Kinderarbeit

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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Gary
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Beitrag von Gary » 17. Jun 2008 23:16

Das was ich gut finde bei Lohnarbeit, dass die Menschen die Ihre Arbeit gut machen oder Arbeit machen die anderen nicht machen können auch entlohnt werden können.

Das Negative ist natürlich, dass die oberen 10.000 dieses außer Kraft setzen, weil eben niemand über deren Entlohnung entscheidet bzw. sie es gegenseitig tun.


Ich glaube fast alle (über 95%) beziehen ihre Motivation zur Arbeit aus dem Lohn, wenn diese wegfallen würde, dann würden viele diese nicht mehr ausführen und fast der ganze Rest nicht mehr so produktiv sein wie bei Lohnarbeit.
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Gebull
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Beitrag von Gebull » 18. Jun 2008 00:03

der springende punkt ist ja auch die lohnabhängigkeit als der lohn an sich. so'n lohn ist natürlich was feines, also ich geh gern am anfang des monats an mein konto und guck mir das geld an was drauf liegt, auch wenn ich zugeben muss, das dies noch kein lohn ist sondern nur taschengeld (:D). gegen eine entlohnung der arbeit die man tut ist je erstmal nichts einzuwenden, das aber im extremfall das leben von der entlohnung abhängt, dass ist ja das eklige an der ganzen sache. das heißt du wirst nicht "belohnt" wenn du deine arbeitskraft verkaufst, sondern du musst deine arbeitskraft verkaufen um überhaupt erst leben zu können.
das es sooo krass in deutschland nicht ist, ist mir auch klar, aber diesen umstand haben wir auch nicht dem guten kapitalismus zu verdanken, sondern der arbeiterklasse, die dies erkämpft hat.

ansonsten lass ich jetzt mal lieber die diskutieren die von dem ganzen lohn-gedöns mehr ahnung haben als ich :D
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Gary
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Beitrag von Gary » 18. Jun 2008 10:20

Deswegen findet der Gary ja auch das bedingungslose Grundeinkommen interessant.
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Cruste
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Beitrag von Cruste » 18. Jun 2008 14:29

das ein grundeinkommen für jeden in höchster wahrscheinlichkeit dazu führt, das noch mehr eigenverantwortlich und ohne sicherungen zu leben ist.
du hast dein geld aber musst zugleich auch bei krankheit aus eigener tasche zahlen, was sinn macht, dennoch scheiße ist.

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Gary
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Beitrag von Gary » 18. Jun 2008 22:10

Dann meine ich ein anderes Grundeinkommen als du. Das was ich bisher gelesen habe würde die Krankenkassen nicht angreifen. es würde "nur" die Rentenversicherung/Kindergeld/Arbeitslosenversicherung/Sozialhilfe überflüssig machen.
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Cruste
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Beitrag von Cruste » 18. Jun 2008 22:29

ja, schon klar was du meinst, nur die frage ist einfach, wie soll das realisiert werden.

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Gary
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Beitrag von Gary » 18. Jun 2008 22:32

Gary hat geschrieben:
.:M:. hat geschrieben:Ansonsten einfach mal mit dem "Bedingungslosen Grundeinkommen" beschäftigen. Ich bekomme es aus dem Kopf jetzt nicht mehr ganz hin, aber mein Lieblingsdozent erwähnte, dass es in Deutschland problemlos möglich wäre, jedem Bürger (generisches Maskulinum) ein Grundeinkommen von (iirc) 700€ zu zahlen, ohne! das die betreffende Person arbeiten müsste. Allein dadurch, dass diejenigen arbeiten gingen, die gerne mehr als 700€ hätten, könnte dieses System finanziert werden. Abgesehen davon gibt es auch schon andere Modelle, die zum Beispiel "Arbeitsplatzsharing" vorsehen, so dass man zum Beispiel drei Jahre arbeiten geht und anshcließend drei Jahre nicht arbeitet, den Arbeitsplatz übernähme dann jemand anderes und man bekäme das gleiche (!) Gehalt - auch das könnte funktionieren, hört sich jetzt zwar seltsam an, aber das liegt hauptsächlich daran, das ich das System gerade nicht mehr vollständig zusammenbekomme und erst in meinen Unterlagen suchen müsste...
Ich interesiere mich sehr für das bedingungslose Grundeinkommen, gerade weil es noch ein paar Nebeneffekte hätte.

Meine Gedanken im Grunde unbeeinflusst durch andere die sich Gedanken dazu gemacht haben, deswegen verzeiht mir, wenn ich irgendwo einen logischen Fehler habe.

Der Mittelstand würde den Teufel tun und versuchen von 700,- € zu leben und das Geld wunderschön verpulvern, was die Wirtschaft ankurbelt (und nicht nur unsere). Es könnte viel mehr Kleinkunst entstehen und jeder könnte sich Bio leisten.

Die Fragen lauten: Wo soll das Geld herkommen und wie kommt es zu den Bürgern?

Das Grundeinkommen wird nur durch eine Umstrukturierung finanziert statt überall Beamte zu haben, die Arbeitslose, Bedürftige, Kinder und Rentner verwalten, werden diese Menschen arbeitslos und das Gehalt und die Kosten (der Arbeitsplätze) können aufgeteilt werden.

Die Bürger müssten nach der Geburt erfasst werden und würden ab dem ersten Tag bis zum Tod das Einkommen erhalten.


Probleme:

Vollbeschäftigung ist als eines der Staatsziele im Gesetz festgelegt. Da die Vollbeschäftigung seit 25 Jahren nicht mehr erreicht wurde und im Zuge der Industrialisierung der Dienstleistung auch nicht mehr erreicht werden wird, sollte man sich überlegen wie sinnvoll es ist Krampfhaft daran festzuhalten.

Die meisten in Ämtern Beschäftigten sind Beamte. Um Korruption zu verhindern wurde Ihnen ein lebenslanger Kündigungsschutz zugesichert. Man kann diese Menschen nicht einfach entlassen. Das würde bedeuten Verträge zu brechen.

Die Umstrukurierung würde nicht nur verlangen, dass jeder Bürger eine eindeutige Nummer bekommt sondern, dass jeder Bürger in einer einzigen Datenbank erfasst wird. Datenschützer könnte versuchen dagegen vor zu gehen.

Die Umstrukturierung würde sehr viel Geld kosten. Dieses vorzuschiessen kostet später wieder Zinsen, was den Haushalt auch langfristig belastet.

Falls das System nicht funktioniert, kann man nicht einfach alles wieder zurück ändern. Die Auswirkungen könnten den Sozialstaat vernichten.

Die Arbeitsämter vermitteln und beraten ja auch (auch wenn an den Stammtischen eine andere Meinung herscht) und so manche Schulung hat dem einzelnen wirklich etwas gebracht. Diese Leistung würde erstatzlos wegfallen, da sie jetzt (leider) eine Nebenleistung ist und als Hauptleistung schlechter finanzierbar wäre.

(das ist schon fast Polemik) fast kein Politiker im Bundestag hätte den Mut für eine solche Entscheidung.

Arbeitslosigkeit ist gesellschaftlich verpöhnt, diese Ausgrenzung der Arbeitslosen kann man aber nicht durch eine Reform ändern.
Ich hatte das schonmal hier gesellschaft-politik-f30/bedingungslose ... n-t97.html
formuliert.
Wir sind dann aber völlig abgedriftet. Ich hab es leider nie durchgerechnet, weil es mir zu mühsam war die Zahlen raus zu suchen.
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