Gendern?

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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GluecksPilz
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Beitrag von GluecksPilz » 28. Okt 2011 16:57

@benutzer:
Gibts einen besonderen Grund, wieso du gerade die Unterstriche bevorzugst?
hat benutzer doch gut erklärt:
es geht dabei darum menschen mit einzubeziehen, die sich außerhalb der zweigeschlechtlichkeit sehen, also zb. queers und intersexuelle.
ich weisz, dass das teilweise schwer zu lesen ist, aber erstmal finde ich das garnicht schlecht, da mensch(!) sich dann vielleicht fragt, was das soll und zweitens gewöhnt mensch sich mit der zeit daran.
Das nennt man btw. Gender-Gap.

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pondo
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Beitrag von pondo » 28. Okt 2011 18:01

Ah, ich habs irgendwie geschafft, das zu überlesen. Danke!
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Murphy
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Beitrag von Murphy » 28. Okt 2011 19:05

Huhu ^^

die Diskusssion überfordert mich echt. >_> (… zeitlich)

ich wollte noch was zum Thema Lesbarkeit schreiben:

Das Binnen-I finde ich okay, allerdings könnte ich nie "der_die Student_in" schreiben; ich finde, da sollte man dann auf den Plural ausweichen ("die StundentInnen"), im Falle einer einzelnen konkreten Person dann natürlich die jeweilige Geschlechtsbezeichnung. Letzten Endes müsste dafür ein vierter, neutraler Artikel her (wie im Englischen "the"). "Der_die" kann ich dem Leser echt nicht antun. "Mensch" schreiben statt "man", werd ich mir aber angewöhnen, das klingt auch schön.
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illith
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Beitrag von illith » 28. Okt 2011 23:37

zu einem unterstrich kann ich mich aus ästhetischen gründen ebenfalls nicht durchringen. ich las auch mal das argument, dass der gewissermaßen eine künstliche kluft zwischen die beschlechter setzt, das find ich ähnlich.
für mich bedeutet die binnenmajuskel die entstehung einer neuen form, ein gemisch, dass nicht mehr "er" und "sie" meint, sondern eben was transbinäres darüber hinaus. so.^^

ansonsten hat mir pondo ja den schreibkram mehr oder weniger abgenommen, bzgl der urspürnglichen bedeutung man = mensch = mann (ist ja in mehreren sprachen immernoch so, dass das wort für mann und mensch identisch ist).
die rune für man sieht übrigens aus wie ein stilisierter weiblicher unterleib + beine. nämlich so, wie das zeichen für netz bei handys, dieses Y mit durchgezogenem senkrechten strich. (das hat mich beim aufkommen der ersten handys in meinem umfeld immer sehr irritiert :D )
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 28. Okt 2011 23:47

Ich hatte ihn eigentlich so verstanden dass man =/= mensch und dass diese postulierten Verbindungen mit nordischen Sprachen wenig Bedeutung für die deutsche Etymologie haben?
Zuletzt geändert von Akayi am 28. Okt 2011 23:55, insgesamt 1-mal geändert.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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illith
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Beitrag von illith » 28. Okt 2011 23:55

dann hab ich das vlt fehlinterpretiert?
pondo, bitte lösen sie!
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 29. Okt 2011 00:00

Ich hatte das v.a. hieraus gelesen:
pondo hat geschrieben: Ich habe gerade noch mal im mhd. Taschenwörterbuch (nach M. Lexer, 38. Aufl.) "man" und "mensch" nachgeschlagen. Im Mittelhochdeutschen galt demnach folgende Bedeutungsübersicht:
man: "mensch; mensch männlichen geschlechtes in gereiftem alter, mann; tüchtiger mann, bes. tapferer kriegsmann; ehemann; geliebter; verlobter; sohn; dienstmann; [...]"
mensch: "mensch; mädchen, buhlerin; dienender mensch, magd od. knecht; koll. das menschliche geschlecht."

tl;dr
Altnordische Etymologie hat keine Gültigkeit für die Entwicklung des Hochdeutschen. "man" hat sexistische Hintergründe, weshalb ich den Gedanken nachvollziehen kann, hier sprachliche Gleichberechtigung zu schaffen - so albern es auch umgangssprachlich zunächst klingen mag.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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benutzer
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Beitrag von benutzer » 29. Okt 2011 13:53

@zageism: ich glaube nicht, dass die leserlichkeit wirklich darunter leidet, vllt der lesefluss, aber das muss ja der sache, wie schon gesagt, garnicht schaden. und: ja, ich mache mir auch sonst gedanken um meine sprache: bspw. würde ich, wenn ich über umwelt rede, von arbeiter_innen und kapitalist_innen, statt von arbeitnehmer_innen und arbeitgeber_innen sprechen, obwohl es an dem thema umwelt nichts ändert.

^^ja der gap(_) ist schon noch mal ein unterschied zum Binnen-I und auszerdem kann man damit ja auch artikel und pronomen gendern.
kann man sich, wenn man will, dazu noch antun: http://arranca.org/ausgabe/28/performing-the-gap (wobei da hinter dem _ ein groszes I kommt, was ich komisch finde...)

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 29. Okt 2011 14:00

Bei "KapitalistInnen" o.ä. nutze ich eher die männliche Form. Nicht um eine männlich/weiblich böse/gut Dichotomie aufzumachen, sondern um die Realität, in der Frauen einen nur geringen Anteil an Besitz und Verfügung über Kapital haben, nicht zu verschleiern.
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Re: Gendern?

Beitrag von benutzer » 29. Okt 2011 14:12

hm. also ich gender immer alles durch, es sei denn, es sind wirklich nur männer/frauen. beide varianten haben, glaub ich, so ihre probleme und treffen nicht 1:1 auf das beschriebene zu.

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