polyamorös?

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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pünktchen.av
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Beitrag von pünktchen.av » 18. Mär 2009 13:31

Akayi hat geschrieben:
pünktchen.av hat geschrieben:wieso? die beziehung bleibt doch eine zweierbeziehung, die gegenüber allen anderen primär ist, auch wenn sie nicht sexuell ausschliesslich ist. auf der emotionalen seite einer beziehung verlangst du doch auch von niemanden, dass seine zuwendung auschliesslich ist.
dein kritikpunkt ist also der, dass deiner meinung nach eine romantische zweierbeziehung gar keine romantische zweierbeziehung umreißt, sondern leidglich eine form des 'anything goes' darstellt bei der eine beziehung ein wenig höher gewichtet wird?
hä? nö. ich wollte eigentlich erst mal von dir hören, wieso eine offene beziehung keine romantische zweierbeziehung sein kann. dass du ihr nicht die emotionalität absprichst, davon bin ich ausgegangen. also scheinst du doch das "zweier-" zu meinen. dein wechsel zum begriff "monogamie" bestätigt diese annahme wohl.
Sein Pferdestall war abgebrannt, als Konfuzius von der Audienz heimkehrte.
Er fragte: "Sind Menschen verletzt?"
Nach den Pferden fragte er nicht.

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Gast321
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Beitrag von Gast321 » 18. Mär 2009 13:34

Akayi hat geschrieben:ich sage in diesem satz, dass es das bestimmende ideologische moment ist. es wäre ja sehr schön und wünschenswert, wenn dinge zu denen keine notwendigkeit bestünde alleine aus diesem grunde bereits überwunden wären. nicht zu vergessen, dass die eigentlich sturkturierende grundlage nach wie vor bestand hat: privateigentum (an produktionsmitteln).
Vor allem "überwunden" als wäre es etwas schlechtes. Wenn ich so leben möchte gibt es da nichts zu überwinden (vor allem da niemand geschädigt wird).

Diese bescheuerte Konstruktion zwischen dem Privateigentum an Produktionsmitteln und Monogamie habe ich auch schon in der Vergangenheit gelesen. Würdest du nicht auch zustimmen, das in der DDR und in linken Kommunen trotzden noch monogame Beziehungen geführt werden/wurden?

Wieso sollte es für Menschen die nach einer Beziehung zu einer Person einfach keinen Bedarf an einer weiteren Beziehung zu einem anderen Menschen haben überhaupt relevant sein, ob die Produktionsmittel dem Volk oder dem Unternehmer gehören. So lange die Erwerbstätigkeit nur ein notwendiges Übel zum Erlangen der gewünschen Lebensgrundlagen ist, dürfte dieser Faktor keiner Rolle spielen.
Also ungefähr in ein paar hundert Jahren, wenn sich die Menschheit daran gewöhnt hat, dass es auch Frauen gibt. Luise F. Pusch

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 18. Mär 2009 13:52

pünktchen: wieso wechsel? ich habe doch in meinem ersten beitrag ausgesagt, dass monogamie eine regel beziehungsweise ein strukturierendes moment der romantischen zweierbeziehung sei. ansonsten hast du wohl recht. ich muss auch zugeben, mich mit diesem thema noch nie wirklich beschäftigt zu haben :D
Vor allem "überwunden" als wäre es etwas schlechtes. Wenn ich so leben möchte gibt es da nichts zu überwinden (vor allem da niemand geschädigt wird).
also sagst du selbst, dass dein obiger einwand unsinn war. da der wegfall einer ursache nichts damit zu tun haben muss, ob bestimmte verhältnisse nach wie vor bestehen. da kommen wir uns ja einmal einen schritt näher. wenn du so leben möchtest, ist das zu akzeptieren. dass dabei niemand geschädigt wird, ist eine bloße behauptung. ich denke auch, dass dir emotionen wie liebeskummer et cetera mit ihren destruktiven dimensionen vertraut sein werden.
Diese bescheuerte Konstruktion zwischen dem Privateigentum an Produktionsmitteln und Monogamie habe ich auch schon in der Vergangenheit gelesen. Würdest du nicht auch zustimmen, das in der DDR und in linken Kommunen trotzden noch monogame Beziehungen geführt werden/wurden?
jetzt hör aber einmal auf, deine meinungsäußerungen statt mit argumenten mit kraftausdrücken zu belegen!
was die ddr anbelangt, so sagt das allein deshalb nichts aus, weil wohl die wenigsten menschen davon ausgehen, dass sich alles von ein- auf dem anderen tag ändert nur weil sich die ökonomischen und machtverhältnisse verändert haben. das ist werk und aufgabe von generationen. eine jahrhunderte alte praxis lässt sich nicht mit der expropriation der expropriateure ( ~ enteignung der ausbeuter) aus der welt schaffen. genauso wie es umgekehrt ein paar generationen brauchte um aus ländlicher bevölkerung die doppelt freie arbeiter des kapitalismus zu formen. was dieses kommunen anbelangt so gilt dasselbe, noch dazu, dass in einer kommune nicht die gesellschaftlich bestimmenden strukturen umgewälzt werden können.
Wieso sollte es für Menschen die nach einer Beziehung zu einer Person einfach keinen Bedarf an einer weiteren Beziehung zu einem anderen Menschen haben überhaupt relevant sein, ob die Produktionsmittel dem Volk oder dem Unternehmer gehören.
weil letzteres das strukturierende moment unserer gesellschaft ist. wir leben nicht in einem luftleeren raum, sondern sind davon geprägt, was uns umgibt.
So lange die Erwerbstätigkeit nur ein notwendiges Übel zum Erlangen der gewünschen Lebensgrundlagen ist, dürfte dieser Faktor keiner Rolle spielen.
gerade dann! wenn die abhängigkeit von lohn bedeutet, dass wir in phasen ohne beschäftigung im wahrsten wortsinn "arm dran" sind, ist die bindung an einen ebenfalls lohnabhängigen partner eine naheliegende option, um sich selbst abzusichern. die hartz-gesetze geben das ganz gut wieder, wo bei der berechnung der sätze auch geprüft wird, ob jemand in einer lebensgemeinschaft wohnt, und mit wem er so das bett teilt.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Gast321
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Beitrag von Gast321 » 18. Mär 2009 14:04

Akayi hat geschrieben: ich denke auch, dass dir emotionen wie liebeskummer et cetera mit ihren destruktiven dimensionen vertraut sein werden.
Auch und und nicht monogame Beziehungen gehen nicht zu Ende oder ist es dann allen Beteiligten egal?
Akayi hat geschrieben: was die ddr anbelangt, so sagt das allein deshalb nichts aus, weil wohl die wenigsten menschen davon ausgehen, dass sich alles von ein- auf dem anderen tag ändert nur weil sich die ökonomischen und machtverhältnisse verändert haben. das ist werk und aufgabe von generationen. .
Super so baut man sich Argumente. 50 Jahre haben also nichts bewirkt (also so richtig NICHTS) aber in ein paar hundert Jahren später währe alles anders gewesen. :-P
Akayi hat geschrieben:
Wieso sollte es für Menschen die nach einer Beziehung zu einer Person einfach keinen Bedarf an einer weiteren Beziehung zu einem anderen Menschen haben überhaupt relevant sein, ob die Produktionsmittel dem Volk oder dem Unternehmer gehören.
weil letzteres das strukturierende moment unserer gesellschaft ist. wir leben nicht in einem luftleeren raum, sondern sind davon geprägt, was uns umgibt..
Wenn ich für die deutsche Bahn (allgemeineigentum) arbeite, lebe ich also poly?
Akayi hat geschrieben:
So lange die Erwerbstätigkeit nur ein notwendiges Übel zum Erlangen der gewünschen Lebensgrundlagen ist, dürfte dieser Faktor keiner Rolle spielen.
gerade dann! wenn die abhängigkeit von lohn bedeutet, dass wir in phasen ohne beschäftigung im wahrsten wortsinn "arm dran" sind, ist die bindung an einen ebenfalls lohnabhängigen partner eine naheliegende option, um sich selbst abzusichern.
So ein Schwachsinn. Das du hier das Rollenbild rekonstruierst, dass Partner nach dem Einkommen ausgesucht werden, sollte dir die Scham ins Gesicht drücken.
Also ungefähr in ein paar hundert Jahren, wenn sich die Menschheit daran gewöhnt hat, dass es auch Frauen gibt. Luise F. Pusch

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 18. Mär 2009 14:13

Auch und und nicht monogame Beziehungen gehen nicht zu Ende oder ist es dann allen Beteiligten egal?
nein, das wollte ich aber auch damit nicht gesagt haben. ich denke man kann liebeskummer auch nicht allein auf die traurigkeit über das ende einer beziehung zurückführen. aber das ist ein thema, an das ich mich gerade nicht heranwagen möchte.
Super so baut man sich Argumente. 50 Jahre haben also nichts bewirkt (also so richtig NICHTS) aber in ein paar hundert Jahren später währe alles anders gewesen.
dass sie nichts bewirkt haben, davon gehe ich nicht aus. wohl aber davon, dass der versuch eine historische entwicklung von jahrhunderten an fünfzig jahren zu messen ein wenig weit hergeholt ist. deine kritik weist jedoch in die richtige richtung, da ich natürlich nicht in der lage bin, zu bestimmen was wäre wenn und dergleichen. um auf mein beispiel zurückzukommen: die umwandlung der bäuerlichen familie zur proletrischen familie dauerte aus seine geschätzten 100 jahre.
Wenn ich für die deutsche Bahn (allgemeineigentum) arbeite, lebe ich also poly?
zum einen ist die deutsche bahn kein gemeineigentum im sinne des hier diskutierten und zum anderen habe ich nie derart mechanisch argumentiert. das tust in diesem falle nur du.
So ein Schwachsinn. Das du hier das Rollenbild rekonstruierst, dass Partner nach dem Einkommen ausgesucht werden, sollte dir die Scham ins Gesicht drücken.
was konstruiere ich mir denn für ein rollenbild, und was sollte mir dabei die schamesröte ins gesicht treiben? (wo sind die argumente?).
dass du zur sicherung oder haltung deines lebensunterhalt auf die unterstützung eines partners beziehungsweise deiner partnerin angewiesen bist, das ist fakt. deutlich wurde das zum beispiel in der diskussion um die 'schrumpfende mittelschicht' im letzten jahr. trennung oder scheidung führten zum abrutschen aus der gesellschaftlichen schicht, in der man zuvor lebte. ich habe mir auch solche dinge wie hartz-iv nicht ausgedacht, sondern lediglich kommentiert.
Zuletzt geändert von Akayi am 18. Mär 2009 14:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Gast321 » 18. Mär 2009 14:17

Akayi hat geschrieben:
Auch und und nicht monogame Beziehungen gehen nicht zu Ende oder ist es dann allen Beteiligten egal?
nein, das wollte ich aber auch damit nicht gesagt haben. ich denke man kann liebeskummer auch nicht allein auf die traurigkeit über das ende einer beziehung zurückführen. aber das ist ein thema, an das ich mich gerade nicht heranwagen möchte.
Aber damit zu Argumentieren ist dir nicht zu albern. Hast du gehoft es fragt niemand nach?
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 18. Mär 2009 14:21

nein, ich habe ja schließlich nur etwas aufgenommen, was quagmire bereits angesprochen hatte (da hat tatsächlich niemand nachgefragt). da gibt es sicher ausreichend schlaue menschen die sich darüber gedanken gemacht haben. trotzdem halte ich es subjektiv für ein schwieriges thema. sollte es dir um die erkenntnis gehen, kannst du ja googlen oder quagmire fragen.
deine unterstellungen führen in dieser diskussion übrigens nicht weiter.
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Beitrag von Gast321 » 18. Mär 2009 14:39

Akayi hat geschrieben:dass du zur sicherung oder haltung deines lebensunterhalt auf die unterstützung eines partners beziehungsweise deiner partnerin angewiesen bist, das ist fakt.
Scheisse und ich Depp habe jetzt so viel Zeit mit Bildung und Motivation im Beruf verschwendet.

Wenn du nicht weiter weiß wird sich schon jemand schlaues Gedanken dazugemacht haben, weil es ja schließlich Quarkmeier (!) geschrieben hat. Soso
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Beitrag von Akayi » 18. Mär 2009 14:46

das widerspricht sich doch nicht.
weiterhin verstehe ich deine reaktion nicht zur gänze: ich gebe dir gegenüber offen zu, aus subjektiven gründen gerade keine aussage treffen zu wollen. ich gestehe diesen fehler mithin offen ein. und anstatt - wie du in anderen fällen forderst - das zu akzeptieren versteifst du dich genau darauf. und das obwohl ich mit 'offenen karten' spiele. darüber hinaus: ginge es dir um die erkenntnis, dann hätte dich die aussage schon bei anderen gestört, und du hättest dich informieren können. da dies aber nicht der fall ist, frage ich mich was deine motivation sein mag?
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Beitrag von Gast321 » 18. Mär 2009 14:53

Das du deinen Fehler zugibst ist ja löblich, deswegen bin ich da auch nicht weiter darauf eingegangen.

Ich habe dein Vertrauen in Quackmeier kritisiert, da man gerade die Argumente von einem selbsterklärtem Menschenfeind doch genauer unter die Lupe nehmen sollte.

Ich mache mir im übrigen nicht die Mühe seine Posts zu widerlegen, damit habe ich bei Jinka auch schon lange aufgehört.
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