Verbot für HDJ

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
Antworten
Benutzeravatar
that_way
Bovverbaby
Beiträge: 3699
Registriert: 01.08.2008
Wohnort: Berlin

Verbot für HDJ

Beitrag von that_way » 1. Apr 2009 15:06

Für alle, dies noch nicht mitbekommen haben:
Indoktrination der Nazi-Ideologie: In ihren Zeltlagern "lehrte" die HDJ Rassenkunde und Blutreinheit.


Dienstag, 31. März 2009
Rattenfänger mit Hakenkreuz


Es sah aus wie ein Pfadfinderlager. Auf dem Gelände bei Hohen Sprenz in Mecklenburg waren mehrere Zelte im Halbkreis aufgebaut, in der Nähe plätscherte idyllisch ein Bach. Doch was die rechtsextreme "Heimattreue Deutsche Jugend" (HDJ) hier veranstaltete, war alles andere als friedfertig.

In ihren Zeltlagern schworen sie Kinder und Jugendliche auf die Nazi-Ideologie ein, indoktrinierten sie mit rassistischem Gedankengut. Sie wollten eine "Elite" heranziehen, im "Unterricht" ging es um Rassenkunde und Blutreinheit. Nun hat Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble die HDJ verboten. Kinder und Jugendliche müssten vor diesen "Rattenfängern" geschützt werden, sagte Schäuble.

Als die Polizei im vergangenen August in das Lager 20 Kilometer südlich von Rostock kam, trugen die Kinder T-Shirts mit HDJ-Symbol und kurze schwarze Stoffhosen. Auf Landkarten mussten sie das Memelland oder die Nordmark einzeichnen und völkische Lieder singen - alles Lektionen in nationalsozialistischem Gedankengut. Das Grundstück lag am Waldrand und war von der Straße nicht einsehbar. Nach Polizeiangaben waren 52 Kinder und 15 Erwachsene aus ganz Deutschland in dem Lager untergebracht. Das Geschirr wurde mit Handtüchern getrocknet, auf die Hakenkreuze gesprüht waren.

Trompeten zum Morgenappell

Auch anderswo in Deutschland gab es solche Camps. Im niedersächsischen Eschede trafen sich zuletzt rund 350 Menschen, in Baden-Württemberg fanden die Treffen oft in Privathäusern statt. Eine Aussteigerin berichtet im Internet von ihren Erlebnissen im Harz: Um viertel vor sechs weckten Trompeten zum Morgenappell. Die Kinder mussten in Reih und Glied zu Morgenlauf, Liegestützen und Kniebeugen antreten. Der Ton war streng und zackig.

Junge Männer mit Schlagstöcken bewachten das Gelände Tag und Nacht. Es gab Unterricht in Menschenführung, Lagersicherheit oder Demonstrationsrecht. Wichtig waren auch die "Tischsprüche", die die Kinder vor jedem Essen aufsagen mussten und die oftmals Krieg und Gewalt verherrlichten, wie man im Internet beim "Netz gegen Nazis" lesen kann.

Lagerfeuer und Geländespiele sorgten für Pfadfinderromantik, Jugendliche wurden mit Kanufahrten und Schwimmbadbesuchen gelockt. "Bei uns zählt nicht derjenige, der die teuersten Markensachen besitzt, sondern bei uns zählen innere Werte: Haltung, Charakter und Auftreten", wurden die jungen Leute umworben. Bei sogenannten Einheitstreffen sahen sie sich eine Ausstellung von Hitlers Lieblingsbildhauer Arno Breker an. Im Internet bezeichnete sich die HDJ als "volks- und heimattreue Jugendbewegung für alle deutschen Mädel und Jungen im Alter von 7 bis 29 Jahren". Mit "klarer Stimme völkischen Rechts" sollten die großen Fragen der Zeit beantwortet werden, hieß es dort.

Verbindungen zur NPD

Methoden und Organisation ähnelten der nationalsozialistischen Hitlerjugend. In ganz Deutschland war die HDJ aktiv, die Mitgliederzahl wird auf einige hundert geschätzt. Nach Meinung vieler Experten war die HDJ ein fester Bestandteil der rechtsextremen Szene mit vielen Verbindungen zur NPD.

"Ziel war es, Kinder und junge Erwachsene im Sinne der politischen Ideologie des Nationalsozialismus so auszubilden, dass sie als Nachwuchskraft eingesetzt werden konnten", sagt der Experte für Rechtsextremismus, David Begrich. Ganze Familien seien in der HDJ aktiv gewesen. Es sei jedoch um "Klasse statt Masse" gegangen.

Catherine Simon und Joachim Mangler, dpa
... na endlich.
Unglaublich.
(... jetz aber bitte keine wilden Schäuble-Diskussionen.. oder?! :ehm: )
http://direkterede.blogspot.com
Leben, Wahnsinn, Fantasie

Antworten