Palästina & Israel - Summary plz?

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
hansel
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Beitrag von hansel » 9. Mär 2017 22:16

newvegan03 hat geschrieben:War jemand von euch schon mal in Israel?
Ja,....ich.
(Tschuldigung, war wieder ein Fullquote)

sova
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Beitrag von sova » 12. Mär 2017 14:37


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Akayi
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Beitrag von Akayi » 12. Mär 2017 17:28

Ich halte es allgemein nicht für zielführend Links einfach so unkommentiert zu posten. In dem konkreten Fall würde ich aber auch die mehr als zweifelhafte Quelle kritisieren. Man sollte sich wirklich anschauen was man ao verlinkt.

Edit: dass die breite Akzeptanz Israels und seiner Politik in den europäischen Medien nach wie vor problematisch ist: geschenkt.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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somebody
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Beitrag von somebody » 15. Mär 2017 22:39

aljazeera.com hat geschrieben:UN report: Israel has established an 'apartheid regime'
Report breaks new ground on the UN's examination of the situation in occupied Palestine by using the word 'apartheid'.
http://www.aljazeera.com/indepth/featur ... 53798.html
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gemüse
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Beitrag von gemüse » 15. Mär 2017 23:15

newvegan03 hat geschrieben:Wer jemand von euch schon mal in Israel?
Ja, ich. Auch in den Nachbarstaaten, inklusive dem (oder mittlerweile besser: den) Palästinensischen, die ja seit Jahren eine eigene Regierung haben. Deshalb staune ich so über den Unsinn, der hier in manchen Beiträgen steht. Inklusive dem eben von somebody verlinkten Al-Jazeera-Beitrag. Die arabischen Bürger Israels haben dieselben Bürgerrechte wie die nicht-arabischen, können wählen, sind im Parlament vertreten, haben Anspruch auf dieselben Sozialleistungen, studieren an Unis, leiten Ausbildungseinrichtungen, Medien, Krankenhäuser, stehen Gerichten vor und verurteilen in dieser Funktion hochrangige Politiker, etc. pp.

Diese Informationen sind auch jenen frei zugänglich, die noch nie in Israel oder den angrenzenden Staaten waren, sogar auf Deutsch. Aber das wären ja so viele Buchstaben, und dann passen sie noch nicht mal ins vorgefasste Bild, nicht wahr.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 16. Mär 2017 07:19

Das jetzt ernsthaft ein Besuch Israels als Argument aufgeführt wird ist leider bezeichnend aber nicht verwunderlich. Wie man sich darauf versteigen kann zu behaupten arabische Israelis hätten dieselben Recht wie Juden ist in anbetracht der alltäglichen und institutioneller Diskrimminierung dieser Menschen einfach nur traurig. Das wird seit Jahren von NGOs und Regierungsorganisationen (sogar der Vertbündeten Israels) konstatiert. Das zeigt einfach dass es den Fans hier gar nicht um eine ernsthafte, an Fakten und Argumenten orientierte Auseinandersetzung geht sondern um die Ehrenrettung der eigenen Lieblingsethnie.

Aber klar, jeder der anderer Ansicht ist kann anscheinend nur nicht lesen. Noch so ein klasse Argument. Sparst du schon fleißig für den nächsten Ausflug ins gelobte Land?


Amnesty International: http://www.amnesty.de/laenderbericht/is ... te-gebiete
Human Rights Watch: http://www.hrw.org/de/naher-osten-und-n ... palaestina
US Außenministerium: http://www.state.gov/j/drl/rls/hrrpt/20 ... 265500.htm
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somebody
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Beitrag von somebody » 16. Mär 2017 13:58

gemüse, hier bin ich leider skeptisch. Das im Artikel bei Aljazeera verlinkte UN Paper wird zwar inhaltlich nicht von der gesamten UN getragen, es ist jedoch bei oberflächlicher Betrachtung nachvollziehbar. Daneben denke ich beispielsweise an die von Akayi verlinkten Quellen. Für Außenstehende, die wie ich weder der hebräischen Sprache noch arabischen Sprachen mächtig sind, ist IMO ungefilterte Kenntnisnahme aller jüdischen und palästinensischen/arabischen Perspektiven leider nur sehr eingeschränkt möglich. Vermutlich können leider praktisch nur relativ wenige palästinensische Menschen ihre Interessen systemkonform wahren. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass palästinensische Menschen mit individueller Protektion im Israel der Gegenwart gut leben können und ihnen sehr viele Türen offen stehen. Auf der anderen Seite existieren unter den palästinensischen Gruppierungen auch nicht an friedlichem Zusammenleben interessierte Gruppierungen.
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Beitrag von passante » 16. Mär 2017 16:56

Ich bin kein groß fan vom Israel, aber ich bin da dort gereist und habe viele freunden, das da leben & arbeiten.
Der "staat" ist nicht rassistisch. Das bedeutet, man kann auch "israeli-arab" sein und hat alles die gleiche rechten wie ein "israeli-juden".
Es ist aber sicherlich 100% rassistisch der Verhältnis viele "israeli-juden" zum "israeli-arab" (z.b.s keine wohnung zu vermieten, anbieten arbeitplätzen mit weniger gehalt etc etc) und das ist die realität.
Darüber der konflikt ich habe keine meinung mehr, beiden seiten sind so verlockt, das keine lösung in sicht steht, zumindest in die nächste 10 jahren, aber ich würde mich freuen wenn meine meinung falsch ist.
I hope for nothing. I fear nothing. I am free

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Beitrag von somebody » 16. Mär 2017 20:46

somebody hat geschrieben:im Artikel bei Aljazeera verlinkte UN Paper
Wird in NYT Artikel als deep anti-Israel kritisiert.

Apartheidvorwurf sachlich falsch.

Praktische Gleichberechtigung IMO unzweifelhaft nicht der Fall.
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gemüse
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Beitrag von gemüse » 17. Mär 2017 00:49

somebody, sagt Dir der Begriff Tautologie etwas? Genau das betreibst Du da grad nämlich: "keine Apartheid, aber unzweifelhaft keine Gleichberechtigung", und falls doch, dann "nur wenige palästinensische Menschen" mit "individueller Protektion".

Vielleicht könntest Du Dich trotzdem mal über Staatsform, Bürgerrechte, Demographie und politisches System in Israel informieren? Über Parlament, Parteien, Kontroversen, Rechtssystem, den Obersten Gerichtshof und seine Entscheide? Falls Dir personenbezogene Informationen lieber sind, fallen mir da auf die Schnelle etwa Hossam Haick ein, Aida Touma-Suleiman, Mohammad Barakeh, Ahmed Tibi, George Karra, Salim Jobran, Abdulwahab Darawshe, Abdel Rahman Zuabi, Khaled Abu Toameh, Raleb Majadele, oder der mittlerweile verstorbene Ali Yahya. Vielleicht wird Dir auffallen, dass sie recht unterschiedliche Interessen und Positionen haben (gesellschaftlich, beruflich und politisch) und diese auch klar und deutlich vertreten – wie ungefähr jeder Israeli.

Wenn Du Informationen in Sprachen, die Du nicht sprichst, misstraust, dann kannst Du auch Arabisch und Hebräisch lernen und sie Dir dann sprachlich ungefiltert zuführen. Dann werden Dir auch gesellschaftliche Probleme, Entwicklungen und Strömungen zugänglich.

Ohne solche Kenntnisse der Verhältnisse, aber fester Überzeugung wird's einfach etwas schwierig mit einer sinnvollen Diskussion. Es wäre dann ungefähr so, als ob ich beanspruchen würde, eine fundierte Meinung zu den USA oder dem menschlichen Bedarf an Spurenelementen und deren genauer Funktion vertreten zu können.

edit: Korrektur eines Tippfehlers

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