Gendern?

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kiara
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Re: Gendern?

Beitrag von kiara » 11. Jun 2013 13:36

Das sind 10 Zeilen, da machts auch mal nix n Fullquote zu benutzen. ;)

@vampy: das stimmt schon, aber die schienen beide sehr belesen darüber zu sein und sich sehr stark damit auseinandergesetzt zu haben und konnten ihre (teilweise imho etwas abstrusen) Theorien auch alle mit Büchern "untermauern" bzw diese zitieren. und innerhalb ihres diskurses waren das durchaus interessante und kluge gespräche, aber wehe man kam mit ideen oder hinterfragungen, die außerhalb dieses "rahmens" waren. ähnlich wie bei christen, wenn die grundidee, dass man an einen gott nicht glaubt, nicht geteilt wird, kommt kaum ein vernünftiges gespräch zustande weil die sich ständig darauf fixieren dass man zuerst davon überzeugt werden muss, dass es einen gott gibt und dass deren ideen sowieso alle nur innerhalb dieses rahmens sinn machen.
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Re: Gendern?

Beitrag von Vampy » 11. Jun 2013 14:56

die können ja noch so eindrucksvoll gewesen sein, man kann nicht von 2 leuten auf ne ganze richtung schließen. stell dir mal vor, jmd lernt n veganer-freak-pärchen (zb die rohkost-brigitte+anhang) kennen, und sagt dann, alle veganer wären spinner, und die wären wie totalitäre christen besessen und würden nichts anderes akzeptieren und völlig gehirngewaschen. das mag ja für die 2 zutreffen, aber 2 leute können niemals repräsentativ sein.
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Kim Sun Woo
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Re: Gendern?

Beitrag von Kim Sun Woo » 11. Jun 2013 15:23

stimmt.

aber kiara schreibt doch auch selbst, daß sie möglicherweise nur an die falschen Gesprächspartner geraten ist?
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kiara
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Re: Gendern?

Beitrag von kiara » 11. Jun 2013 16:30

ja, das stimmt eigentlich schon, vampy. ich müsste mich mal mehr damit auseinandersetzen.

obwohl beim veganismus ist es doch genauso: n ordentlicher anteil hat leider gewissermaßen n schuss weg (auch im RL bei veganertreffen). aber ist halt nur ne minderheit. evtl ist das ja bei dem genderkram auch so...
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Re: Gendern?

Beitrag von Zardoz » 12. Jun 2013 19:10

Vielleicht kann man ja nicht von Studenten auf die Wissenschaft schliessen ... aber von der Spitze auf den Unterbau?

http://scienceblogs.de/kritisch-gedacht ... n-werlhof/

Die find ich einfach nur geil ..... ist aber wohl zunächst von Köln nach Ösiland ausgelagert worden und in Ösiland schließlich emeritiert.
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Re: Gendern?

Beitrag von kiara » 12. Jun 2013 19:34

Da sitzt ne Frau und redet Blödsinn. Was genau hat das mit Gendern zu tun?
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Re: Gendern?

Beitrag von Zardoz » 12. Jun 2013 19:47

Die Tante ist / war mit an der Spitze der ganzen Gender-Welle.

Sie hat den Öko-Feminismus erfunden und wurde mit einer Professur geehrt ...

Ich kann gar nicht sagen, wie geil ich das finde ... Öko-Feminismus. Wenn ich das verstehe, ist gaaaanz kurz gefaßt an allem Bösen auf der Erde der Mann schuld, schon so ab Steinzeit ...
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Re: Gendern?

Beitrag von Vampy » 12. Jun 2013 19:57

männer waren schon immer die hauptakteure für alles mögliche, also haben sie in der geschichte auch bisher den größten schaden verursacht; das ist doch jetzt nicht so die bahnbrechende neuigkeit. diktatoren, nazis, kolonialisten, terroristen sind/waren zum überwiegenden teil männer. ist halt nur die frage was man daraus schlussfolgert
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Beitrag von kiara » 12. Jun 2013 20:43

Zardoz hat geschrieben:Die Tante ist / war mit an der Spitze der ganzen Gender-Welle.
Sagt wer? Ich bezweifle außerdem dass sich die Gender-Welle so einheitlich zusammenfassen lässt.
Zardoz hat geschrieben: Sie hat den Öko-Feminismus erfunden und wurde mit einer Professur geehrt ...
Es wurden alle möglichen Leute für irgendn Quatsch mit ner Professur geehrt. Na und?
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Beitrag von mimenda » 6. Jul 2013 17:11

Es ist für mich schwer begreifbar, wie das Herumdoktern am Symptom die Ursache des Problems beheben soll. Und nichtgenderkonforme Wendungen sind nun mal Symptome. Ob ich statt "Neger" "Schwarzer" oder "maximal Pigmentierter" sage, hat nichts damit zu tun, ob ich Ressentiments gegenüber dieser Menschengruppe hege. Ebensowenig wird das Gegendere zu weniger Machos und Chauvis führen. Sprache ist nur zum geringen Teil diskriminierend, überwiegend ist sie schlicht Konvention. Man könnte eine solche vorgeben (etwa schon in der Schule) oder vormachen (so wie die neue STVO von zu Fuß Gehenden usw. spricht) und auf Nachahmer hoffen. In den 70ern redete man oft von Frau Bundestagspräsident. Solche sprachlichen Vermännlichungsgesten wären heute nicht mehr vorstellbar. Aber dies bestimmt nicht deshalb, weil irgendwelche SprachwächterInnen ihre ZeigefingerInnen drohend erhoben hätten, sondern weil es seither ein Umdenken in der Gesellschaft gegeben hat.

Für mein Empfinden ist das Gegendere sinnlos und überdies oft schlicht lächerlich. Jedesmal wenn ich sehe, dass sich die ehemals Evangelische Studentengemeine jetzt Evangelische Studierenden Gemeinde (sic!, ohne Bindestrich) nennt, bekomme ich einen leichten Würgereiz. Ein Studierender studiert nur in dem Moment, in dem er über seinen Büchern sitzt, ebenso wie Rad Fahrende auch was anderes sind als Radfahrer und der Schüler als der Lernende oder "Schulende". Die Sprache tendiert von sich aus zur Ökonomie. Diese Konstruktionen von Wortungefügen wird sich daher ohnehin nicht durchsetzen.

Bei dem Gegendere verstehe ich auch nicht wirklich, warum sich der Fokus nicht auch auf den Umstand richtet, dass die Substantive im Deutschen im Plural mit dem "weiblichen" Artikel versehen werden (z.B.: die Männer). Das müsste man auch ändern (in: der Männer). Und wie würden da eigentlich andere Sprachen vorgehen, etwa das Tschechische, in dem es eine Unterscheidung zwischen männlich, männlich unbelebt, weiblich, sachlich gibt (eine weiblich belebte Form kommt nicht vor). Die müssten die gesamte Deklination umkrempeln, bei 7 Fällen! Viel Spaß! Oder wie macht man das eigentlich im Englischen (writer, author, drinker)? Und wieso ist die Sonne im Spanischen männlich und im Deutschen weiblich und wieso ist das beim Mond umgekehrt? Das ist doch diskriminierend. Also: weg mit weiblichen und männlichen Formen für Dinge: das Mond, das Sonne, die Frau, der Mann, der Kind oder die Kind. Und im Plural das Monde, das Sonnen, die Frauen, der Männer, der Kinder oder die Kinder. Tja, da käme man dann mit den Fällen noch mehr in die Bredouille als ohnehin schon, aber was soll's. Es kann sowieso kaum mehr jemand recht schreiben bzw. rechtschreiben.

Auf einem ganz anderen Blatt, damit mich hier keine/r falschversteht, steht die sonstige Genderforschung. Ich finde es höchst spannend, Geschlechtlichkeit zu dekonstruieren und damit aufzuräumen, dass es einen Unterschied zwischen den kognitiven Fähigkeiten von Mann und Frau gibt.
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