Linksextremismus | Rechtsextremismus

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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pünktchen.av
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Beitrag von pünktchen.av » 16. Jun 2008 09:24

googeln allein reicht freilich nicht. du musst das gefundene auch interpretieren und dazu deinen denkapparat anschalten und nicht die interpretation irgendwelcher nazis übernehmen.

bei den statistiken handelt es sich um die rohdaten des arbeitsberichtes der polizei. sie zeigen also nicht, wieviele taten von links- bzw. rechtsextremen begangen werden, sondern wie viele verfahren die polizei eingeleitet hat und als extremistisch motiviert gezählt hat. das ist nicht ganz dasselbe. weder sind da annähernd alle gewalttaten enthalten, noch muss die ursprüngliche rechtliche einordnung der polizei mit dem übereinstimmen, was das gericht nachher urteilt. und ganz entscheidend für die statistik: wann ist eine tat extremistisch motiviert? rassismus alleine scheint den meisten polizeibehörden da noch nicht auszureichen:
"Und dann spielt natürlich auch eine Rolle, dass hinterher, wenn die Zahlen dann zusammengerechnet werden zu einer Statistik, oftmals auch Fälle einfach gestrichen werden, herausgestrichen werden. Da habe ich also auch beispielsweise hier von der Brandenburger Polizei durchaus zu hören bekommen: Also die Statistik, die jetzt öffentlich vorliegt, stimmt so nicht, das ist einfach so nicht richtig. Wir können da nichts machen, wir dürfen nichts sagen, das ist politisch so gewollt, damit das Land eben nicht als braune Hochburg dasteht."
http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/ ... e7368.html

das war 2000 - "aufstand der anständigen" und so. geändert hat sich daran aber nichts: Polizei hat Statistik geschönt. die drei erwähnten unerwünscht eifrigen staatsschützer sind für ihre verdienste im kampf gegen rechts mit degradierung und disziplinarverfahren belohnt worden.

solche zahlen will halt niemand sehen. dass man sich irgendwo in deutschland generell vor marodierenden linksextremen in acht nehmen müsse, hat hingegen noch niemand behauptet. daher muss die statistik auch nicht geschönt werden. mir fällt für diesen zeitraum neben den beiden letzten opfern der raf noch genau ein toter durch linke gewalt ein.

die zahlen der verfassungschutzes zu der gesamtzahl der links- und rechtsextremen (nicht -radikalen - da macht der verfassungschutz feine unterschiede) sind ebenfalls mit vorsicht zu geniessen. da taucht auf, wer gut zählbar ist - organisationen mit mitgliederkartei sind daher überproportional vertreten. wenn unsere naziburschis also meinen, es gäbe mehr ihresgleichen als linksextreme, mag das daran liegen, dass npd & dvu in den letzten jahren erfolgreicher mitglieder geworben haben als die dkp. die zählung an sich ist absurd: niemand käme auf die absurde idee, das "sozialdemokratische personenpotential" sei mit der größe der mitgliedskartei der spd (& eventuell der linkspartei) identisch. körperliche gewalt geht zudem sowieso nicht in erster linie von irgendwelchen mittelalten parteifunktionären aus sondern von unorganisierten jungen männern.
Sein Pferdestall war abgebrannt, als Konfuzius von der Audienz heimkehrte.
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pünktchen.av
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Beitrag von pünktchen.av » 16. Jun 2008 10:22

nochmal zur dateninterpretation am beispiel deiner naziseite:
... trotz des 22% geringeren Personenpotentials des Linksextremismus im Vergleich zum Rechtsextremismus, wurden nur 7% weniger Gewalttaten von Linksextremisten begangen.... Statistisch gesehen kommen damit auf jeden Linksextremisten 0,029 Gewalttaten im Zeitraum 2005, auf jeden Rechtsextremisten jedoch nur 0,025.
- im verfassungschutzbericht für 2005 werden bei den rechtsextremen noch die reps mitgezählt
- unter "gewalttaten" werden bei linken viele widerstands- & landfriedensbruchdelikte gezählt, die bei rechten kaum auftauchen. das ist meist popelkram, der nicht mal für eine einfache körperverletzung reicht.

nimmt man aus dem verfassungschutzbericht 2007 nur die körperverletzungsdelikte, kommt man hingegen auf 0,013 pro linksextremen und 0,027 pro rechtsextremen. am rande bemerkr: diese zahlen suggerieren doch wohl auch, dass die allermeisten extremisten eben nicht gewaltätig sind.

aber wie gesagt, das sind statistikspielchen mit einer recht zweifelhaften datenbasis. mir scheint es aussagekräftiger zu sein, dass rechte in deutschland seit der wiedervereinigung vierzig mal mehr tote produziert haben als linke.
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Beitrag von pünktchen.av » 17. Jun 2008 08:20

*push* kommt da jetzt noch was, vampy?
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Beitrag von Vampy » 17. Jun 2008 08:44

nee, mir sind diese endlosdiskussionen zu anstrengend. außerdem wars mir ja in erster linie wichtig dass linksextremismus als was ganz tolles, ehrenhaftes und harmloses hingestellt wird, und nicht darum die als genauso böse wie die rechten hinzustellen.
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Beitrag von pünktchen.av » 17. Jun 2008 09:00

ne, es ging um
Vampy hat geschrieben:linksextremismus ist meiner meinung nach auch nicht harmloser als rechtsextremismus.
und sogar
Damit ist eine höhere Gewalttätigkeit des Linksextremismus statistisch belegt.
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Beitrag von Vampy » 17. Jun 2008 09:10

pünktchen.av hat geschrieben:ne, es ging um
Vampy hat geschrieben:linksextremismus ist meiner meinung nach auch nicht harmloser als rechtsextremismus.
da gings mir weniger um die absoluten opferzahlen als um die gewaltätigkeit einzelner. und ich vertrete nach wie vor der meinung dass ein linker schläger nicht harmloser ist als ein rechter.
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Beitrag von pünktchen.av » 17. Jun 2008 09:34

und ein total mittiger schläger ist auch nicht besser. das ist doch eine völlige nullaussage. du müsstest dann auch akzeptieren, dass von der polizei ausgeübte gewalt genauso böse ist. da wirst du aber doch wohl nach motiv & verhältnismäßigkeit etc. differenzieren.

nach der pks registriert die polizei pro tausend einwohner 6,4 körperverletzungen. linksextreme werden also doppelt so häufig einer körperverletzung verdächtigt wie der schnitt der bevölkerung, rechtsextreme vier mal so häufig. wenn du bedenkst, dass in der statistik der radikalen erstens keine kinder dabei sind und zweitens gerade die angenommene gewaltbereitschaft bei unorganisierten radikalen das kriterium des verfassungschutzes ist, sie überhaupt mitzuzählen, scheint mir zweifelhaft, ob politisch radikale im schnitt überhaupt gewalttätiger sind als der rest der gesellschaft - wenn man nur die zahlen des bka (die der verfassungschutz nur wiedergibt) berücksichtigt.

wenn man sich hingegen die oben erwähnte blutspur des rechtsextremismus ansieht, ist das bild doch etwas anders.
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Beitrag von Gebull » 17. Jun 2008 15:02

ich hab nich alles gelesen ich nehm einfach mal bezug auf ein paar sachen im anfangsposting.
Ach mit welcher Aktion der Antifa wurde die Welt ein Stück besser? Fairer Handel? Verbesserte Arbeitsbedingungen? Gerechtere Einkommensverteilung? Selbstverwaltete Betriebe? Irgendwas?
mit keiner. die antifa labert ja auch nur und blockiert manchmal 20 nazis wenn die ne kundgebung machen.

aber hat die spd etwas bewegt? oder die cdu? es tut mir leid aber mitlerweile haben wir in deutschland seit verdammten 20 jahren sozialabbau, es gab keine verbesserungen in den sozialen leistungen, die arbeitslosenhilfe wurde immer nur nach unten "korrigiert" die wochenarbeitszeit erhöht, das rentenalter erhöht, der lohn gekürzt und immer so weiter. es geht uns wirtschaftlich immer dreckiger und solche verkackten vereine wie die spd oder die cdu sind mit garantie keine alternative zum sogenannten linksextremismus. das die antifa, oder irgendwelche black blocks auf demos nichts im staat und in der gesellschaft erreichen werden ist klar, dafür geben sie sich auch viel zu elitär und bürgerfern. aber sich auf die verfassung und den demokratischen staat zu berufen hilft uns genau so wenig weiter. und ganz ehrlich: mir ist jemand der fahnen abknickt, bonzen die fenster einwirft oder vllt auch mal (gegen)gewalt gegen polizisten ausübt um ein bestimmtes ziel zu erreichen (z.b. die blockade einer nazi-demo) tausend mal lieber als leute die menschen in rassen einteilen, ihnen werte zuordnen, sie jagen oder es auch nur im entferntesten befürworten wenn menschen gejagt werden.
und bei all den dingen müssen wir auch immer noch beachten das es hier nicht um die frage geht links(extrem) oder rechts(extrem) sondern: wollen die menschen diese gesellschaft verbessern?
und da schließt sich ein bündnis mit faschos von vornherein aus. auch wenn nazis das gerne behaupten: gegen den kapitalismus, also die ausbeutung des menschen durch den menschen, sind sie nicht. sie behaupten es gerne, um leute zu gewinnen, reden von freiheit, von wahrer demokratie usw, aber sie reden nicht davon die löhne zu erhören, die arbeitszeit zu reduzieren und wenn doch dann immer nur aus der position heraus weil für die arbeit einen hohen ideelen wert hat, der entlohnt werden soll. nicht etwas aus dem grund weil die menschen was zum fressen brauchen oder weil sie den "luxus" so befürworten.
ein antifa oder ein anderer "linksextremer" ändert zwar zum teil auch nichts an der gesellschaft, aber er hat auch nicht zum ziel, das was in der gesellschaft wenigstens ansatzweise von der arbeiterklasse erkämpft worden ist wieder zu negieren.
aus diesem grund: nazis raus aus dem forum, link(sextrem)e nicht.
Ich hab kein Herz in der Brust, sondern 'ne schlagende Faust!

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Beitrag von pünktchen.av » 17. Jun 2008 17:00

ich find es ja immer zum schiessen, wenn vegane weltverbesserer was gegen extremisten haben. ihr seit doch selbst extremisten. eure überzeugungen sind extremer und minoritärer als alles, was die typischen beobachtungsobjekte des verfassunsgschutzes so zu bieten haben.
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Beitrag von Vampy » 17. Jun 2008 17:06

pünktchen.av hat geschrieben:ich find es ja immer zum schiessen, wenn vegane weltverbesserer was gegen extremisten haben. ihr seit doch selbst extremisten. eure überzeugungen sind extremer und minoritärer als alles, was die typischen beobachtungsobjekte des verfassunsgschutzes so zu bieten haben.
wieso ist es extrem wenn ich sage tierausbeutung ist scheiße und ich verzichte dann lieber auf frühstücksei und nutella? damit krempel ich doch nicht die gesellschaft um.
und mit dem grundgesetz ist veganismus wunderbar vereinbar... im gegensatz zum rechtsextremismus
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