Soldaten und Veganismus

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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matcha queen
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Beitrag von matcha queen » 15. Aug 2014 19:40

Das die Deutschen Waffen liefern werden steht noch gar nicht fest, abgesehen davon ob man das für richtig hält oder nicht. Fakt ist das heute morgen 4 Flugzeuge der Luftwaffe aus Hohn gestartet sind und 36 Tonnen Medikamente, Lebensmittel und Decken in den Irak fliegen. Man könnte auch sagen; ja aber das können das andere Hilfsorganisationen auch dafür brauch man die Bundeswehr nicht. Das ist eben leider nicht so, unbewaffnete und unausgebildete dahin zu schicken wäre Fahrlässig, und die Chance wäre viel zu groß das vor allem Sachen wie Schutzhelme, Schutzwesten oder Unimogs (die in den nächsten Tagen geliefert werden sollen) in falsche Hände geraten. Deutschland macht im Moment einen guten Job was den Irak betrifft, sie haben ihre Verantwortung erkannt und schnell gehandelt.

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schwarz
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Beitrag von schwarz » 15. Aug 2014 19:46

Curumo:
Ja.. aber damit sind keine uneigennützigen Hilfsmaßnahmen gemeint, sondern diese Interventionen dienen nur dazu, Deutschlands politische und wirtschaftliche Positionen auszubauen und nicht, diese vor einer tatsächlichen Bedrohung zu schützen. Welche ernsthafte Bedrohung sollte das denn z.B. sein, wenn es nirgendwo auf der Welt Armeen gäbe? Und selbst mit Armeen: welche Bedrohung sollte das sein?

matcha:
Damit meine ich nicht speziell die gerade (nur noch pro forma) diskutierten Waffenlieferungen, sondern ich spreche von Deutschlands Waffenexport im Allgemeinen.
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 15. Aug 2014 19:50

also das mit den Subventionen wär mir neu. und was meinst du mit besonderen gesetzen?
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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 15. Aug 2014 19:54

Vampy hat geschrieben:dann könnten wir da geschlossen und effektiv reingehen, und die Bevölkerung schützen
matcha queen hat geschrieben:Deutschland macht im Moment einen guten Job was den Irak betrifft
Eure Sprache entlehnt Ihr vermutlich aus amerikanischen Filmen?
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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schwarz
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Beitrag von schwarz » 15. Aug 2014 19:56

U-Boote z.B., Raketenschnellboote, Panzerteile, sowas.

Kann man alles hier nachlesen:
http://www.bmwi.de/DE/Mediathek/publika ... 41648.html

Generell:
http://www.waffenexporte.org/
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Curumo
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Beitrag von Curumo » 15. Aug 2014 19:59

Ja.. aber damit sind keine uneigennützigen Hilfsmaßnahmen gemeint, sondern diese Interventionen dienen nur dazu, Deutschlands politische und wirtschaftliche Positionen auszubauen
LOL What? Am Paradebeispiel Afghanistan: Wo ging es denn da um explizit Erschließung von wirtschaftlichen Vorteilen? Das wird ja immer gerne behauptet, aber iwie geht es über diese vage Beschreibung nicht hinaus. Das war ja nunmal definitiv keine koloniale Besatzung, wo die Rohstoffe vor Ort erbeutet werden bzw. mit Gewalt ein Absatzmarkt geöffnet wird, sondern eine (geo)politische Maßnahme der NATO um die Taliban abzuwehren, die kurz zuvor gewaltsam den afghanischen Staat in eine islamische Diktatur umgewandelt hatten(ermöglicht durch die us-amerikanische Ausrüstung der Proto-Taliban "Mujaheedin" im Stellvertreterkrieg gegen die Besatzungsmacht UdSSR von 1979-1988, darauf folgte der afghanische Bürgerkrieg in dem sich die Taliban mit militärischen/gewaltätigen Mitteln durchsetzten). Der Deutsche Staat hat drauf gezahlt(es war eine knappe Dekade dort Bundeswehr stationiert, mehrere Mrd. an Kosten). Es ging primär darum, den Bündnisverpflichtungen innerhalb der NATO mit Blut und Gut nachzukommen und dem Mandat des Bundestages(Strukturmaßnahmen z.B. Ausbildung afghanischer Polizei und Militärs, Sicherungsaufgaben(Schutz von THW/NGOs, Abwehr bewaffneter Kräfte der Taliban). Auch der Antipirateneinsatz vor Somalia oder die Beteligung deutscher Bomber im Balkankonflikt sind solche Bündnisverpflichtungseinsätze. An dem völkerrechtlich fragwürdigen Einsätzen von NATO-Partner wie Irak 2003-heute oder Lybien 2011-2012 hat sich die Bundeswehr z.B. nicht beteiligt(allerdings waren BND-Agenten im Irak). By the way hatte ich das Brunnenbauen sarkastisch verwendet ;)
Zuletzt geändert von Curumo am 15. Aug 2014 20:04, insgesamt 1-mal geändert.
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matcha queen
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Beitrag von matcha queen » 15. Aug 2014 20:00

mashisouk hat geschrieben:Dieses ewige Argument: ich bin Soldat, weil ich für den Frieden kämpfe
ist so falsch wie sonst nichts.
Wer sich für Frieden in anderen Ländern engagieren möchte,kann das tun über ICRC, Help, Grünhelme und andere humanitäre Organisationen.
Der Vater meiner Kinder reist für eine NGO sehr viel und es ist zB immer wieder ein Thema, daß die deutschen Soldaten in Afghanistan umkommen vor Langeweile.
Im Sudan habe ich im Bürgerkrieg gelebt, und ich darf mit Sicherheit sagen: Krieg ist eine Erfahrung, die Generationen traumatisiert zurücklässt und Soldaten sind mit Sicherheit die letzten, die Krieg verhindern.
Diese Organisationen sind unglaublich toll und unfassbar wichtig, vor allem für die Opfer des Krieges, sie bekämpfen die Folgen aber nicht die Ursachen. Ich bin kein schlechter Mensch, ich könnte noch nicht mal eine Spinne töten ohne schlechtes gewissen, und ich bin nicht Soldatin geworden um zu töten. Der Vater meines Kindes ist übrigens auch Soldat, KSK um genau zu sein und ich weiß was der Krieg mit einem macht, aber wenn ich morgen Gerufen werde um in den Irak zu reißen um Terroristen zu bekämpfen würde ich keine Sekunde lang zögern auch wenn die Chance besteht das ich dabei drauf gehe, genau wie dein Mann nicht zögern würde wenn er irgendwo helfen kann. Vielleicht haben wir nicht die gleichen Vorstellungen wie man für den Frieden Kämpft aber ich glaube ich kann aus voller Überzeugung sagen; ja ich bin Soldat weil ich für den Frieden Kämpfe! auch wenn das für manche schwer nachvollziehbar ist

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schwarz
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Beitrag von schwarz » 15. Aug 2014 20:04

Ich hatte mich auch nicht auf die Brunnen bezogen ;)

Es stimmt, dass Deutschland nun den Salat hat und sich an die "Verträge" und "Bündnisse" halten "muss".
Aber das gäbe es alles nicht, wenn es keine Armeen gäbe, da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Und hintenrum dienen diese ganzen Verpflichtungen, zu denen Deutschland ja nicht gezwungen wurde, sondern die es aus strategischen Gründen eingegangen ist, immer nur dazu, möglichst viele Füße in die Tür zu bekommen und die größtmögliche Kontrolle zu erlangen. Natürlich muß man dann gelegentlich mal ausrücken, aber man hat ja auch was davon, nicht wahr.
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Curumo
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Beitrag von Curumo » 15. Aug 2014 20:08

ich könnte noch nicht mal eine Spinne töten ohne schlechtes gewissen
Das kommt bestimmt gut als PR für die BW die ja zu Recht mit den Vergleichen mit der Wehrmacht belegt wird, denn so positioniert sich die NATO(und damit die Bundeswehr) ja auch gerne: in idealtypischer Gegenposition zum willfährigen Befehlempfänger-Landser, "innere Führung" und der "Staatsbürger in Uniform", sozusagen als bewaffnetes THW...
Und hintenrum dienen diese ganzen Verpflichtungen, zu denen Deutschland ja nicht gezwungen wurde, sondern die es aus strategischen Gründen eingegangen ist, immer nur dazu, möglichst viele Füße in die Tür zu bekommen und die größtmögliche Kontrolle zu erlangen. Natürlich muß man dann gelegentlich mal ausrücken, aber man hat ja auch was davon, nicht wahr.
Nochmal: Was hat denn der deutsche Staat explizit davon Soldaten im Kosovo zu stationieren, einer vom Krieg und politichen Spannungen ruinierten Region, ausser das er dem UN-Mandat für die KFOR-Mission nachgekommen ist? Natürlich sind das politische Ambitionen solche Missionen zu übernehmen(genau wie z.B. damals die Übernahme des Sitzes im UN-Sicherheitsrat), Nationalstaaten wetteifern auf der politischen Bühne. Und ohne Nationalstaaten und deren Armeen gebe es das alles freilich nicht, aber dem ist nunmal nicht so.

Apropos: Waffenexporte und Skandal. Ich kann die Aufregung um die angeblich so besonders unethischen Drohnen bis heute nicht verstehen. Dementsprechend müssten auch Lenkraketen/Cruise-Missiles verbote und abgelehnt werden, sind auch semi-autonome Tötungsmaschinen. Wo ist der gravierende ethische Unterschied zwischen einem Piloten im Cockpit der einen Knopf drückt und die Bombe abwirft und einem Piloten im Waffenstand am Joystick der einen Knopf drückt und die Bombe abwirft?
Zuletzt geändert von Curumo am 15. Aug 2014 20:18, insgesamt 2-mal geändert.
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matcha queen
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Beitrag von matcha queen » 15. Aug 2014 20:09

Kriege sind so alt wie die Menschen selbst, glaube mir hätte ich einen einzigen Wunsch frei wäre es der Weltfrieden auch wenn das hieße das ich ab morgen arbeitslos sein werde, aber das wird nicht passieren, und die Deutschen gucken immer nur auf sich und Nörgeln über jede Kleinigkeit, wenn man sich mal den Rest der Welt anschaut können wir von Glück sagen das wir in solch einer Sicherheit leben, das ist nämlich keine Selbstverständlichkeit.

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