"I don't need feminism because..."

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 14. Jan 2023 19:44

Ich finds irgendwie albern, dass es dafür wieder eine eigene Begrifflichkeit braucht. Und “damit in der Gesellschaft klarkommen” auch ebbes überhöht.
Mit der einen Ausnahme, dass es echt schwierig ist Ärzte in Deutschland zu finden, die eine Sterilisation bei Frauen im gebärfähigen Alter und ohne eigene Kinder vornehmen.
Wobei ich da auch finde, dass sich langsam was bewegt.

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Gruftmoggele
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Beitrag von Gruftmoggele » 14. Jan 2023 20:17

Aber z.B. der entgegengesetzte Fall, wenn eine Frau allein ein Kind kriegen möchte ist wiederum von der Gesellschaft auch nicht gerne gesehen, bzw. wird vom Gesetzgeber her erschwert.

Frau soll wenn dann bitte in der Ehe mit einem Mann ihr Kind oder ihre Kinder kriegen.

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 15. Jan 2023 05:03

illith hat geschrieben:
14. Jan 2023 18:52
Zielgruppe sind Frauen, die keine Kinder wollen, obwohl es biologisch möglich ist. Und wie sie in der Gesellschaft damit klar kommen (können).
und dafür braucht man ein Buch? :drop1:
Ich habe den Eindruck, dass mit dem Buch eine Art moralische Last genommen werden möchte. Schließlich genügt es meistens nicht zu sagen "nein, ich habe keine Kinder".
Es folgen Gegenfragen, oder man sieht gefühlt die Fragezeichen im Gesicht des Gegenüber. Frau kann sich gedrängt fühlen es erklären zu wollen, was einer Rechtfertigung gleich kommen kann, auch vor sich selbst.

Ich meine, dass es eher gesellschaftlich und hinterfragungslos akzeptiert ist, wenn man von unfreiwillig schwanger geworden spricht, als wenn man sagt, in der Ukraine ist Krieg ausgebrochen, in der aktuellen Kriegsangst möchte ich kein Kind in die Welt setzen.

Ich glaube, die Erklärung, dass man wegen Umweltverschmutzung, Leistungsdruck, Arbeitszwang, Industrieland das ärmere Länder ausbeutet usw weniger akzeptiert wird, als wenn man sagt, man hat verklebte Eierstöcke, ist unfruchtbar, mein Mann ist unfruchtbar usw! Und dafür gibt es das Buch.

"Kinderlos" kann sich gefühlt wie "man ist den Führerschein los" anhören. Also nach einem Mangel und etwas wurde weggenommen weil man sich nicht korrekt verhalten hat.

Dafür soll das Wort "Kinderfrei" stehen, was sich für mich im positivem Sinne wie "befreit" anhört.

Und schön wäre es auch, wenn Leute die keine Kinder bekommen können, sich irgendwann von der traurigen Belastung befreit fühlen können. Es gibt ja auch noch was anderes als Kinder.

Aber dieser nagende Gedanke, dass man die Erfüllung als Frau bzw die angebliche Bestimmung als Frau nicht leisten kann, wenn man keine Kinder in die Welt setzt (oder es nicht kann), der wird in dem Buch aufgespürt, erkannt, analysiert.

Diesen eher gesellschafts-psychologische Ansatz kann man auch unabhängig von Anti-Natalismus sehen.

Teils wurde hier im Thread ja auch diskutiert, ob Abtreibungsverbot wie teils in Amerika, nicht auch Soldat_innen reproduzieren soll, oder Arbeitskräfte. Klar, Renteneinzahler_innen wohl auch.

Na ja, das mit dem Inder, dessen Eltern übrigens Anwälte sind, soll diese Haltung vertreten haben
Laut Raphael schulden Kinder ihren Eltern gar nichts. Schließlich hätten sie ihnen das Leben zugemutet. Tatsächlich schulden sie uns etwas. «Kindern steht Geld zu, damit sie sich einen gewissen Lebensstandard ermöglichen können.»
Gut, na ja Geld haben... Aber dass ich den Eltern nichts schulde.. damit kann ich was anfangen.
"Du sollst Vater und Mutter ehren", ein Druck aus den zehn Geboten mit denen die meisten von uns aufwuchsen kann ich nicht nachvollziehen, schon gar nicht wenn Schläge, sexueller Missbrauch, Alkoholsucht der Eltern usw in der Kindheit vorhanden waren.
Da kann man irgendwann - > denken, dass es halt Sucht oder anderweitiges Problem war.
Und die Eltern mag man halt oder nicht. Weiß gar nicht, was das Gebot bewirken soll.
So behauptete beispielsweise auch US-Sängerin Miley Cyrus in einem Interview mit dem «Elle»-Magazin: «Wir bekommen einen zerstörten Planeten dargereicht und ich weigere mich, so etwas meinen Kindern weiterzugeben. »
https://www.lessentiel.lu/de/story/mann ... 4460945041

@ Gruftmoggele: stimmt. Obwohl meines Wissens bestimmte Voraussetzungen auch noch gegeben sein müssen. Berufstätigkeit?

So auch bei Adoption. Was ich so aufschnappe. Verheiratet und Berufstätigeit?

Bei Invitro bestimmtes Alter, während Frauen ohne künstlichen Befruchtungsbedarf auch noch mitunter mit 50 schwanger werden können. Ok, nicht auch ohne Diskussionen, die bei 70 jährigen Männern milder ausfallen können, meine ich.
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 15. Jan 2023 08:46

Altersarmut
Anfrage der Linken: Jede dritte Vollzeit beschäftigte Frau erhält weniger als 1000 Euro Rente
In Deutschland bekommt jede dritte Frau nach 40 Jahren Vollzeit-Beschäftigung weniger als 1.000 Euro Rente.
https://www.deutschlandfunk.de/anfrage- ... eutschland.
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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Beitrag von Gruftmoggele » 15. Jan 2023 09:54

Nein, für eine künstliche Befruchtung braucht die Frau keinen Job, sondern nur Geld und muss einen Arzt finden der die Behandlung durchführt.
Und diese Ärzte sind meistens im Ausland.

In den meisten Teilen von Deutschland ist es meines Wissens nach so, dass der Verursacher der Schwangerschaft als unterhaltspflichtig gilt. Deshalb machen das die Ärzte hierzulande nicht so gerne.

Hingegen werden die Kosten für die künstliche Befruchtung von heterosexuellen, verheirateten Paaren von den Krankenkassen zu 50% übernommen.

Zum Thema Adoption weiß ich leider nichts ;)

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Beitrag von Wunderblümchen » 15. Jan 2023 13:27

Ah, danke, Gruftmoggele :)
:heartrain: "Nein, muss ich nicht!"

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Beitrag von illith » 15. Jan 2023 15:25

ich persönlich kann einfach 0.00 von irgendwelchem Druck oder Belastung oder Stigmatisierung berichten bzgl. meiner Entscheidung, kinderlos zu sein.(aber klar, das muss natürlich nicht für alle so sein)
nervig war nur in jüngeren Jahren die mater/paternalistisch milde Belustigung bzgl meiner Aussage, mit der Info, dass ich sehen werde, wie sich das noch ändern wird. 🙄
das hat vor einigen Jahren aufgehört.
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Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 15. Jan 2023 17:55

Ist ja schon fast eine manipulative und versteckte Drohung ^^ oder Prophezeiung. Bewusst ist es nicht böse gemeint, klar.
Aber man sollte diese Sprüche sein lassen. Dann nimmt man die Person die sagt, dass sie keine Kinder will - > ernst.

Es ist nicht nötig, lebensweisheitlich / altväterlich / - müterlich zu argumentieren.

Ich finde, auch bei Small Talk bzw Small Talk Sprüche sollte man darauf achten, was man sagt.

Man sollte verstaubte, vergagene Denkmuster / Verhaltensweisen nicht immer wieder anheizen. So ähnlich schreibt es die Autorin bezogen auf manche Medien. Sie erwähnt den Focus. Eine bestimmte 1 Euro Zeitung könnte da vielleicht auch zu passen.

Und Frauen, die biologisch keine Kinder haben können, könnten ihre eigenen Wünsche in andere Paare übertragen. Das hilft aber weder den kinderfreien Paare noch der Wunschmami.

Also ich finde das Buch mit dieser Denke ganz erfrischend.
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Rüsselkäfer
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Beitrag von Rüsselkäfer » 18. Jan 2023 13:13

Wait ist "smalldickenergy" gecancelt worden?

Zum Thema: meine Frau brauchte ein Medikament, dass man nicht in der Schwangerschaft nehmen soll, HA wollte Rezept nur nach Ausschluss durch Bluttest rausrücken. Hinweis und Fragen sind vollkommen richtig, aber dann wird es doch schnell übergriffig.
Hail Seitan!

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Nullpositiv
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Beitrag von Nullpositiv » 18. Jan 2023 16:30

Wo ist das übergriffig? Der ist doch Arzt und kein Rezeptunterschreiber. Und der sollte zum einen vermeidbaren Schaden vom Patienten fernhalten und zum anderen auch nicht zu viele Fehler machen für die er haftet.
Be the nation russian propaganda says you are.

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