Sexismus, Gleichberechtigung & Religion

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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illith
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Beitrag von illith » 4. Mai 2008 22:57

jinkazama hat geschrieben:Das Verschleiern hat aber einen einfacheren Grund. Männer zwingen Frauen dazu, ihre Schönheit vor anderen Männern zu verbergen, damit sie nicht irgendwie verführerisch wirken. (Ja, auch das Haar)
es ist eben nicht der fall, dass immer irgendwelche männer frauen (direkt) dazu zwingen, sich zu verschleiern. sehr viele (die meisten?) machen das freiwillig (strukturelle und subtile zwänge mal ausgeklammert)
auch wenn es dicke Fässer sind, die niemand freiwillig auch nur ansehen würde, tragen sie die Tücher.
dumme aussage. bitte noch einmal kurz überdenken.
Gott hat sowas sicher nicht eingeführt.
naja, es gilt wohl für so ziemlich alle religiöse bräuche und ansichten, dass die nicht "gott eingeführt" hat :mrgreen: :mrgreen:
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pünktchen.av
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Beitrag von pünktchen.av » 5. Mai 2008 11:43

Gary hat geschrieben:Ich finde es nicht ok gläubigen Frauen pausal zu unterstellen, sie würden die Gleichberechtigung untergraben.
kommt immer drauf an, woran sie glauben. wenn ihre religion antiemanzipatorisch ist, und das sind in der überkommenen auslegung so ziemlich alle, und sie in ihrer privaten auslegung nicht wenigstens die übelsten sexistischen aspekte relativieren, dann sind sie feinde der gleichberechtigung. da gilt für frauen nichts anderes als für entsprechend sexistische männer und für religionen nichts anderes als für rein weltliche sexistische ideologien. ich seh nicht ein, wieso ich religiösen deppen da irgendwie narrenfreiheit zubilligen soll. und wenn sie das freiwillig machen, dann ist das nicht besser, sondern schlimmer.
Sein Pferdestall war abgebrannt, als Konfuzius von der Audienz heimkehrte.
Er fragte: "Sind Menschen verletzt?"
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Gary
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Beitrag von Gary » 5. Mai 2008 15:21

pünktchen.av hat geschrieben:ich seh nicht ein, wieso ich religiösen deppen da irgendwie narrenfreiheit zubilligen soll.
Weil es vieleicht der Sinn Ihres Lebens sein könnte? Ich glaube niemand der nicht gläubig ist hat wirklich etwas was von der Intensität dieser Gefühle verstehen. Diese Menschen sind so erfüllt von dem Glauben an etwas großes Gutes, dass man Ihnen statt dem Respekt (der Ihnen schon pauschal zusteht) auch vieleicht ein klein bisschen Neid zukommen lassen sollte.
pünktchen.av hat geschrieben:und wenn sie das freiwillig machen, dann ist das nicht besser, sondern schlimmer.
Warum ist es schlimmer sich frei für eine Weltanschauung zu entscheiden statt dazu erzogen zu werden und nicht durch selbstreflektion anders zu werden?
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 5. Mai 2008 15:50

ich finde zur gleichberechtigung gehört auch die freiheit, auf gleichberechtigung zu verzichten.
illith hat geschrieben:
auch wenn es dicke Fässer sind, die niemand freiwillig auch nur ansehen würde, tragen sie die Tücher.
dumme aussage. bitte noch einmal kurz überdenken.
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pünktchen.av
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Beitrag von pünktchen.av » 5. Mai 2008 16:05

Gary hat geschrieben:
pünktchen.av hat geschrieben:ich seh nicht ein, wieso ich religiösen deppen da irgendwie narrenfreiheit zubilligen soll.
Weil es vieleicht der Sinn Ihres Lebens sein könnte? Ich glaube niemand der nicht gläubig ist hat wirklich etwas was von der Intensität dieser Gefühle verstehen. Diese Menschen sind so erfüllt von dem Glauben an etwas großes Gutes, dass man Ihnen statt dem Respekt (der Ihnen schon pauschal zusteht) auch vieleicht ein klein bisschen Neid zukommen lassen sollte.
na und? bei nationalisten mag der sinn ihres lebens die größe ihrer nation sein, bei rassisten die ihrer volksgemeinschaft, bei materialisten die ihrer villa, bei fußballfans die ihres fußballvereins - wenn ich deren ideale scheisse finde, sag ich das auch. wieso sollen gerade religiös begründete ideologien artenschutz geniessen? ich respektier die leute als menschen, deshalb muss ich doch nicht ihre bekloppten wahnideen respektieren.
Gary hat geschrieben:
pünktchen.av hat geschrieben:und wenn sie das freiwillig machen, dann ist das nicht besser, sondern schlimmer.
Warum ist es schlimmer sich frei für eine Weltanschauung zu entscheiden statt dazu erzogen zu werden und nicht durch selbstreflektion anders zu werden?
das meinte ich nicht - ich bezog mich auf freiwillig den schleier tragen (oder sich vergleichbaren religiösen geboten unterwerfen) versus wegen familiären/gesellschaftlichen etc. druck das kopftuch tragen. wie diese freiwillige entscheidung entstanden ist, ist mir wurscht.
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jinkazama
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Beitrag von jinkazama » 5. Mai 2008 18:09

:)
Zuletzt geändert von jinkazama am 5. Mai 2008 21:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Sexismus, Gleichberechtigung & Religion

Beitrag von jinkazama » 5. Mai 2008 18:16

@illith

Soll das jetzt heißen, du bist der Meinung, Frauen in Islamistischen Ländern haben vor 100 Jahren oder so aus religiösem Glauben heraus angefangen, sich zu verschleiern? Was ich gehört habe, dient es nur dem Verstecken ihrer Sexualität, ihrem offenen Haar und allem, was Männer auch nur im entferntesten in die Stimmung versetzen könnte.

Wikipedia ausschnittsweise weiß mehr :D :
Vorschrift (z.B. aufgrund von Gesetzen in einigen islamischen Ländern wie dem Iran), Druck aus dem sozialen Umfeld , Symbol der Gruppenzugehörigkeit

und

Von Kritikern im Kopftuchstreit wird eingewandt, das Kopftuch führe zu einer Stigmatisierung der Frau, die sich den Männern unterzuordnen habe und fördere das Patriarchat. Das Kopftuch mache nach Ansicht von Alice Schwarzer Frauen zu Menschen zweiter Klasse und behindere die Gleichberechtigung von Frauen, was von den Befürwortern des Kopftuches bestritten wird. Der Schriftsteller Feridun Zaimoğlu brachte im Zusammenhang mit der Deutschen Islamkonferenz die Wortschöpfung "Schamtuchträgerin" auf und wurde in Folge durch Teile der Presse und den Zentralrat der Ex-Muslime heftig kritisiert und einer rückständigen Haltung gescholten, die Islamismus und die Unterdrückung der Frau fördere.
@ Pünktchen: Langsam wirst du mir sympathisch alte(r)??? :laugh:

@ vampy + illith: :O Schwermütigerweise entschuldige ich mich für diese respektlose Beleidigung schwerer Mitgenossinnen. :blush: Es kommt nicht drauf an, was man auf die Waage bringt, sondern was der Inhalt davon ist. (auf seelischer Ebene)
Zuletzt geändert von jinkazama am 5. Mai 2008 21:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von umwelt » 5. Mai 2008 21:20

das problem ist ja nich, dass sich die leute knapp und eng anziehen sondern dass vermittelt wird, dass sich menschen mit bestimmten geschlechtsmerkmalen knapp und eng anziehen _müssen_ weil sie ja diese geschlechtsmerkmale haben...

geschieht natürlich etwas subtiler.

*knallenges shirt anzieh, hanteln wegleg und mädelz aufreißen geh*

gruß:

kilian

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Gary
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Beitrag von Gary » 5. Mai 2008 22:29

pünktchen.av hat geschrieben:na und? bei nationalisten mag der sinn ihres lebens die größe ihrer nation sein, bei rassisten die ihrer volksgemeinschaft, bei materialisten die ihrer villa, bei fußballfans die ihres fußballvereins - wenn ich deren ideale scheisse finde, sag ich das auch. wieso sollen gerade religiös begründete ideologien artenschutz geniessen? ich respektier die leute als menschen, deshalb muss ich doch nicht ihre bekloppten wahnideen respektieren.
So lange sie niemanden Schaden können sie doch tun was sie wollen (vor allem die Aufzählung ist eh der Hammer). Es sollen nicht "gerade religiös begründete ideologien artenschutz geniessen" sondern alle (eben so lange sie keinem Schaden). Ich verstehe nicht deinen Drang (und da spiele ich auch auf das AV an) andere runter zu machen. Woher kommt das?
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pünktchen.av
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Beitrag von pünktchen.av » 5. Mai 2008 23:04

Gary hat geschrieben:So lange sie niemanden Schaden ...
das ist doch genau der punkt. bei rassismus sollte recht klar sein, dass der für andere negative folgen hat, auch nationalismus ist da nicht ganz ohne. der fußballfan ist hingegen in der regel harmlos, der materialist ebenfalls - obwohl es da schon zu verteilungskonflikten kommt. und auch religionen haben in aller regel den anspruch, auch gesellschaftliche maßstäbe zu setzen, an die sich auch der nichtreligiöse rest zu halten hat. auch der veganismus als politische ideologie begnügt sich ja nicht mit persönlicher glückseeligkeit, sondern will die tiere "befreien" - also mir was verbieten. wieso sollte ich das nicht kritisieren?
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Er fragte: "Sind Menschen verletzt?"
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