Transsexualität verschweigen - legitim?
Transsexualität verschweigen - legitim?
Ich hätte mal ne Frage an euch. Angenommen ein Mann stellt für sich fest, dass er sich selbst eher als Frau wahrnimmt und unterzieht sich einer Geschlechtsumwandlung. Anschließend geht er bzw. inzwischen sie eine Partnerschaft mit einem Mann ein, erzählt jedoch nicht, dass sie in der Vergangenheit ein Mann war (und dem Partner fällt es nicht auf).
Würdet ihr dieses Verhalten für akzeptabel und angemessen halten oder würdet ihr das daneben finden?
Nur um neugierigen Fragen vorzubeugen: Ich habe persönlich keinerlei Erfahrungen was das Thema angeht (weder aus Sicht des einen noch des anderen). Ich frage rein aus Interesse.
Würdet ihr dieses Verhalten für akzeptabel und angemessen halten oder würdet ihr das daneben finden?
Nur um neugierigen Fragen vorzubeugen: Ich habe persönlich keinerlei Erfahrungen was das Thema angeht (weder aus Sicht des einen noch des anderen). Ich frage rein aus Interesse.
eine transfrau würde sich wohl eher gegen die aussage wehren, früher ein mann gewesen zu sein. (daher auch "geschlechtsangleichung" nicht "-umwandlung")simon hat geschrieben:dass sie in der Vergangenheit ein Mann war
ist halt ne generelle frage, inwieweit ein/e partner/in in einer 'ernsten' beziehung sowas ein anrecht hat, über bestimmte details aus der vergangenheit der/des anderen bescheid zu wissen.
"daneben" fände ich ein verschweigen in diesem fall aber allein schon deswegen nicht, weil das für die betroffene ein sehr heikles und sensibles thema sein kann und es daher zu respektieren, falls es unter verschluss gehalten wird.
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- ClaireFontaine
- ErclaireBaireIn
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- Registriert: 19.06.2013
Ich denke, dass man bei einer längeren und festen Beziehung dem Partner irgendwann die "größeren Dinge" im eigenen Leben erzählen sollte. Also halt größere Veränderungen, Krankheiten, Dinge, die man mit sich rumschleppt und die einen auch beschäftigen. Ich weiß nicht genau, wieviel medizinische und/oder psychische Betreung Transmenschen nach einer Angleichung brauchen. Aber vorher ist das ja durchaus schon einiges, zB. erfordert eine OP verschiedene Gutachten. Dazu kommt, dass nicht jede/r den "ganzen Weg" geht, d.h. man ist dann nicht zwangsweise ein Geschlecht und hat dann nie wieder was damit zu tun.
Insofern ist das ein wichtiges Thema im Leben, dass man meiner Meinung nach schon mit einem festen Partner teilen kann und sollte. Wie andere Dinge auch, zB große Schulden, eine Erkrankung, eine besonders einschneidende Erfahrung im Leben, etc etc. Es betrifft ja dann auch immer beide.
Wie es letztlich einzelne Personen machen, ist ja deren Sache. Da jetzt die moralische Keule zu schwingen "man hätte was sagen müssen", find ich auch nicht richtig, man steckt ja auch nicht in deren Schuhen.
Zumal es ja zumindest bei Transfrauen auch nicht einfach ist, sich so zu verändern, dass man gar nichts mehr merkt. Und das ist ja eher die Angst von so einigen Hetero-Männern...
Insofern ist das ein wichtiges Thema im Leben, dass man meiner Meinung nach schon mit einem festen Partner teilen kann und sollte. Wie andere Dinge auch, zB große Schulden, eine Erkrankung, eine besonders einschneidende Erfahrung im Leben, etc etc. Es betrifft ja dann auch immer beide.
Wie es letztlich einzelne Personen machen, ist ja deren Sache. Da jetzt die moralische Keule zu schwingen "man hätte was sagen müssen", find ich auch nicht richtig, man steckt ja auch nicht in deren Schuhen.
Zumal es ja zumindest bei Transfrauen auch nicht einfach ist, sich so zu verändern, dass man gar nichts mehr merkt. Und das ist ja eher die Angst von so einigen Hetero-Männern...
sehe das wie Claire. man muss nicht jedem direkt alle persönlichen Details auf die nase binden, aber je enger eine Beziehung wird, desto offener und ehrlicher sollte man auch sein. und solch eine große Sache ist ja schon auch persönlichkeitsbildend.
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- Kim Sun Woo
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hm, ich fänds daneben. Sowas ist schon was relativ wichtiges und intimes, und wenn man sowas nicht mit dem Partner teilt, find ich das schon irgendwie n Vetrauensbruch. Schließlich hat jemand in einer echten intimen Beziehung auch ein Recht auf Ehrlichkeit und Offenheit, und der Partner hat ein Recht darauf, informierte Entscheidungen zu treffen. Und das betrifft ja im Hier und Jetzt die Sexualität, ist also definitiv etwas, was beide betrifft.
Dazu kommt noch der Aspekt, dass bei jüngeren kinderlosen Menschen in einer Beziehung oft implizit die Möglichkeit von eigenen Kindern mitschwingt. Egal ob durch Transsexualität oder durch eine andere medizinische Sache, wenn man definitiv weiß dass man keine Kinder kriegen kann, sollte man das auch irgendwann am Anfang der Beziehung sagen.
Man brauchts nicht bei den ersten Dates sagen, aber ich persönlich finde, dass diese wichtige, die Sexualität betreffende Sache dann geteilt werden sollte, wenn bzw. bevor man intim werden möchte.
Dazu kommt noch der Aspekt, dass bei jüngeren kinderlosen Menschen in einer Beziehung oft implizit die Möglichkeit von eigenen Kindern mitschwingt. Egal ob durch Transsexualität oder durch eine andere medizinische Sache, wenn man definitiv weiß dass man keine Kinder kriegen kann, sollte man das auch irgendwann am Anfang der Beziehung sagen.
Man brauchts nicht bei den ersten Dates sagen, aber ich persönlich finde, dass diese wichtige, die Sexualität betreffende Sache dann geteilt werden sollte, wenn bzw. bevor man intim werden möchte.
corn + floor = cloorn?
Editiert. Das war eine persönliche Angelegenheit, kein Themenbezug.kiara hat geschrieben:Schließlich hat jemand in einer echten intimen Beziehung auch ein Recht auf Ehrlichkeit und Offenheit, und der Partner hat ein Recht darauf, informierte Entscheidungen zu treffen.
Zuletzt geändert von Curumo am 21. Jan 2014 01:54, insgesamt 1-mal geändert.
I dreamt I broke your heart
and the dream came true
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Hm aber hat nicht jeder das Recht Ansprüche und Erwartungen selbst nach Belieben auszusuchen. Also wenn ich z.B. eine Frau treffe die ich anziehend finde, sie mich aber nicht. Muss ich das dann nicht akzeptieren. Oder habe ich das Recht mich ihr immer wieder aufzudrängen weil ihre Ansprüche und Erwartungen so ungerecht sind?Curumo hat geschrieben:Naiv. Menschen erwarten lediglich (von dir) - etwas/jemand zu sein, etwas (für sie) zu tun. Aber sie sind nicht, niemals, ehrlich dabei.kiara hat geschrieben:Schließlich hat jemand in einer echten intimen Beziehung auch ein Recht auf Ehrlichkeit und Offenheit, und der Partner hat ein Recht darauf, informierte Entscheidungen zu treffen.
Das was sie wollen und erwarten, vermitteln sie dir aber mitnichten offen. Da heißt es dann "Ich akzeptiere dich, wie du bist", "in guten,
wie in schlechten Zeiten".
Doppelmoral/doppelte Maßstäbe und Projektion auf den Anderen; Alle anderen sind Egoisten, ich bin die Jungfrau Maria.
Und wenn du ihren Erwartungen dann nicht entsprichst, ist es deine Schuld.
Nicht etwa ihre Erwartungen sind unfair, nein, du hast sie angeblich getäuscht, sie haben sich in dir getäuscht.
Die Schuld liegt dann aber trotzdem bei dir. Kommunikation? Sinnlos.
Dieses Problem setzt Ehrlichkeit mit sich selbst voraus und echtes Interesse an der anderen Person.
Bereitschaft zurückzustecken, ohne zu erwarten.
Ich finde dass erotische Anziehung keine moralische Dimension hat. Ich finde jemanden entweder anziehend oder nicht. Sowas wie: "Ich finde X nicht anziehend, sollte es aber aus moralischen Gründen doch versuchen X anziehend zu finden" gibt es doch nicht. Vor allem tue ich auch X garkeinen Gefallen damit. Um bei meinem Beispiel zu bleiben: Nichts fände ich schlimmer als die Vorstellung eine Frau zu haben die mich zwar als Mann total scheiße findet, jedoch mit mir eine Partnerschaft eingeht weil sie meinen Charakter so toll findet. Ein paar mal hab ich Frauen kennen gelernt bei denen das so in die Richtung lief. Fand ich total beschissen für mein Selbstbewusstsein. Denn ich will ja als Mann auf erotischer Ebene auch überzeugen und nicht "auf meine Persönlichkeit reduziert werden".
Und da frage ich mich dann: Was will jetzt eine Transfrau mit einem Typen der sie wenn sie ehrlich wäre garnicht haben wollte. Ist das nicht ein super beschissenes Gefühl. Geht das nicht derbe ans Selbstbewusstsein eine solche Lüge zu leben?
Ich glaube auch dass eine solche Lüge deshalb unverantwortlich ist, weil sie sich auf den Partner bei einem späteren Entdecken oder Aufklären dann sehr extrem auswirken könnte. Ich könnte mir vorstellen, dass viele durch diesen Betrug schwer traumatisiert wären und ihr Leben lang kein Vertrauen mehr fassen könnten. Dies zu riskieren bei jemandem der einem was bedeutet finde ich irgendwie nicht ok.
@Curu, vielleicht spielt da deine aktuelle Situation mit rein. Ich kann deine Ansichten jedenfalls größtenteils nicht teilen und sehe auch nicht soo sehr den Bezug auf das Thema Transsexualität.
@simon: "Was will jetzt eine Transfrau mit einem Typen der sie wenn sie ehrlich wäre garnicht haben wollte." => 100% Zustimmung.
@simon: "Was will jetzt eine Transfrau mit einem Typen der sie wenn sie ehrlich wäre garnicht haben wollte." => 100% Zustimmung.
corn + floor = cloorn?