Gendern?

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
Sabotagehase
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Beitrag von Sabotagehase » 23. Dez 2023 02:58

Vlt wär es auch einfach eine Überlegung wert zu schauen, wie man Verweise auf Geschlecht, Identität oder was auch immer (um was es geht ist ja eh irgendwie nie klar..), die in den meisten Situationen eigentlich ziemlich unnötig ist, zu verzichten.
Das widerspricht vlt der Argumentation, dass Gendern u.a. auch der Sichtbarmachung dient, aber im Grunde wäre die langfristig bessere Lösung wahrscheinlich, sich eine einfache neutrale Form für alles auszudenken und fertig. Dann müsste sich auch niemand mehr ein Neopronomen ausdenken oder irgendwelchen nervigen Fragen aus dem Weg gehen, weil Leute "geschlechtergerecht" sprechen wollen, was unsere Sprache derzeit offensichtlich einfach nicht hergibt.

Das/(mein) Problem mit diesem verlogenen Ekel von Söder ist auch nicht dieses Verbot per se, sondern dass er offensichtlich das als großes Problem sieht, gegen das er irgendwie jetzt unbedingt was unternehmen muss. Wie ehrenhaft von ihm, so tollkühn die deutsche Sprache zu verteidigen, ja im prinzip die gesamte chistlich-abendländische Kultur.
Es ist schon iwie bezeichnend welche Leute wegen so einer Kleinigkeit wie Gendern so einen absoluten Terz machen, während es an anderer Stelle tatsächlich echte Probleme gibt, die man lösen könnte. Aber wenn man Probleme heraufbeschwört wo eigentlich keine Sind, kann man Menschen ggf genug Angst machen bzw bestehende Ängste bedienen, bis sie einen wählen, schließlich rettet man ja ihr Wertgefüge und so. Schuld an allem sind ja eh die anderen (die Grünen mit ihrem Gendergaga usw), das muss man ja eh mal gesagt haben.
In dem Sinne ist mir eigentlich jede Person, die auffällig viel Energie in einen Rage aufs Gendern (nicht zu verwechseln mit fundierter Kritik) steckt hart suspekt, einfach weil ich keinen Vernünftigen Grund sehe, freiwillig Teil des rechten, antifeministischen Backlashes zu sein, den es gerade gibt. Hauptsache "Kulturkampf von links" als das Größte aller Übel zu inszenieren, damit man irgendwas hat, wegen dem man sich aufspielen kann.

Mervon2
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Beitrag von Mervon2 » 23. Dez 2023 05:01

Hm,mMn.erfordert auch das Gendern viel Energie (wegen der ständigen Mehraufwands beim Reden und Schreiben)
Wenn jetzt Politiker viel Energie darauf verwenden, das Gendern zu verbieten,dann ersparen sie in der Folgezeit den Energieaufwand der mit dem Gendern verbunden ist.
Ja,man könnte für alle geschlechtsspezifischen Worte eine neutrale Form erfinden.
Man kann aber auch meistens die bisher üblichen Bezeichnungen wie zB. "der Kunde","der User" als neutral betrachten.Nur wenn eine konkrete Person gemeint ist,sollte man das Geschlecht hervorheben.( also alles lassen wie bisher)
Zuletzt geändert von Mervon2 am 23. Dez 2023 05:49, insgesamt 2-mal geändert.

Sabotagehase
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Beitrag von Sabotagehase » 23. Dez 2023 17:15

Finde die Moderatorinnen bei den Nachrichten von Arte zeigen es zb sehr gut, wie locker flockig gendern funktionieren kann, wenn man es einfach mal versucht. Es hört sich nicht komisch an und ich schätze wenn man sich selber dran gewöhnen würde wär es am Ende halb so schlimm. Ansonsten halte ich Argumentationen die den Energieaufwand betreffen in anderen politischen Themenfeldern für angebrachter. Da sind betreffende Politiker leider auch anderer Meinung.

Ich meine nicht, dass man unbedingt für alles eine neue Form erfinden muss. Ich finde neutrale Formen allgemein besser. Aber eine Form ist erst dann neutral, wenn man nicht wie beim generischen Maskulinum Männer oder alle meint. Da müsste sich sowas wie "meine Frau ist Bäcker" schon (wieder) einschleifen. Würde theoretisch reichen (hier würde sogar das Geschlecht bekannt gegeben, lol), keine Ahnung warum es dann noch eine BäckerIN sein muss. Seh den Sinn nicht, da Geschlecht/Gender noch reinzubasteln, wir wissen, die Person bäckt beruflich, fertig.
Alles so zu belassen wie es ist zwingt Menschen dazu, permanent irgendwelche (unnötigen) Annahmen über andere zu treffen. Gerade für Leute, die nicht so ganz ins Binäre Schema passen (ob tatsächlich oder nur "optisch") eher scheiße, gelinde gesagt. Ich hab zumindest keine Lust, bei Leuten bei denen es keine Rolle spielt rätsel raten oder fragen zu müssen, wie sie angesprochen oder in 3. Person erwähnt werden wollen. DAS ist Energieaufwand und diesen Aufwand nicht betreiben zu wollen vlt auch einfach respektlos.

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 6. Jan 2024 07:29

https://www.ovb-online.de/weltspiegel/b ... 49174.html
Ein Rückschritt“? – Wie Söders Gender-Verbot für Protest an bayerischen Unis sorgt
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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