Das können wir gern besprechen. Ich fürchte nur, wir machen das Fass wieder auf.
Hattest du das nicht schon über die Ausgrenzung einer Gruppe definiert? Fand ich passend.
Wikipedia hat geschrieben:Das Verbalsubstantiv Diskriminierung ist im Deutschen seit dem frühen 20. Jahrhundert in der Bedeutung „Herabsetzung, Benachteiligung, Verunglimpfung“ etabliert, zunächst im Bereich der Wirtschaft (für handelspolitische und wirtschaftliche Diskriminierung) und dann auch für die Diskriminierung gesellschaftlicher Gruppen.[1] In der wertneutralen Bedeutung „Unterscheidung“ ist auch Diskriminierung vereinzelt in fachsprachlichem Gebrauch anzutreffen.
Natürlich gibt es klare Fälle. Die ganzen Extrempositionen zum Beispiel.
Mal ganz ehrlich, behandelst du alle Menschen exakt gleich? Also individuell gesehen. Wir sind uns doch einig, dass Leute mit Homo- oder Trans-Hintergrund oder allgemein alle Menschen nicht ausgegrenzt und benachteiligt werden sollten.
Auf der anderen Seite haben wir jeder unser Leben und treffen unsere Entscheidungen. Weil wir keine Roboter sind. Zu diesen Entscheidungen gehört, verschiedene Menschen aus individuellen Gründen unterschiedlich zu behandeln. Das ist der Kern des Lebens.
Diese beiden Pole treffen sich irgendwo. Dort liegt die rote Linie, wieviel "Unterscheidung" akzeptabel ist. Das ist eine individuelle Entscheidung, möchte ich jetzt nicht wiederholen.
Das Gedankenexperiment war, dass man ja auch eine Gruppe "attraktive Menschen in unattraktiven Körpern gefangen" betrachten könnte. Diskriminierst du diese, weil du evtl. nicht mit ihnen ins Bett gehst und nur den Körper siehst (das war unser Beispiel von Anfang an)? Das soll keineswegs das Trans-Thema verharmlosen, dich auch nicht angreifen, sondern Gedanken fördern.
Ich habe dazu als Erkenntnis gefunden, dass jeder Mensch seine durch Erfahrungen geprägte Wahrnehmung hat. Jemand, der mangels dieser Erfahrung in einem Trans-Menschen eben "nur" den genetischen Körper sieht, hat diese Wahrnehmung und diskriminiert nicht. In seiner Erfahrungswelt ist was du eine Trans-Frau nennst, eben ein Mann. Nicht aus Bosheit. Es ist so, weil es anfangs so war und sich bis heute nicht geändert hat. Punkt. Ansonsten Relativität und so.
Es ging IMHO in dem Beispiel nicht darum, Trans-Frauen zu diskriminieren, sondern einfach nicht mit Männern ins Bett zu gehen weil man hetero ist. Das ist auch keine Diskriminierung von Homos, auch wenn es sie evtl. ausgrenzt.
Es gibt irgendwo eine Linie zwischen individueller Entscheidungsfreiheit und Diskriminierung. Der Grat ist schmal, vielleicht überlappt es auch. Was nun?