Was haltet ihr von Zwangseinquartierungen von Flüchtlingen?

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Wunderblümchen
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Was haltet ihr von Zwangseinquartierungen von Flüchtlingen?

Beitrag von Wunderblümchen » 28. Nov 2014 05:43

Morgen,

mich würde interessieren, was ihr von Zwangseinquartierungen haltet, also dass Familien hierzulande Flüchtlinge bei sich aufnehmen sollen.

Ich finde, das sollte freiwillig sein. http://www.focus.de/politik/deutschland ... 06590.html
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 28. Nov 2014 06:37

Ich vermute das ist eine fixe Idee von diesem Schreiberling. An und für sich ist die Frage jedoch berechtigt, warum soll so etwas nur für deutsche Flüchtlinge erlaubt sein? Die Stoßrichtung dürfte natürlich nicht sein, der breiten Masse jetzt den Wohnraum zu nehmen sondern gezielt da zu enteignen wo übermäßig Wohnraum zur Verfügung steht. Man schaue sich allein an, was sich da in den Vilenvierteln Hamburgs und Münchens für Wohnraum quasi entstehen würde. Von daher würde ich da durchaus auf Zwang setzen, denn anders kommt man da wohl nicht ran.
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Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 28. Nov 2014 07:04

Bei welchen deutschen Flüchtlingen meinst ist das so erlaubt?

Die Stoßrichtung dürfte natürlich nicht sein, der breiten Masse jetzt den Wohnraum zu nehmen sondern gezielt da zu enteignen wo übermäßig Wohnraum zur Verfügung steht. Man schaue sich allein an, was sich da in den Vilenvierteln Hamburgs und Münchens für Wohnraum quasi entstehen würde. Von daher würde ich da durchaus auf Zwang setzen, denn anders kommt man da wohl nicht ran.
Sprichst du hier von Zwangsenteignung? Das kann es doch auch nicht sein. Sebst wenn Villen leer stehen, gehören die doch auch jemand und auch hier sollte das Prinzip der Freiwilligkeit bestehen.

Im Übrigen hoffe ich oder gehe ich davon aus ( ...)., dass Leute wie Grass, die diese Zwangseinquartierungen fordern längst schon einen Flüchtling bzw. seine ganze Familie bei sich im Haus haben.
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schwarz
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Beitrag von schwarz » 28. Nov 2014 07:18

Was spricht denn gegen Zwangsenteignung, Wunderblümchen?
Es ist durchaus üblich, dass Menschen ihre Häuser oder Grundstücke genommen werden, weil da irgendwas gebaut werden soll, z.B.
Da finde ich es deutlich sinnvoller, Wohnraum zu enteignen, damit da Flüchtlinge drin wohnen können.
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Beitrag von Nullpositiv » 28. Nov 2014 07:24

@wunderblümchen
aki meinte die innerdeutschen Kriegsflüchtlinge nach dem zweiten Weltkrieg auf die der SS Mann auch anspielt.
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Beitrag von Akayi » 28. Nov 2014 07:25

Wunderblümchen hat geschrieben:Bei welchen deutschen Flüchtlingen meinst ist das so erlaubt?
Darauf bezieht sich Grass doch. Er bezieht sich auf die Einquartierung von Flüchtlingen nach dem zweiten Weltkrieg.
Wunderblümchen hat geschrieben: Sprichst du hier von Zwangsenteignung? Das kann es doch auch nicht sein. Sebst wenn Villen leer stehen, gehören die doch auch jemand und auch hier sollte das Prinzip der Freiwilligkeit bestehen.
Ja, davon spreche ich. Entschädigungslose Enteignung um genau zu sein. Sollte es nicht wichtiger sein, dass Menschen ohne Obdach ein Dach über dem Kopf haben als das ein Haus leer steht, weil der Besitzer das so toll findet? Was zählt denn mehr? Privatbesitz oder Mensch?
Wunderblümchen hat geschrieben:Im Übrigen hoffe ich oder gehe ich davon aus ( ...)., dass Leute wie Grass, die diese Zwangseinquartierungen fordern längst schon einen Flüchtling bzw. seine ganze Familie bei sich im Haus haben.
Das würde mich im Gegenzug eher wundern.

Edit: @Nullpositiv, ich meine natürlich keine innerdeutschen Flüchtlinge. Vermutlich unterscheidet sich unser Bild von Deutschland etwas.
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Beitrag von Wunderblümchen » 28. Nov 2014 07:28

@schwarz: es ist wohl erst einmal der Schock. Man bekommt vor den Latz geknallt: Zwangseinquartierung ob man will oder nicht. Am besten noch irgendeine Nationalität mit der man nicht kann. Mit Afghanistan hätte ich meine Probleme, weil ich mit deren Umgang mit Frauen, was ich über Medien weiß nicht klarkomme, gut, könnte dann eine Frau sein.

Es geht doch hier um Zwang, den ich nicht gut heiße. Und Gebäude-Enteignungen finde ich auch nicht gut.

Nullpositiv: ok
Akayi: ja, stimmt - er schreibt, das mit den Gastarbeitern damals war es ähnlich und die hätten dann ja auch mit den Aufschwung mitverantwortet

Ich frage mich auch, ob ich Fremdenüberängstlich bin. Unfreiwillige Kinderlose kämen so vielleicht an ein Kind, man kann es auch positiv sehen. Vielleicht, mir geht es um den Zwang. Einsame bekämen Geselschaft ..
Zuletzt geändert von Wunderblümchen am 28. Nov 2014 07:37, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von schwarz » 28. Nov 2014 07:32

Ja, wie gesagt, Zwang ist ja total normal in unserem Staat. Wir werden doch zu allem möglichen gezwungen, was ich nicht will, und vor allem zu allem möglichen Unsinn. Da finde ich das eine löbliche Ausnahme, falls es denn soweit kommt.

Abgesehen davon wirst Du mit Freiwilligkeit nicht das benötigte Maß an Wohnraum erreichen, traurige Wahrheit.

Ich finde es hingegen nicht gut, dass Menschen in irgendwelchen Zeltstädten dahinüberleben müssen, während sich wahrscheinlich einen Block weiter 3 Personen in einem 250qm-Haus ihren Arsch auf dem Sofa plattsitzen.
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Beitrag von Akayi » 28. Nov 2014 07:40

Wunderblümchen hat geschrieben:@schwarz: es ist wohl erst einmal der Schock. Man bekommt vor den Latz geknallt: Zwangseinquartierung ob man will oder nicht.
Nun, der Grass hat wie gesagt nur diese Idee und nutzt sie um auf fehlende Solidarität oder Empathie gegenüber Flüchtlingen hinzuweisen. Das macht er sehr geschickt indem er auf die deutsche Vergangenheit verweist.
Wunderblümchen hat geschrieben:Am besten noch irgendeine Nationalität mit der man nicht kann. Mit Afghanistan hätte ich meine Probleme, weil ich mit deren Umgang mit Frauen, was ich über Medien weiß nicht klarkomme, gut, könnte dann eine Frau sein.
Ja, aber sollen solche Befindlichkeiten da ins Gewicht fallen? Ich würde aber vermuten dass dein Wohnraum nicht soo groß ist, als dass du bei solchen Maßnahmen als erste bedacht werden würdest.
Wunderblümchen hat geschrieben:Es geht doch hier um Zwang, den ich nicht gut heiße. Und Gebäude-Enteignungen finde ich auch nicht gut.
Nochmal die Frage: ist es besser das Gebäude leer stehen und andere Läute kein Dach über dem Kopf haben? Wie würdest du dich als Flüchtling fühlen?
Wunderblümchen hat geschrieben: Ich frage mich auch, ob ich Fremdenüberängstlich bin.
Fremdenangst ist immer verkehrt, und ja ich glaube das bist du.
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Beitrag von Murphy » 28. Nov 2014 07:43

@schwarz: es ist wohl erst einmal der Schock. Man bekommt vor den Latz geknallt: Zwangseinquartierung ob man will oder nicht. Am besten noch irgendeine Nationalität mit der man nicht kann. Mit Afghanistan hätte ich meine Probleme, weil ich mit deren Umgang mit Frauen, was ich über Medien weiß nicht klarkomme, gut, könnte dann eine Frau sein.
Mal abgesehen davon, dass du wirklich ziemlich stark pauschalisierst - meinst du wirklich, dass Kriegsflüchtlinge, die einfach froh wären, ein Dach über dem Kopf zu haben, dich mit ihren Moralvorstellungen behelligen würden?

Von Villen zu sprechen finde ich etwas klischeehaft und da wird mir auch etwas zu arg auf die Tränendrüse gedrückt. Aber so ziemlich jedes Haus hat ein bis mehrere Gästezimmer, die leerstehen, obwohl es Bedürftige gibt.
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