"I don't need feminism because..."

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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illith
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Beitrag von illith » 20. Jul 2020 22:46

Tom Neuwirth/Conchita Wurst würde ich persönlich btw gar nicht in obige Debatte einschließen.
zumindest nach allem, was ich bisher von ihm gesehen hab, ist das in erster Linie ein Knabe in hübschen Kleidern, Makeup und Langhaarperücke, der singt - der zieht mW nicht irgendeine hyperfemme Show ab oder so und verhält sich glaub ich ob mit oder ohne Fummel relativ gleich? (hab ihn jetzt nicht so total intensiv verfolgt)
allein der Bart ist ja schon ein extremer 'Stilbruch', der ja zeigt, dass es ihm nicht drum geht, ein bestehendes Frauen-Stereotyp darzustellen oder zu karikieren.

das erste Mal, als ich von einer entsprechenden feministischen Kritik in diesem Zusammenhang gelesen hab, war vor Ewigkeiten in der EMMA (jaja^^) bzgl. Lilo Wanders.
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Murphy
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Beitrag von Murphy » 20. Jul 2020 23:20

illith hat geschrieben:
20. Jul 2020 22:46
allein der Bart ist ja schon ein extremer 'Stilbruch', der ja zeigt, dass es ihm nicht drum geht, ein bestehendes Frauen-Stereotyp darzustellen oder zu karikieren.
Oder einfach, dass ers selber gesagt hat :D
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Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 22. Jul 2020 13:13

Murphy hat geschrieben:
20. Jul 2020 22:31
Das sehe ich so nicht. e. @ Kennedy
Es heißt gender dysphoria und nicht body dysphoria. Es geht also um die eigene Position in der Gesellschaft, die Wahrnehmung als Mann oder Frau. Ob und in welchem Maß eine Geschlechtsangleichung stattfindet oder finden muss, spielt hierbei keine Rolle. Es gibt Transmänner, die ihr Brüste abbinden, die Haare entsprechend frisieren etc aber keine OP oder Hormone benötigen, um für sie zufriedenstellend als männlich identifiziert zu werden. Aber ohne gender disphoria ergibt halt alles weitere keinen logischen Sinn. Das wäre dann cisgender (ausgeklammert andere nonbinary + Untergruppen).
Wie du das siehst, ist nicht wirlich von Relevanz. Ich käue hier lediglich eins-zu-eins die Erfahrungsberichte und Einschätzungen von Transpersonen wieder, die mir im direkten Gespräch so übermittelt wurden.
Und ja, Gender Dysphoria (die zu einem erklecklichen Teil schlicht Dysphorie bezogen auf den eigenen Körper ist) ist für viele Transpersonen Teil ihrer Identität. Und ja, es gibt Transpersonen die dies als gegenständlich für Transidentität betrachten. ("Aber ohne gender disphoria ergibt halt alles weitere keinen logischen Sinn.") Diese Position wird gemeinhin als "Transmedikalismus" oder abwertend als "truscum" bezeichnet. Und genau diese Position ist innerhalb der Community extrem kontrovers und wird scharf kritisiert, eben aus dem Grund weil sich viele NBs und Transgender ohne starke Dysphorie durch diese Kategorisierung ausgeschlossen fühlen. Und oft ist dieser "Auschluss" auch das erklärte Ziel dieser Haltung. "Du bist kein "echter" Transgender, wenn..."

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Murphy
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Beitrag von Murphy » 22. Jul 2020 14:17

Ah, interessant, ich hab mal mit den Stichpunkten ein wenig rumgesucht und verstehe es nun besser. Ich komme ja nicht von einer Position des Hasses und der Ausgrenzung, ich hab's nur nicht verstanden.
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Curumo
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Beitrag von Curumo » 23. Jul 2020 10:16

Diese ständigen Flügelkämpfe, genauer Lagerbildung bis hin Exklusierungs- und Hierachisierungsbestrebungen - wie z.B. den berüchtigten Opression Olympics oder der TERF/SWERF-Debatte - innerhalb der angeblichen LGBTIQ+ Community sind für mich einfach ein böhmisches Dorf. Da schließe sich dann marginale Bevölkerungsteile schon zusammen und vergeuden dann den Großteil Ihrer potentiellen politischen Macht mit Grabenkämpfen und hinterher wird sich dann gewundert warum die Rechten im neuen Kulturkampf so erfolgreich sind...
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Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 23. Jul 2020 12:05

Zynische Sichtweise, wenn auch nicht komplett substanzlos. Es ist ja nicht so, als wären das Belanglosigkeiten die da ausgefochten werden. Dass das Engagement an anderen Fronten besser eingesetzt wäre, geschenkt, aber trotzdem. Meiner persönlichen Einschätzung nach, füttert sich das auch aus der permanenten Bedrohungslage und Hoffnungslosigkeit, in der sich die Trans-Community befindet. Anders als bei Rassismus oder Feindlichkeiten gegenüber Homosexuellen, ist die politische Rechte (bzw. auch die politische Mitte und Teile der Linken) in ihrer Anti-Trans-Haltung komplett unverblümt. Da gibt es nicht mal Lippenbekenntnisse ala "WiR vErUrTeIlEn SäMtLiChEn RaSsiSmUs AuFs ScHäRfStE!", sondern es kommen wirklich nur ungefilterter Hohn und Entmenschlichung. ("Es gibt zwei Geschlechter und daneben einen Haufen Geisteskrankheiten")
Dass sich da Grabenkämpfe nach innen ausbilden, weil da zumindest mal ein bisschen Hoffnung besteht, dass einem endlich mal zugehört wird, ist verständlich. Transmedikalismus ist manchmal fast schon sowas wie eine Art Stockholm-Syndrom gegenüber der Rechten. Für das bisschen Akzeptanz, das man von rechts (und der Mitte der Gesellschaft) bekommt, wenn man binäre Genderrollen reproduziert und die eigene Identität um biologistische Dogmen herum konsturiert, sind manche in ihrer Verzweiflung halt sogar bereit den Rest der Community "vor den Zug zu schmeißen".

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illith
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Beitrag von illith » 9. Aug 2020 02:47



de Typ hat 3 Töchter.....
wenn ich die Kommentare lese, wird mir kalt.
(gegen Veganismus hat der in der Vergangenheit auch schon ausführlich geschossen)
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Nullpositiv
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Beitrag von Nullpositiv » 14. Aug 2020 00:21

https://www.zeit.de/2020/34/armin-lasch ... xel-kritik
Armin Laschets problematisches Fotoshooting in Castrop-Rauxel
CDU. Das C steht für Männerverein.
Zuletzt geändert von Nullpositiv am 14. Aug 2020 10:01, insgesamt 1-mal geändert.
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pashu
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Beitrag von pashu » 14. Aug 2020 02:42

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 14. Aug 2020 08:56

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