Warum gab es in Deutschand glühende Mao-Anhänger?

Politische Diskussionen ohne Tierrechtsbezug
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 3. Jun 2016 12:44

Mr. Kennedy hat geschrieben: Ich habe in der Tat noch keinen Kommunisten getroffen, der wirklich Vorschläge zur Güte gemacht hat, inwiefern man die Fehler die zum Scheitern bisheriger kommunistischer Systeme geführt haben, bei einem erneuten Versuch beheben könnte. (Vielleicht meine eigene Schuld, weil ich die Diskussion und Diskussionsparner bisher nicht wirklich gesucht habe)
Das liegt freilich an dir. Es wäre doch abwegig von Kommunisten zu verlangen sie sollen ihre Existenz bitteschön dadurch beweisen dass sie bei dir an der Tür klingeln und fragen ob du ein paar Minuten Zeit hättest um mit ihnen über den Untergang der Sowjetunion zu reden.
Mr. Kennedy hat geschrieben:In einigen wenigen Fällen sind westliche Diffarmierungen und Lügen schuld am schlechten Image des Kommunismus, andere beschränken sich auf "Dort wurde es einfach falsch gemacht, aber die Idee funktioniert/war gut" ohne wirklich konkret zu werden. Deine Chance.
Über 70 Jahre antikommunistische Propaganda, militärische Intervention (im Ausland), Staatsterrorismus und Gesetzgebung (im Inland) als "einige wenige Fälle" abzutun ist schon ein starkes Stück. Die Auseinandersetzungen über das Scheitern des Sozialismus von linker Seite füllen vermutlich Bände. Soll ich eine Literaturliste zusammenstellen?
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Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 3. Jun 2016 20:09

In meinen Augen wiegt halt keiner Vorzüge des Kommunismus den gravierenden Nachteil des für die Planwirtschaft erforderlichen, quasi totalitären und dazu sehr schwerfälligen Staatsapparates auf.

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Beitrag von Akayi » 6. Jun 2016 12:14

Gut, das ist deine Meinung. Die basiert auf einer Reihe von Annahmen, die nicht unbedingt davon zeugen dass du ernsthaft an einer Auseinandersetzung mit den Fehlern sozialistischer Systeme interessiert bist.
Der Anfängerfehler, dass Kommunismus eine Gesellschaftsform bezeichnet in dem der Staat bereits abgestorben ist (da Herrschaft des Menschen über den Menschen nicht mehr existiert) sei an dieser Stelle geschenkt.
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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 6. Jun 2016 12:57

aber ist das nicht deshalb problematisch, da man, wenn man nur den "Idealzustand" als Vergleichskriterium nehmen soll/will, dies dann ebenso bei anderen politischen Systemen machen müßte?
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 6. Jun 2016 13:01

Wer tut das denn?
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Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 7. Jun 2016 12:03

Akayi hat geschrieben:Gut, das ist deine Meinung. Die basiert auf einer Reihe von Annahmen, die nicht unbedingt davon zeugen dass du ernsthaft an einer Auseinandersetzung mit den Fehlern sozialistischer Systeme interessiert bist.
Der Anfängerfehler, dass Kommunismus eine Gesellschaftsform bezeichnet in dem der Staat bereits abgestorben ist (da Herrschaft des Menschen über den Menschen nicht mehr existiert) sei an dieser Stelle geschenkt.
Und wie soll das Prinzip des Gemeineigentums aufrechterhalten und geschützt werden, wenn nicht durch eine staatsähnliche Institution mit der Befugnis dazu?

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Beitrag von Akayi » 7. Jun 2016 12:13

Vor wem sollte es denn geschützt werden?
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Beitrag von Mr. Kennedy » 7. Jun 2016 12:24

Na vor einzelnen Individuen, die das System missbrauchen und sich durch eine überlegene Machtposition unrechtmäßigerweise ein de facto verbotenes Privateigentum aneignen, beispielsweise indem sie andere Menschen durch Gewalt oder Gewaltandrohung von der Teilhabe ausschließen.

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Beitrag von Akayi » 7. Jun 2016 12:31

Ich denke nicht dass es einen Staat braucht um einzelne Individuen davon abzubringen sich gemeinschaftliches Eigentum anzueignen. Da reichen Argumente. Abgesehen davon dass diese Aneignung immer mit einem rapiden Fall an Lebensstandard verbunden wäre, da man nicht mehr an der gesellschaftlichen Produktion teilhat und es daher eigentlich keinen Sinn macht.
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Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 7. Jun 2016 12:48

Denkbar wären ja aber auch größere Gruppen von Individuen, die sich wieder durch Gewalt einen Teil an der gesellschaftlichen Produktion erzwingt, indem sie Betriebe besetzt und Arbeiter zur Arbeit zwingt. Das sieht man recht gut an Staaten mit schwachen Regierungen, denen das Gewaltmonopol entglitten ist, wie in einigen Ländern in Zentralafrika. In so einem Vakuum bilden sich zügig mehrere hundert Kopf starke Milizen, die sich durch die Ausübung von Gewalt einen sehr akzeptablen Lebensstandard sichern, indem sie plündern, versklaven und morden. Weiß nicht ob "Argumente" hier regeln.
Und wie verfährt man ganz generell mit Menschen die die Menschenrechte anderer nicht achten? Wer macht sie unschädlich, wer setzt sie fest, wer spricht ein Urteil und vorallem mit welcher Legitimation?

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