Cultural Appropriation

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 25. Mär 2022 09:29

Wunderblümchen hat geschrieben:
25. Mär 2022 09:24
Demo-Artikel Style Afrika, Asien wherever dürfen dann auch nicht ge- / verkauft werden usw
Ich denke Du meinst "Deko"? Das ist tatsächlich fragwürdig. Für mich nachvollziehbar ist dass Leute aus den westlichen Zentren eben nicht die kulturellen Errungenschaften anderer Regionen ausbeuten sollen indem sie z.B. die Sachen natürlich billig im globalen Süden produzieren und dann hier teuer verkaufen. Teilweise ist das auch extrem geschmacklos wenn hier Buddha Statuen, teilweise nur ein Kopf auf dem Boden in irgendwelchen Vorgärten rumstehen.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 25. Mär 2022 09:37

Oops, habs korrigiert, danke.

Müsste ich darüber nachdenken. Hierzulande gibt es Religions-, und Meinungsfreiheit... Und Kunstfreiheit...

Oft wird sich nichts gedacht bei vielem. Meistens wird etwas nicht in böser Absicht übernommen. Oder man findet etwas, das ernst genommen wird, witzig, wenn man es um - gestalten kann, wie christliche Symbole. Auch, um die Haltung dazu zu entspannen.
Zu Bewusstheit und Entspannung kann politische Haltung beitragen.

Das gleiche könnte man auch bei Leoparden Muster, Kroko-Imitat kritisieren.. Oder die Farben und Düfte von Pflanzen....
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 25. Mär 2022 09:47

Wenn sich jemand einen abgeschlagenen Buddhakopf in den Vorgarten legt ist das in der Regel weder ein religiöse Aussage noch ein künstlerischen Statement sondern einfach unbedacht und fahrlässig. Zerschlagene Kruzifixe finden sich selten in Vorgärten.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 25. Mär 2022 09:57

Bei den Kruzifixen kann schon die Angstkultur der Kath Kirche, Glaubens- und Symbolfokussierte (ähnlich dieser, die sich vor Schwangerschaftsabbruchberatungsstellen aufstellen) und Aberglaube dafür sorgen, dass das nicht passiert.

Unbedachtheit und Fahrlässigkeit- was will man da tun, im Deko- und Symbole - Fall? Könnte da jetzt eine Hebdo und Karikaturen - Diskussion daraus werden?

Buddhismus wird von den meisten hierzulande eher vermutlich als Lifestyle-Option denn als Religion betrachtet.
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Beitrag von Akayi » 25. Mär 2022 10:02

Die einzige Möglichkeit ist es aufzuklären.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

hansel
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Beitrag von hansel » 25. Mär 2022 10:31

Ein buddhistischer Freund klärte mich so auf:
Erst mal ist auch eine Buddhastatue nichts weiter als ein Gegenstand.
Eine besondere Bedeutung (die dann auch einen besonderen Aufstellungsort bedingen würde) erhält die Statue erst durch eine Weihe z.B. durch einen Mönch.
Das dürfte mit einer Marienfigur in der Katholischen Religion ähnlich sein.
In beiden Fällen wird aber keinesfalls die Figur angebetet (das wäre ja Idolatrie, die auch im Buddhismus abgelehnt wird).
Mehr noch als im Christentum ist die Abbildung lediglich ein Symbol.

hansel
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Beitrag von hansel » 25. Mär 2022 10:51

Akayi hat geschrieben:
25. Mär 2022 09:47
Wenn sich jemand einen abgeschlagenen Buddhakopf in den Vorgarten legt ist das in der Regel weder ein religiöse Aussage noch ein künstlerischen Statement sondern einfach unbedacht und fahrlässig. Zerschlagene Kruzifixe finden sich selten in Vorgärten.
Ich wusste gar nicht, dass die Buddha-Kopf-Industrie erst ganze Figuren herstellen und denen dann den Kopf abschlagen.
Das heißt jetzt: Ein vollständiger Buddha wäre i. O.?

Wunderblümchen
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Beitrag von Wunderblümchen » 25. Mär 2022 11:01

@hansel: wegen der Weihe, könnte man so sehen, aber dann müsste man auch glauben, das Wasser, über das ein paar Worte gesprochen wurden, besondereres Wasser ist, als ohne Wortzutat

Wegen der Kõppe. Die tatsächlich hõchstwahrscheinlich in Massen industriell hergestellten Produkte, werden schon so nur mit dem Kopf hergestellt worden sein, also wo der ganze Körper des sitzenden Buddhas von vorn herein weggelassen wurde..
Wenn nur halb, bleibt zu überlegen, ob von einer buddhistischen Skulptur gesprochen werden kann.

Aber womöglich genügt schon die transportierte Vorstellung eines Buddha (oder wen Vergleichbares).
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Beitrag von Akayi » 25. Mär 2022 11:17

Buddha als solcher gebührt Respekt. Ein respektloser Umgang mit seiner Darstellung verbietet sich meiner Ansicht nach daher. Ist natürlich nicht ganz so edgy wie einen abgetrennten Buddhakopf als "nichts weiter als einen Gegenstand" zu behandeln, aber vermutlich die rücksichtsvollere Variante. Better safe than sorry,
Ich wusste gar nicht, dass die Buddha-Kopf-Industrie erst ganze Figuren herstellen und denen dann den Kopf abschlagen.
Das heißt jetzt: Ein vollständiger Buddha wäre i. O.?
Genau so funktioniert das. Aber wenn es dir hilft nimm den Umweg über Maria. Was ist respektvoller? Ein abgetrennter Marienkopf auf dem Boden liegend, stehend oder eine komplette Madonna auf einem Podest, Tisch etc.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Beitrag von Wunderblümchen » 25. Mär 2022 12:03

Sind denn nicht alles immer nur Gegebstände? Das Wesentliche ist doch das, was man selbst draus macht? Oder selbst hinein projziert?
https://youtu.be/QfUXvNx23u4

Weiter zu bedenken könnten archäologische Funde sein, die mit Fokus auf ihr Alter Interesse wecken und Kenntnisgewinn über frühere Zeiten.

Alle Gegenstände beinhalten das, was ein Mensch oder mehrere auf sie oder in sie hinein interpretieren oder projizieren ...
Die Souvenir-Industrie profitiert davon, bspw an den Pilger_innen - Orten. Oder wenn Verläufer_innen was verkaufen und etwas Geld mit verdienen können.
Zuletzt geändert von Wunderblümchen am 25. Mär 2022 13:34, insgesamt 1-mal geändert.
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