"I don't need feminism because..."

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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illith
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Beitrag von illith » 2. Okt 2022 00:17

//falscher Thread ^^°
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Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 2. Okt 2022 07:42

@Illith: :eek:

In dieser Serie geht es um eine ungewollte Schwangerschaft.
https://www.wunschliste.de/tvnews/m/tin ... e-friseuse
Die Not der ungewollt schwanger gewordenen Frau angesichts von Abtreibungsgnerinnen vor einer gynäkologischen Praxis.

Der pädagigische Rohrstock Verweis auf die Möglichkeit von Verhütungsmittel ist zu kurz oder gar nicht nachgedacht. Geht für mich in Richtung schwarze Pädagogik oder stellt die Überforderung mit einer komplexen Sachlage dar mit der man sich mit dem Verhütungsmittellverweis aus der Affäre zieht, bewusst oder unbewusst.

Trotzdem ist es weiter wichtig über Verhütungsmöglichkeiten aufzuklären.
Und auch sexuelles, gesundes Selbstbewusstsein zu fördern. Nein heißt nein.
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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Sappho
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Beitrag von Sappho » 2. Okt 2022 18:11

Sabotagehase hat geschrieben:
1. Okt 2022 22:19
+1

@Sappho freu dich doch, niemand zwingt dich zum abtreiben.
Aber schon nice wie du hier ein ranking zwischen dem töten von "lebensunwertem" Leben (wohlgemerkt nach nationalsozialistischer einstufung) und gesundem Leben machst (die diskussion ab wann hier überhaupt von einem Individuum gegenüber dem man in irgendeiner Form (moralische) Pflichten haben könnte sparst du hier ja auch, vlt ist dir das ja auch zu heiß, bei deinem Logikverständnis nachvollziehbar) und im nächsten Absatz jemandem vorwirfst näher an Hitler zu sein als du. Und witzig, dass die nationalsozialistische Eugenik der für dich naheliegenste Referenzpunkt ist und spannend wie du es schaffst, deinem Gegenüber kontextbefreit vorwirfst schlimmer zu sein, dich aber gleichzeitig argumentativ exakt dieser logik bedienst.
Das ist Logik, die Dich anscheinend überfordert. Das tut mir leid.

1. Nazis haben im Rahmen der Euthanasie lebensunwertes Leben getötet. Das waren Kranke, Behinderte usw. . Der Grund war, dass man solche Personen nicht "durchschleppen "wollte und so genannte "rassische Hygiene".

2. Wenn § 218 StGB abgeschafft wird ohne jede Einschränkung kann Frau im 9. Monat ein Kind abtreiben. Da sehe ich keinen Unterschied mehr zur Euthanasie.

3. Wenn keinerlei Begrenzung besteht, kann auch aus reiner Bequemlichkeit abgetrieben werden. Die Tötungsgründe sind noch niedrigschwelliger als bei der Euthanasie der Nazis. Es kommt nicht darauf an, dass das wahrscheinlich nur ganz Wenige tun werden. Es kommt darauf an, dass es offenkundig den Vertretern dieser Auffassung egal ist, dass das zulässig wäre. Man zieht nicht mal eine Grenze wie bei der Fristenlösung ein.

Da ist die Wertung gerechtfertigt, dass menschliches Leben einen noch geringen Stellenwert als bei den Nazis hat und dass die persönliche Selbstverwirklichung wichtiger als menschliches Leben angesehen wird.

Das überrascht mich allerdings nicht, dass diese Meinung bei Veganern sehr verbreitet ist. Es entspricht dem Konzept der Annäherung der Wertigkeit von menschlichem und tierischem Leben,. eben durch Abwertung menschlichen Lebens.

Wie gesagt, ich halte § 218 für eine Lösung, die einerseits Freiheitsrechte der Mutter und Lebensrecht des ungeborenen Kinders abwägt. Die Fristenlösung wurde m. W. als verfassungswidrig vom BVerfG verworfen (Verstoß gegen Art. 1 GG (Menschenwürde des ungeborenen Kindes)).

Die vollkommen schrankenlose Freigabe der Abtreibung ist offenkundig verfassungswidrig.
Ich bin der Geist, der stets verneint

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Qendi
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Beitrag von Qendi » 2. Okt 2022 18:27

2. Wenn § 218 StGB abgeschafft wird ohne jede Einschränkung kann Frau im 9. Monat ein Kind abtreiben. Da sehe ich keinen Unterschied mehr zur Euthanasie.
Wie kommst du bitte darauf, dass, wenn dieser Paragraph abgeschafft würde, es erlaubt sei, bis zum 9. Monat abzutreiben?? (Lass gut sein, rhetorische Frage)

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 2. Okt 2022 18:42

Und der § 218 wurde von Nazis auch vereinnahmt
Papst Pius XI verdammte am 31. Dezember 1930 mit einer Enzyklika jede Form der Verhütung und erklärte die Abtreibung zu einer schweren Sünde. Mit seiner Drohung vor dem Höllenfeuer arbeitete er der reaktionären Klassenjustiz und den Nazis in die Hände.

Machtübernahme der Nationalsozialisten und der Zweite Weltkrieg

Im Mai 1933 wurden die § 218 und 220 von 1871 wieder eingeführt. Auch die Reklame für Abtreibungsmittel und die Hilfe beim Abbruch der Schwangerschaft konnte nunmehr mit Gefängnisstrafen bis zu zwei Jahren bestraft werden. Im Jahr 1943 trat eine Verschärfung der Strafe bei Abbruch für den Fall ein, dass „die Lebenskraft des deutschen Volkes“ beeinträchtigt wird. Für gewerbsmäßig vorgenommene Schwangerschaftsabbrüche wurde die Todesstrafe wieder eingeführt
https://www.sexuelle-selbstbestimmung.d ... rafen-218/

Das eine Frau vor Zwangsabtreibung geschützt ist, finde ich allerdings gut. Zumindest verstehe ich den Gesetzrstext so.

"(1)Wer eine Schwangerschaft abbricht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Handlungen, deren Wirkung vor Abschluß der Einnistung des befruchteten Eies in der Gebärmutter eintritt, gelten nicht als Schwangerschaftsabbruch im Sinne dieses Gesetzes.
(2) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter
1.
gegen den Willen der Schwangeren handelt oder
2.
leichtfertig die Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung der Schwangeren verursacht.
(3) Begeht die Schwangere die Tat, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe.
(4) Der Versuch ist strafbar. Die Schwangere wird nicht wegen Versuchs bestraft.
Fußnote
§§ 218 bis 219b (früher §§ 218 bis 219d): IdF d. Art. 13 Nr. 1 G v. 27.7.1992 I 1398 mWv 5.8.1992; Art. 13 Nr. 1 trat einstweilen nicht in Kraft gem. BVerfGE v. 4.8.1992 I 1585 - 2 BvQ 16/92 u. a. -; die einstweilige Anordnung v. 4.8.1992 wurde nach BVerfGE v. 25.1.1993 I 270 wiederholt.
§ 218: Anwendbar ab 16.6.1993 gem. Abschn. II Nr. 1 nach Maßgabe der Nr. 2 bis 9 der Entscheidungsformel gem. BVerfGE v. 28.5.1993 I 820 - 2 BvF 2/90 u. a. -"
https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__218.html
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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Qendi
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Beitrag von Qendi » 2. Okt 2022 19:03

Ich verstehe nicht, warum du, Sappho, hier ständig mit der "Vernichtung lebensunwerten Lebens" ankommst.
Angenommen, es stellt sich in der Schwangerschaft heraus, dass das Kind schwerst (!) körperlich plus geistig behindert zur Welt kommen wird ... Ja, dann ist es - meiner Meinung nach - besser für das Kind, wenn es gar nicht erst geboren wird. Auch muss man der Mutter / den Eltern die Entscheidung überlassen ob sie die Kraft und Möglichkeit dazu haben, für so ein Kind sein Leben lang da zu sein. Da darf niemand von außen reinreden!

Sabotagehase
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Beitrag von Sabotagehase » 2. Okt 2022 23:35

Finde es persönlich schwierig Behinderungen als Grund für Abtreibungen anzuführen, ich will da niemandem reinreden aber da wäre es m.e. besser, ein solides System zu schaffen in dem Menschen mit (schweren) Behinderungen ein gutes Leben führen und glücklich werden können. Wenn ohnehin Kinderwunsch besteht, versteht sich. In meinem Umfeld arbeiten einige mit (schwer)behinderten Menschen und ich zweifle keine Sekunde daran dass deren Leben lebenswert ist. In vielen Ländern gibt es diese Systeme allerdings nicht, weshalb ich Abtreibungen hier sehr nachvollziehbar finde.
Schwierig. Austragen müsste man es ja ohnehin....
Deshalb finde ich die entscheidende Frage tatsächlich, ob man jemandem reinreden kann ein Kind auszutragen und zu gebären. Urteilen, inwiefern ein Leben lebenswert ist oder nicht ist im allgemeinen schwierig. Wäre da persönlich recht pauschal und würde es daher mit dem Kinder bekommen einfach generell bleiben lassen.

Wenn es allerdings ohnehin klar ist, dass das Kind nicht lebensfähig ist, sehe ich das Problem nicht. Da geht es dann aber auch nicht mehr um lebenswert sondern lebensfähig.

Was ich hier wiederum krass finde ist, dass in einigen Ländern in denen Abtreibung verboten ist oder sehr strengen richtlinien unterliegt Abtreibung auf dem Papier dann erlaubt ist, wenn die Schwangerschaft das Leben der Mutter gefährdet. Das Problem ist halt, dass in den entsprechenden Ländern selbst wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist Abtreibungen verweigert werden (bzw. wurden, gab da mal einen Fall in Irland zb). Hier steht dann Gesetz/Konvention über Vernunft (wär ja nicht so als würde das Kind in gewissen stadien nicht einfach mit krepieren). Entweder ist das Abtreibungsgegnern egal und derartige "Kollateralschäden" werden gerne hingenommen oder aber die Leute haben nur um ihrer eigenen "moralischen" oder religiösen Überlegenheit willen einfach kein Interesse daran sich mit den realen Konsequenzen ihrer Forderungen auseinanderzusetzen

Aber die Diskussion hier ist auch eh voll fürn Arsch

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 3. Okt 2022 08:47

Ich finde, keine Diskussion ist für den Arsch, warum sollte es das sein. Durch Diskussionen können sich Meinungen bilden oder ändern oder Hinterterfragungen aufkommen oder Infos vermittelt werden.

Es gibt viele Berichte, Interviews über Sichtweisen, wenn klar ist, dass das erwartete Kind behindert auf die Welt kommt und was die jeweiligen Meinungen der jeweiligen Mütter / Eltern ist.

Wie ein Kind im Fall von Behinderung versorgt werden kann und ob überhaupt ist das eine. Im Amnesty Link steht auch noch was darüber, wenn Frauen Fehlgeburten auf die Welt bringen, wie in El Salvador.
Die Rechte und Möglichkeiten sind von Land zu Land unterschiedlich und die jeweils persönliche Situation auch.

Ich frage mich ob es stimmt, dass die Geburtenpolitik mit der übrigen Politik zusammenhängt, und ob deshalb in den USA mehrheitlich gegen Abtreibungen geurteilt wird. Biden ist allerdings soweit ich weiß gegen das Abtreubibgsverbot weil es einen Rückschritt darstellt.
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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Qendi
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Beitrag von Qendi » 3. Okt 2022 12:04

Ich frage mich ob es stimmt, dass die Geburtenpolitik mit der übrigen Politik zusammenhängt, und ob deshalb in den USA mehrheitlich gegen Abtreibungen geurteilt wird. Biden ist allerdings soweit ich weiß gegen das Abtreubibgsverbot weil es einen Rückschritt darstellt.
Ja, Geburtenpolitik hängt (für mich) z.B. mit Frauen- und Religionspolitik zusammen.
In den USA gibt es ja auch viele extreme Anhänger/-innen der Evangelikalen, die eine sehr ... ähm ... "spezielle" Sicht der Dinge haben. Die stehen dann auch protestierend vor Abtreibungskliniken und so ...

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 3. Okt 2022 16:04

Ja, die Evangelikalen die Bolsonaro und Trump wählen.. :ugh:
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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