+1ClaireFontaine hat geschrieben:Ja, ich denke, du wirst feststellen, dass die meisten hier recht offen sind. Und ja, das finde ich auch.
Geschlechterrollen
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(ohne anspruch auf vollständigkeit)
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- Memento_Mori
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Ich halte nichts von Geschlechterrollen.
Inwifern sollte mein Geschlecht, denn darüber aussagen, wie ich mich zu kleiden, zu verhalten, zu denken, zu fühlen habe? Was unterscheidet mich, als Frau
(physiologische Merkmale mal ausgeschlossen) von einem Mann und umgekehrt?
Diese anerzogenen auf kulturelle, religiöse Rollenvorstellungen basierende Verhaltensweisen..sie entziehen sich meinem Verständnis.
Ich stimme Kim insofern zu, dass ich es auch schade, ja auch traurig finde, dass man oft auch als Jemand, der sich bewusst mit dieser Problematik außeinandersetzt, selbst in solchen Verhaltensweisen steckt, ggf Scham, wenn nicht auch Angst davor empfindet bewusst anders zu handeln (wobei Vampy´s Argument mit den Geschmäckern auch zu berücksichtigen wäre, die Beweggründe dabei, wie Kim sagte, jedoch auch oft eher fraglich erscheinen).
Sexismus empfinde ich als ein sehr präsentes Problem. Öfters wird dieser ja auch subtiler zum Ausdruck gebracht ohne dass man gleich direkt in die Schublade Sexist kategorisiert wird oder als sexistisch gilt. Viele sexistischen Aussagen erscheinen vielen ja auch völlig legitim, während Anderen keinerlei Toleranz entgegengebracht wird.
Während es Leute gibt, die aktiv gegen Sexismus arbeiten, wird es wohl auch Leute geben, die mehr oder minder freiwillig gerade in solchen Rollenerwartungen aufgehen.
Das Problem wird wohl sein, dass man auch als Jemand, der aktiv versucht gegen diese Kategorisierung zu arbeiten vom Blickwinkel Anderer so gesehen wird, wie sie ihn/ sie sehen wollen, weswegen es sehr schwer sein wird sich diesem extremisierten Schubladendenken Anderer zu entziehen. Ich halte es trotzdem für richtig sich Verhaltensweisen und Beweggründe so gut es geht bewusst zu machen und gegen Sexismus/ rollenspezifische Verhaltensweisen zu arbeiten, was nicht heißen soll, dass man Alles, was man als Frau/ Mann zu tun haben soll, prinzipiell ablegen sollte. Es tauchen immer wieder Aspekte auf, die man selbst auch als angenehm/ richtig empfindet ohne dass sich gleich sexistisches Gedankengut dahinter verbirgt.
Inwifern sollte mein Geschlecht, denn darüber aussagen, wie ich mich zu kleiden, zu verhalten, zu denken, zu fühlen habe? Was unterscheidet mich, als Frau
(physiologische Merkmale mal ausgeschlossen) von einem Mann und umgekehrt?
Diese anerzogenen auf kulturelle, religiöse Rollenvorstellungen basierende Verhaltensweisen..sie entziehen sich meinem Verständnis.
Ich stimme Kim insofern zu, dass ich es auch schade, ja auch traurig finde, dass man oft auch als Jemand, der sich bewusst mit dieser Problematik außeinandersetzt, selbst in solchen Verhaltensweisen steckt, ggf Scham, wenn nicht auch Angst davor empfindet bewusst anders zu handeln (wobei Vampy´s Argument mit den Geschmäckern auch zu berücksichtigen wäre, die Beweggründe dabei, wie Kim sagte, jedoch auch oft eher fraglich erscheinen).
Sexismus empfinde ich als ein sehr präsentes Problem. Öfters wird dieser ja auch subtiler zum Ausdruck gebracht ohne dass man gleich direkt in die Schublade Sexist kategorisiert wird oder als sexistisch gilt. Viele sexistischen Aussagen erscheinen vielen ja auch völlig legitim, während Anderen keinerlei Toleranz entgegengebracht wird.
Während es Leute gibt, die aktiv gegen Sexismus arbeiten, wird es wohl auch Leute geben, die mehr oder minder freiwillig gerade in solchen Rollenerwartungen aufgehen.
Das Problem wird wohl sein, dass man auch als Jemand, der aktiv versucht gegen diese Kategorisierung zu arbeiten vom Blickwinkel Anderer so gesehen wird, wie sie ihn/ sie sehen wollen, weswegen es sehr schwer sein wird sich diesem extremisierten Schubladendenken Anderer zu entziehen. Ich halte es trotzdem für richtig sich Verhaltensweisen und Beweggründe so gut es geht bewusst zu machen und gegen Sexismus/ rollenspezifische Verhaltensweisen zu arbeiten, was nicht heißen soll, dass man Alles, was man als Frau/ Mann zu tun haben soll, prinzipiell ablegen sollte. Es tauchen immer wieder Aspekte auf, die man selbst auch als angenehm/ richtig empfindet ohne dass sich gleich sexistisches Gedankengut dahinter verbirgt.
genau, die letzten beiden sätze sind ein total wichtiger punkt.
da hab ich nämlich früher den fehler gemacht und hab alles aggressiv und kategorisch abgelehnt, was irgendwie "weiblich" konnotiert war. aber dadurch ist man (ca.) genauso unfrei wie vorher - anstatt sich von gesellschatlichen geschlechterrollen diktieren zu lassen, wer und wie man zu sein hat, lässt man sich dann indirekt von besagten rollen diktieren, wie man NICHT zu sein hat - in beiden fällen führt das dann leicht dazu, dass man sich verleugnet (also teile von sich).
das hat meine frühere praktikumschefin (feministischer verein) beklagt - dass in der örtlichen polit-frauen/lesbenszene alle so eine komplett ablehnende haltung gegen genderk#ck hätten, dass das kind mit dem bade ausgeschüttet wird - und sie auf den partys die einzige mit goldenen westernstiefeln ist <3
aber es ist halt wirklich auch einfach schwierig, für sich zu differenzieren, was ansozialisiert ist und was 'authentisch' man selbst. plus: auch das was ansozialisiert ist, darf nicht einfach so vom tisch gefegt werden, weil es doch zu einem teil der person geworden sein kann. (vgl. die schon erwähnte geschmacksfrage)
da hab ich nämlich früher den fehler gemacht und hab alles aggressiv und kategorisch abgelehnt, was irgendwie "weiblich" konnotiert war. aber dadurch ist man (ca.) genauso unfrei wie vorher - anstatt sich von gesellschatlichen geschlechterrollen diktieren zu lassen, wer und wie man zu sein hat, lässt man sich dann indirekt von besagten rollen diktieren, wie man NICHT zu sein hat - in beiden fällen führt das dann leicht dazu, dass man sich verleugnet (also teile von sich).
das hat meine frühere praktikumschefin (feministischer verein) beklagt - dass in der örtlichen polit-frauen/lesbenszene alle so eine komplett ablehnende haltung gegen genderk#ck hätten, dass das kind mit dem bade ausgeschüttet wird - und sie auf den partys die einzige mit goldenen westernstiefeln ist <3
aber es ist halt wirklich auch einfach schwierig, für sich zu differenzieren, was ansozialisiert ist und was 'authentisch' man selbst. plus: auch das was ansozialisiert ist, darf nicht einfach so vom tisch gefegt werden, weil es doch zu einem teil der person geworden sein kann. (vgl. die schon erwähnte geschmacksfrage)
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@Kim
In dem Falle, wenn man nicht direkt weiß welche Beweggründe hinter dem Ablehnen stecken, sollte man sich noch einmal damit auseinander setzten.
Ich weiß noch, wie mich früher eine Freundin fragte, was ich machen würde, wenn ein Mädchen auf mich stehen würde. Als ich noch jung war hatte ich mich damit nicht viel befasst, denn mein gedanklicher Horizont, ob ich jemals ein Mädchen mögen könnte, war einfach nicht da. Ich bin streng religiös aufgewachsen und es war verboten ein anderes Mädchen zu mögen, also habe ich das abgelehnt sowie ich darüber auch nicht nachdachte. Im erwachsenen Alter dann begann ich mein Horizont zu erweitern und über Dinge nachzudenken, ich merkte, dass ich beide biologische Geschlechter sehrwohl mag und das ich mich in ein Menschen verliebe, nicht in ein Geschlecht. Bis dato gab ich an bisexuell zu sein. Dann lernte ich meine transexuelle Freundin kennen und auch den Begriff pansexuell, der viel weiter geht, als bisexuell, sich von Geschlechterrollen abtrennt und nicht nur weiblich, männlich mag, sondern alles, was irgendwie möglich ist. So habe ich gesagt: Das ist es, das bin ich. Mir ist die Sexualität egal, wenn ich den Menschen liebe. Es ist noch nicht lange her und eine unglaubliche Bereicherung zu wissen, wo man hingehört, wie man sich fühlt. All das ist mein Denken und nicht, was die Gesellschaft von mir erwartet. Was ich immer komisch finde, ist, so laut meiner Familie: "Wenn du das gleiche Geschlecht liebst, dann verwechselst du Freundschaft und Liebe." Wieso sollte ich nicht eine Frau lieben dürfen, küssen wollen und mit ihr mein Leben verbringen?
Meine befreundete transexuelle Freundin darf ich nie nach Hause bringen, weil das "teuflisch" ist. Es ist so krank das Denken meiner Familie zu sehen, aber ich bin mehr als nur stolz mich selbst entwickelt zu haben und hoffe, dass alle Menschen sich ihre Gedanken machen, wer sie sind und was sie wollen, als zu sein, was sie dürfen.
Dein Klischeebeispiel trifft mal echt auf viele Menschen zu. Warum nicht einfach seriös damit umgehen und sich auseinander setzten, als eine Antihaltung zu haben, wenn man konfrontiert wird, so lächerlich damit umzugehen.
@Memento
Das hast du wunderschön sachlich und präzise formuliert! Kann man einfach nur befürworten!
Mich beschäftigt ja auch sehr, dass wir hier in Deutschland noch etwas geächtet werden, aber es zum größten Teil schon akzeptiert ist. Aber in anderen Ländern kann man für sein Verhalten, sich selbst zu sein oder der Rolle nicht zu entsprechen, bestraft werden. Ich denke da an die strengen Regeln, oft religiös angehauchter Staatsform. Das macht mich so sauer. Nicht nur die, die sich anders fühlen, sondern auch die, die nicht so leben wollen, wie sie es sollen in ihrer anerzogenen Rollen.
@Illith
Ich glaube, dass es mehr oder weniger jeder kontrollieren muss, inwiefern er sich mit einer Rolle identifizieren kann. Ist ja nicht so, dass es nur eine Rolle ist, sondern man kann da ja auch aufgehen und sich damit wohl fühlen. Man kann auch Bruchstücke mögen usw. Ich für mein Teil bin sehr "weiblich" für die Gesellschaft, fühle mich aber deshalb nicht immer weiblich. Es gibt Dinge, die ich mag und Dinge, die ich nicht mag.Ich bin einfach ich.
Man muss sich da ganz selbst finden.
In dem Falle, wenn man nicht direkt weiß welche Beweggründe hinter dem Ablehnen stecken, sollte man sich noch einmal damit auseinander setzten.
Ich weiß noch, wie mich früher eine Freundin fragte, was ich machen würde, wenn ein Mädchen auf mich stehen würde. Als ich noch jung war hatte ich mich damit nicht viel befasst, denn mein gedanklicher Horizont, ob ich jemals ein Mädchen mögen könnte, war einfach nicht da. Ich bin streng religiös aufgewachsen und es war verboten ein anderes Mädchen zu mögen, also habe ich das abgelehnt sowie ich darüber auch nicht nachdachte. Im erwachsenen Alter dann begann ich mein Horizont zu erweitern und über Dinge nachzudenken, ich merkte, dass ich beide biologische Geschlechter sehrwohl mag und das ich mich in ein Menschen verliebe, nicht in ein Geschlecht. Bis dato gab ich an bisexuell zu sein. Dann lernte ich meine transexuelle Freundin kennen und auch den Begriff pansexuell, der viel weiter geht, als bisexuell, sich von Geschlechterrollen abtrennt und nicht nur weiblich, männlich mag, sondern alles, was irgendwie möglich ist. So habe ich gesagt: Das ist es, das bin ich. Mir ist die Sexualität egal, wenn ich den Menschen liebe. Es ist noch nicht lange her und eine unglaubliche Bereicherung zu wissen, wo man hingehört, wie man sich fühlt. All das ist mein Denken und nicht, was die Gesellschaft von mir erwartet. Was ich immer komisch finde, ist, so laut meiner Familie: "Wenn du das gleiche Geschlecht liebst, dann verwechselst du Freundschaft und Liebe." Wieso sollte ich nicht eine Frau lieben dürfen, küssen wollen und mit ihr mein Leben verbringen?
Meine befreundete transexuelle Freundin darf ich nie nach Hause bringen, weil das "teuflisch" ist. Es ist so krank das Denken meiner Familie zu sehen, aber ich bin mehr als nur stolz mich selbst entwickelt zu haben und hoffe, dass alle Menschen sich ihre Gedanken machen, wer sie sind und was sie wollen, als zu sein, was sie dürfen.
Dein Klischeebeispiel trifft mal echt auf viele Menschen zu. Warum nicht einfach seriös damit umgehen und sich auseinander setzten, als eine Antihaltung zu haben, wenn man konfrontiert wird, so lächerlich damit umzugehen.
@Memento
Das hast du wunderschön sachlich und präzise formuliert! Kann man einfach nur befürworten!
Mich beschäftigt ja auch sehr, dass wir hier in Deutschland noch etwas geächtet werden, aber es zum größten Teil schon akzeptiert ist. Aber in anderen Ländern kann man für sein Verhalten, sich selbst zu sein oder der Rolle nicht zu entsprechen, bestraft werden. Ich denke da an die strengen Regeln, oft religiös angehauchter Staatsform. Das macht mich so sauer. Nicht nur die, die sich anders fühlen, sondern auch die, die nicht so leben wollen, wie sie es sollen in ihrer anerzogenen Rollen.
@Illith
Ich glaube, dass es mehr oder weniger jeder kontrollieren muss, inwiefern er sich mit einer Rolle identifizieren kann. Ist ja nicht so, dass es nur eine Rolle ist, sondern man kann da ja auch aufgehen und sich damit wohl fühlen. Man kann auch Bruchstücke mögen usw. Ich für mein Teil bin sehr "weiblich" für die Gesellschaft, fühle mich aber deshalb nicht immer weiblich. Es gibt Dinge, die ich mag und Dinge, die ich nicht mag.Ich bin einfach ich.
Man muss sich da ganz selbst finden.
- ClaireFontaine
- ErclaireBaireIn
- Beiträge: 8217
- Registriert: 19.06.2013
illith hat geschrieben:
aber es ist halt wirklich auch einfach schwierig, für sich zu differenzieren, was ansozialisiert ist und was 'authentisch' man selbst. plus: auch das was ansozialisiert ist, darf nicht einfach so vom tisch gefegt werden, weil es doch zu einem teil der person geworden sein kann. (vgl. die schon erwähnte geschmacksfrage)
Ich denke, so lange man sich damit wohlfühlt (und niemandem auf die Füße tritt), ist es vollkommen legitim, auch ansozialisierte Verhaltensweisen an den Tag zu legen...Schade ist eher, dass so wenig Menschen das tatsächlich reflektieren, also wieviel von unserem Verhalten und unserem Denken, auch in Sachen Geschlecht, höchstwahrscheinlich ansozialisiert ist.
- ClaireFontaine
- ErclaireBaireIn
- Beiträge: 8217
- Registriert: 19.06.2013
Hm, ob man "muss"? Ich glaube, wenn du gut rein passt und nicht angezweifelt wirst, setzen sich die wenigsten Menschen mit bestimmten Sachverhalten auseinander. Wie eben das Geschlecht. Oder Sexualität. Ich glaube, da ist es wichtig, dass weiter aufgeklärt wird - und vor allem Menschen sichtbar sind.