Warum gab es in Deutschand glühende Mao-Anhänger?

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
Reggo
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Warum gab es in Deutschand glühende Mao-Anhänger?

Beitrag von Reggo » 17. Mai 2016 23:10

Also, man sagt ja, dass der Westen frei sei und auf jeden Fall besser, als eine Diktatur. Winston Churchill soll ja gesagt haben: „Die Demokratie ist das beschissenste aller Systeme - ausgenommen alle anderen!“ Was sind denn die Gründe dafür, dass Menschen trotzdem Castro oder Mao den Vorzug geben?

Ich bin interpunktional nicht mehr so der Beste, sollten Kommata irgendwie falsch gesetzt sein!

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 18. Mai 2016 00:25

Ich denke dass dieses System, also der Kapitalismus, and und für sich ein großer Fehler ist. Daher kann ich nachvollziehen dass es Menschen gibt die sich nach realen oder vermeintlichen Alternativen umsehen. So wird es auch mit Menschen sein die den Theorien Castros oder Maos folgen. Ob die beiden so viel brauchbare Analysen für die Situation in Deutschland geliefert haben ist eine andere Frage. Vermutlich gibt es da anderswo sinnvolleres Material zu lesen.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Reggo
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Beitrag von Reggo » 18. Mai 2016 01:36

Danke!

Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 18. Mai 2016 08:52

Das Gras wirkt halt immer grüner auf der anderen Seite. Wobei ich auch noch nie einen Mao-Anhänger getroffen habe. Auch wenn Mao hierzulande nicht so präsent ist, wissen die meisten doch genug um ihn mit seinem Großen Schritt nach vorn und den 40 Millionen Hungertoten und Arbeitslager-Opfern in Verbindung zu bringen. Kommunismus-Fans hierzulande beschränken sich schon meist auf Kuba als Vorbild und auf das Tragen eines 30€ Che Guevara Shirts. Verklärter Kommunismus eben, Nordkorea findet kaum einer cool. Im Prinzip trifft es Chruchills Zitat schon so dermaßen auf den Punkt, dass man da kaum was sinnvolles beifügen kann.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 18. Mai 2016 09:40

Es gibt also gar keine Kommunisten!
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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ClaireFontaine
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Beitrag von ClaireFontaine » 18. Mai 2016 09:48

Ich find Kennedys Sichtweise ziemlich lustig. Anstatt zu glauben, dass Menschen eine differenzierte, wenn auch vllt nicht aufgeklärtere, Sichtweise haben, wirft er ihnen Doppelmoral vor. Das ist schon speziell.

Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 18. Mai 2016 09:54

Hier wurde doch garnicht nach differenzierten Sichtweisen gefragt? Der Threadtitel fragt doch ganz spezifisch nach "glühenden Mao-Anhängern" oder Castro-Fans. Auf die habe ich mich halt bezogen.
Akayi hat geschrieben:Es gibt also gar keine Kommunisten!
Ich habe in der Tat noch keinen Kommunisten getroffen, der wirklich Vorschläge zur Güte gemacht hat, inwiefern man die Fehler die zum Scheitern bisheriger kommunistischer Systeme geführt haben, bei einem erneuten Versuch beheben könnte. (Vielleicht meine eigene Schuld, weil ich die Diskussion und Diskussionsparner bisher nicht wirklich gesucht habe) In einigen wenigen Fällen sind westliche Diffarmierungen und Lügen schuld am schlechten Image des Kommunismus, andere beschränken sich auf "Dort wurde es einfach falsch gemacht, aber die Idee funktioniert/war gut" ohne wirklich konkret zu werden. Deine Chance.

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untitled
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Beitrag von untitled » 18. Mai 2016 13:15

Mr. Kennedy hat geschrieben:Wobei ich auch noch nie einen Mao-Anhänger getroffen habe.
Ohne das nun inhaltlich bewerten zu wollen: Die K-Gruppen nach '68 waren nicht selten sehr maoistisch geprägt.
Spoiler: Life is hard. And sad.
- John Green

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 18. Mai 2016 13:51

@Reggo, sorry ich habe Deine Frage falsch gelesen. Warum es Maoisten gab und dies nicht zu knapp lässt sich auch aus der geschichtlichen Situation erklaren. Damals war China eine sozialistische Alternative zur DDR oder der UdSSR. Über die Parteinahme für Mao konnte man kommunistisch sein, ohne sich positiv auf die DDR zu beziehen. Kritisch ausgedrückt hat das vor allem viele Kleinbürgerliche, insbesondere Studierende angezogen die sich auf diese Weise sowohl kapitalismuskritisch als auch systemkonform kommunistisch geben konnten. Positiv ausgedrückt war vermutlich gerade der Volontarismus und die Dynamik in China anziehender als die vermeintlich vekrustete Bürokratie in der DDR und den anderen RGW Staaten.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 18. Mai 2016 15:07

zumal das sicherlich auch "identitätsstiftend" (gewesen) ist (so wie jede "besondere" Gruppe).
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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