ändern zu wollen, drückte eher Schwäche aus: Barmherzigkeit = Misericordia = armes (ärmliches) Herz.

Dies lag den damaligen Griechen und Römern fern und es entsprach auch nicht ihren Religionen, systematisch Armen, Kranken und Verfolgten im Sinn einer Caritas Hilfe zu leisten. "Brot und Spiele" waren etwas anderes und wirklich "Opium fürs Volk", um dieses ruhig zu halten.
Der israelische Gott wurde auch als barmherzig beschrieben, was dann im Christentum gesteigert wurde: Der "barmherzige Samariter". Die Götter der Griechen und Römer waren nie barmherzig, konnten allenfalls Mitleid haben.
Abgeschrieben:
Mit Platon (428-348 v. Chr.), aber vor allem später mit der Stoa, welche die Barmherzigkeit als eine Krankheit der Seele betrachtete (aegritudo animi), hatte die Philosophie das Mitleid und die Barmherzigkeit wie irgendeine andere menschliche Schwäche betrachtet. Für den Philosophen waren Mitleid und Barmherzigkeit unvereinbar mit einem Verhalten, das von der Vernunft und der Suche nach Gerechtigkeit geleitet wurde; und für die Menschen der Antike war die Gerechtigkeit grundsätzlich eine vergeltende: "Jeder bekommt, was ihm zusteht"

Ich finde es schon interessant, dass mit dem Christentum die Barmherzigkeit nach Europa kam. Und besonders auch Barmherzigkeit an Feinden. Ob das nun immer eingehalten wurde, ist eine andere Sache.

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 10. Mär 2022 19:32

Hansel: es ist doch alles sehr theoretisch. Man muss auch immer die Zeit berücksichtigen, wann was war. Damals gab es auch noch Sklavenhaltung. Auch im alten Rom, aber auch Unterschiede, wie mit Slkav_innen damals umgegangen wurde. Menschen die überhaupt keine Rechte hatten und am Ende hatten die die Rechte, die am meisten Geld hatten.
Es fand einfach irgendwann eine Entwicklung statt mit der Erkenntnis, dass allen Menschen, die Würde zusteht.Ein langer Weg war es bis dahin und der ist auch noch nicht abgeschlossen, sonst würden in die Flucht getriebene Menschen nicht in Wäldern vor den Grenzen Europas hausen müssen.

Das Amerika Obama Care als einzige Gemeinwesen Krankenversicherung wieder abschaffte unter Trump, läuft auf deine erwähnten Verhältnisse der Frühzeit raus, geistig / mental betrachtet.
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hansel
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Beitrag von hansel » 10. Mär 2022 20:05

Das von mir Beschriebene ist nun mal die Erkenntnis der Historiker, keine bloße Theorie. Die Entwicklung zu den Menschenrechten ist nun mal ein quälend langsamer Prozess.
Aber es kein Zufall, dass sich "unsere" Menschenrechte (es gibt ja auch andere) im europäischen Kulturkreis entwickelt haben.
Ja, auch unsere Menschenrechte haben ihren Ursprung in der jüdisch-christlichen Religion.
Sie sind ein Kind des Christentums - mit quälend langsamer Geburt - und nicht immer von der Kirche geliebt.
Zuletzt geändert von hansel am 10. Mär 2022 20:11, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Wunderblümchen » 10. Mär 2022 20:09

Hauptsache Menschenrechte! :mg:
Möchtest du dazu noch ein wenig ausholen? Warum gerade in Europa? Welche anderen gibt es noch? Warum aus der Religion und nicht aus dem Verstand?
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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